Flucht vorm deutschen Winter nach Swakopmund

Reisezeit: Januar - März 2025  |  von Manfred Sürig

Reise selbst vororganisieren:Ziel Namibia: Wetteränderung ?

Dritter Tag mit Nordwestwind !

Das ist etwas Seltenes ! Gäste aus Windhuk, die gestern hier ankamen, erzählten fast begeistert, sie hätten auf dem Weg hier her Regen gehabt. Und die Steppe sei größtenteils überall gelb oder grün gewesen.
In Swakopmund schien dennoch nachmittags die Sonne, aber abends zogen langgestreckte Wolken aus Nordwesten von der See auf wie nach Durchzug eines Tiefs bei uns in Schleswig-Holstein.
Mal sehen, wie das direkt an der Küste aussieht !

Da muß das Abendhochwasser aber kräftige Brandung abgworfen haben, wenn so eine hohe Abbruchkante in einer Nacht entsanden ist ! Alle 14 Tage ist Springtide, dann schlägt die See kräftiger zu.

Da muß das Abendhochwasser aber kräftige Brandung abgworfen haben, wenn so eine hohe Abbruchkante in einer Nacht entsanden ist ! Alle 14 Tage ist Springtide, dann schlägt die See kräftiger zu.

PLATZ AM MEER gesperrt !

eine unangenehme Überraschung; Mein Lieblingsplatz in den Steinen der nördslichen Hafenmole ist nicht zugänglich, wegen Bauarbeiten gesperrt. Und was wird gebaut?

Da hat die hohe Brandung an der Nordseite einige dort aufgeschüttete Felsen unterspült oder weggespült und neue Steine sind herangefahren worden.
Aber heute können die Bauarbeiten nicht ausgeführt werden. Heute knallen über 3 Meter hohe Brecher schräg an die Baustelle und die Gischt spritzt haushoch über die Mole.
Vorher hatte ich mich über die Schilder belustigt, auf denen auf Englisch steht, dass jeder Besucher hier das gesamte Gelände nur auf eigenes Risiko betritt und der Hafenbetreiber für nichts haftet.
Ein Lastwagen bringt neue Steine und lässt sie vor meinen Augen von der Ladefläche, 8 Stück füllten eine riesige Ladefläche !
Anschließend läßt sich die Heckklappe nicht mehr schließen, weil ein Stein beim Abrutschen wohl an ein Scharnier gestoßen ist.
Großes Palaver von allen dort Beteiligten ! Was tun ? Der Laster fährt mit offener Heckklappe die nächsten Steine holen......
Ich versuche, einen der Beteiligten anzusprechen mit meiner Bemerkung, dass ich solche Probleme aus Hörnum auf Sylt kennen würde.
Das findet ein hiesiger Rentner interssant und erklärt mir, was man hier bei der Planung der Hafenmole wohl falsch gemacht hätte oder ob es unmöglich sei, an dieser Küste überhaupt einen Hafen zu bauen.
Das alles leider in einer Mischung aus Englisch, deutsch und Africans, dazu noch im Hintergrund die krachenden Wellen.

Hier setzt sich die Natur immer wieder durch

Immerhin begreife ich einiges:
Sieh Dir die Südseite der Mole an:
Da siehst Du die Brandung auf eine halbrunde Sandfläche krachen und die Brandung spült auch immer Sand auf die Steine der Mole zu. Von diesem Sand findest Du einen Teil innen im Hafen wieder, dort, wo die Kinder baden!
Hier hat die See seit dem Bau der Mole einen breiten Strand aufgepült aus Sand, der sich jetzt vor der Mole staut und nur zum Teil bis jetzt im Hafen landet.
Und nördlich der Mole ?
Das zeigt das erste Bild! Da reißt die See ständig Sand weg Richtung Norden, aber die Mole verhindert den Nachschub.
Ergebnis: die Häuser dort am Strand werden bald unterspült oder weggespült sein, schon hat man dort auch Steine aufschütten müssen, Steinreserven liegen dort auch schon.
Das ist jetzt der Grund für die dringend notwendigen Bauarbeiten: die Nordseite der Mole ist vom vorher noch gebliebenen Sand freigespült, deswegen sind schon Felsbrocken runtergefallen und die Mole könnte auch verfallen !
Von meinem sonnigen und bei Südwestwind auch windgeschützten Schlummerplätzchen hatte ich die Brandung nur über felsigen Untergrund rauschen sehen.
Aber wenige Meter weiter außerhalb hat man der Einfachheit halber die Felsbrocken in den Sand geschüttet!
Zumindest habe ich da wohl an einer Stelle gelegen, an der ich nicht samt Steinschüttung hätte weggespült werden können......

retirement village: etwa 2 km lang wird nur Sand weggespült. Da könnte retirement auch heißen: Leute zieht Euch zurück und baut nicht direkt am Meer

retirement village: etwa 2 km lang wird nur Sand weggespült. Da könnte retirement auch heißen: Leute zieht Euch zurück und baut nicht direkt am Meer

die Siedlungen nördlich vom Platz am Meer haben keine davor laufende Strandpromenade, statt dessen alles "private property, no entry".
Der Traum vom eigenen Sandstrand vor der Tür dürfte nicht aufgegangen sein, statt dessen immer neue Kosten für weiter aufzuschüttende Steine vor dem eigenen Balkon, allerdings mit unverstellbarem Blick zur See !
Ich habe nun den Nordwestwind genutzt und mir ein windgeschütztes Plätzchen in den Steinen der südlichen Mole gesucht und gefunden.
Hoffentlich wird der Nordwestwind noch länger bleiben !

© Manfred Sürig, 2024
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nur Nieselregen unf Dunkelheit bei 1 Grad, und das 4 Monate mindestens, da macht man's den Zugvögeln nach: Für 6 Wochen ab nach Süden ! Langweilig ? Mal sehen, was man dort erleben kann!
Details:
Aufbruch: 18.01.2025
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 04.03.2025
Reiseziele: Namibia
Nauru
Der Autor
 
Manfred Sürig berichtet seit 3 Jahren auf umdiewelt.