Neuseeland und Asien fuer 1 Jahr

Reisezeit: November 2007 - November 2008  |  von Katrin R.

Hump Ridge Track

13.02.08
Auf dem Weg nach Tuatapere stoppten wir kurz am Lake Manapouri. Die Strecke war als Scenic Route ausgeschildert, kam uns aber nicht allzu spektakulaer vor. Noch unspektakulaerer war Tuatapere selbst. Dort sagten sich wirklich Fuchs und Igel Gute Nacht. Wir suchten uns fuer die Nacht einen Zeltplatz, wo wir unsere Akkus aufladen und in Ruhe unsere Wanderrucksaecke packen konnten. Am naechsten Tag holten wir im Visitor Centre unsere Hut-Tickets fuer den Hump Ridge Track ab. Die Wetteraussichten waren alles andere als viel versprechend, deshalb hatten wir jede Menge warme Kleidung und die komplette Regenausstattung mit dabei. Nachdem wir alles fuer die anstehende 3-Tage-Wanderung vorbereitet hatten, fuhren wir noch am Abend direkt auf den Car Park an der Beach, von wo aus wir am naechsten Morgen starten mussten.

15.02.-17.02.08
Die Nacht hatte bereits angekuendigt, was uns in den naechsten 3 Tagen erwartete - Regen, Regen, Regen. Wir schluepften also frueh gleich in unsere wasserdichten Klamotten (ha, ha) und machten uns auf den Weg zur ersten Huette da irgendwo hinter dem Nebel in den Bergen. Zu Beginn lief es sogar ziemlich gut. Etwa 2 Stunden liefen wir die Beach entlang und fanden dabei einfach mal so einen toten Hai im Sand.

Ist tot auch noch sehr beeindruckend

Ist tot auch noch sehr beeindruckend

Spaeter ging es durch wunderschoenen Beachforest und schliesslich kam es ganz hart. Ploetzlich ging es nur noch bergauf. Man erklomm einen steilen Huegel nur um zu erkennen, dass da bereits der naechste wartete. Wir stoppten alle 2 Minuten um Luft zu holen. Teilweise mussten wir uns an Wurzeln hochziehen, und das alles mit 15 Kilogramm Gepaeck auf dem Ruecken. Am schlimmsten war jedoch, dass mit uns eine Gruppe aelterer Herrschaften wanderte, die ihre Sachen mit dem Hubschrauber von Huette zu Huette fliegen liessen und deshalb nur mit Minirucksack unterwegs waren. Ganz schoen frustrierend, wenn dich so ein Opi gut gelaunt am Berg ueberholt oder wenn die Omis vor dir ein kleines Schwaetzchen beim Wandern halten. Aber es kam noch schlimmer. Auf der Huette wurde der Gruppe jedes Mal ein leckeres Dinner zubereitet, mit allem drum und dran - Vorspeise, Hauptgang, Nachspeise, Wein. Wir holten dafuer stolz unsere Tuetensuppe aus der Tasche und freuten uns, dass wir auch ein paar Bratwuerstchen mitgenommen hatten.

Auf der Huette stellten wir auch fest, dass die zwei deutschen Maedels Mandy und Katja, die mit uns wanderten, ebenfalls aus Dresden kamen (die Welt ist klein). Marcus und Nadine machten die deutsche Gruppe komplett. Ich muss nicht erwaehnen, dass wir jedes Mal total durchnaesst in der Huette ankamen. Gluecklicherweise gab es dort immer einen Trockenraum mit einem Heater, sodass die Klamotten innerhalb von 2 Stunden wieder trocken waren.
Der Hump Ridge Track wirbt vor allem mit der tollen Aussicht auf das Fjordland und das Meer. Dafuer nahm man eigentlich die ganzen Strapazen auf sich. Wie auch immer, wir hatten NULL AUSSICHT, mussten uns also anderweitig motivieren. Schoen war zum Beispiel, dass wir jeden Morgen eine Gratis-Portion Porridge (Haferschleim) zum Fruehstueck bekamen. War nicht unbedingt das, was man Lieblingsessen nennt, aber es half ganz gut fuer den Start in den Tag.

Die deutsche Wandergruppe von links nach rechts: Mandy, Roschi, Manu, Marcus, Nadine und Katja

Die deutsche Wandergruppe von links nach rechts: Mandy, Roschi, Manu, Marcus, Nadine und Katja

Die erste Nacht auf dem Okaka Hut war auch ziemlich kalt gewesen, da hatte die mitgeschleppte Waermflasche gute Dienste geleistet. Am zweiten Tag mussten wir zunaechst einen Abstieg von ca. 900 Hoehenmetern durch wunderschoenen Wald bewaeltigen. Spaeter verlief die Strecke zwar nur noch geradeaus, wir mussten dafuer aber ueber 3 Holzviadukte (darunter das groesste Neuseelands) balancieren.

Neuseelands groesstes Holzviadukt

Neuseelands groesstes Holzviadukt

Schliesslich ging es stundenlang ueber ein ausgedientes Gleisbett. Dabei waren unsere Augen fast nur nach unten gerichtet, um nicht die Holzbalken zu verfehlen und in den Matsch zu rutschen. Wir waren froh als wir die zweite Huette im Port Craig Village erreichten. Zum spaeten Nachmittag hatte sich der Regen verfluechtigt, sodass wir noch einen Spaziergang an die Beach machen konnten. Dort tuemmelten sich gerade ein paar Hector Dolphins. Zum baden war es allerdings zu kalt und windig, sonst haette man mit den Delphinen um die Wette schwimmen koennen. Ausserdem waren jede Menge Sandflies am Strand, die nur darauf warteten, unser Blut zu saugen.

Ausschau nach Delphinen

Ausschau nach Delphinen

Abends traten wir dann wieder in den Wettstreit um das beste Dinner, mussten uns allerdings mit unserem Tuetenreis gegenueber gegrilltem Lachs auf Palmenblatt geschlagen geben. Am naechsten Morgen wagte Manu dafuer den Sprung ins kalte Wasser und wurde mit der Aufmerksamkeit eines Delphins belohnt, welcher bis auf 1 Meter ran kam, um zu schauen, wer da ausser ihm noch so rumplanschte. COOL!

Der letzte Wandertag hatte es dann noch mal so richtig in sich und wir waren schliesslich happy, als wir das letzte Stueck wieder am Strand entlang laufen konnten.

Wanderabschnitt am Strand

Wanderabschnitt am Strand

Zur Belohnung fuer die durchlebten Strapazen der letzten Tage goennten wir uns am Nachmittag im einzigen Cafe von Tuatapere eine Tasse heissen Kakao und ein Chicken Wrap. Spaeter checkten wir zusammen mit Mandy und Katja in einen Campingplatz ein und goennten uns am Abend eine leckere Portion Nudeln und 2 Flaschen Wein. Damit hatte der Hump Ridge Track noch einen schoenen Ausklang.

Endlich am Ziel

Endlich am Ziel

© Katrin R., 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
6 Monate quer durch Neuseeland (Nord-/Suedinsel) und dann weiter nach Asien
Details:
Aufbruch: 14.11.2007
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 14.11.2008
Reiseziele: Neuseeland
Thailand
Laos
Kambodscha
Vietnam
Singapur
Malaysia
Indonesien
Der Autor
 
Katrin R. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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