Neuseeland und Asien fuer 1 Jahr
Yogyakarta
Als wir zum spaeten Nachmittag in Yogyakarta ankamen, liessen wir uns im Backpackerviertel entlang der Jalan Sosrowijayan absetzen. Da wir zu viert auf Zimmersuche waren, konnten wir im Hotel Amanda Gloria eine richtig preiswerte Unterkunft fuer 125.000 Rupias (ca. 10 Euro) pro Doppelzimmer pro Nacht aushandeln. Zwar hatten wir keine Klimaanlage und nur kaltes Wasser, dafuer konnten wir aber den Vorzug eines Swimmingpools geniessen. Am Abend fanden wir noch ein preiswertes und Buffet-Restaurant um die Ecke, wo wir lecker essen konnten und irgendwie verirrten wir uns nachher sogar noch in eine Kunstgalerie, die wir als stolze Besitzer eines wunderschoenen Batikbildes verliessen .
Um so viel wie moeglich von Yogya und seiner Umgebung zu sehen, liehen wir uns fuer die naechsten zwei Tage ein Moped aus. Zuerst schauten wir uns die Tempelanlage Borobodur an. Dafuer standen wir bereits frueh um 5 Uhr auf, damit wir die angenehmen Morgenstunden nutzen konnten, um die ca. 40 Kilometer bis Borobodur zurueckzulegen. Zusammen mit Aurelian und Celine meisterten wir die Strecke in eineinhalb Stunden. Fuer die Besichtigung von Borobodur brauchten wir dann etwas mehr als 2 Stunden. Die Sonne prutzelte schon wie verrueckt, sodass wir immer froh waren, wenn wir auf der Schattenseite von Borobodur lang laufen konnten. Wir mussten uns insgesamt 10 Terrassen nach oben arbeiten. Jede Terrasse hatte dabei ihre eigenen Reliefs, welche rundum verliefen und verschiedenste Geschichten aus der Vergangenheit erzaehlten.
Gegen 11 Uhr waren wir dann erstmal hungrig und goennten uns ein fruehes Mittagessen. Nachmittags stand eigentlich eine weiterere Tempelbesichtigung auf dem Plan, wir waren aber bereits schon so kaputt, dass wir die Prambanan-Anlage auf den naechsten Tag verschoben. Stattdessen statteten wir noch dem kleinen Mendut Tempel einen Besuch ab und fuhren dann erstmal zurueck nach Yogya.
Zum spaeten Nachmittag rappelten wir uns dann erneut auf. Wir hatten gelesen, dass Yogya's Hausvulkan, der Merapi, Indonesiens aktivster Vulkan war und man im Dunkeln sogar noch Lavastroeme sehen konnte. Deshalb fanden wir es eine gute Idee uns noch mal aufs Moped zu schwingen und zum 25 Kilometer entfernten Aussichtspunkt Kali Aden zu fahren. Zunaechst wurden wir von einem heftigen Gewitterguss erfasst. Da wir aber unsere schoenen pinken Regencapes dabei hatten, konnten wir trotzdem weiterfahren. Mit unserem Moped fuhren wir also wieder aus der Stadt raus und kletterten die Strasse zum Aussichtspunkt hoch. Teilweise war der Anstieg schon so steil, dass man fast schneller mit Laufen vorwaerts gekommen waere. Ausserdem wurde es sehr ungemuetlich kalt und dicke Regenwolken hingen in den Bergen. Die Chance auf einen Blick auf den Merapi war also gleich null. Als wir dann nicht mehr wussten, wo es weiter zum Kali Aden ging, drehten wir schliesslich um und rollten den ganzen langen Berg wieder runter nach Yogya. Und was in Asien nicht oft passiert, da oben in der Hoehe war uns mal richtig kalt .
Am naechsten Morgen genossen wir erstmal unser Fruehstuecksbuffet bevor wir uns wieder aufs Moped schwangen. Dann ging es zum etwa 18 Kilometer entfernten Prambanan-Tempel. Die hinduistische Anlage, welche dem Angkor Wat in Kambodscha aehnelt, wurde 2006 durch ein heftiges Erdbeben ziemlich stark beschaedigt. Der Hauptturm war leider immer noch eingeruestet und einige Abschnitte gesperrt. Gleich nebenan befand sich noch eine weitere Tempelstaette, die wir auch sehr schoen fanden.
Nach der Besichtigung mussten wir uns aber erstmal im Carrefour-Supermarkt staerken und abkuehlen. Der Nachmittag wurde dann mal kurz etwas stressig, als wir krampfhaft versuchten, eine Bank zu finden, welche Reiseschecks umtauschte. Das Hauptproblem bestand darin, dass die Banken bereits um 15 Uhr schlossen und dann erstmal Wochenende war. Natuerlich schafften wir es nicht mehr rechtzeitig. Die erste Bank tauschte nicht, bei der Zweiten war eine riesige Warteschlange und es konnte auch niemand sagen, ob diese Bank ueberhaupt Schecks annahm und die dritte und vierte Bank hatten bereits geschlossen. Eines stand danach fest - nie wieder Reiseschecks! Als Trost gab es dann erstmal ein leckeres Eis bei Mc Donalds .
Am Abend goennten wir uns gleich noch ein Wiener Schnitzel und eine Pizza in einem total gemuetlichen kleinen Restaurants in einer Seitengasse. Zum Ausklang gab es dann noch ein Bier im Bintang Cafe gleich um die Ecke.
An unserem dritten Tag in Yogya versuchten wir uns mal ohne Moped. Stattdessen charterten wir einen "Trishaw"-Fahrer, der mit uns eine Stadttour machte.
Zuerst fuhren wir zum Kraton, der Residenz des Sultans von Yogyakarta. Dieser war leider nicht umher, uns wurde aber stolz ein Bild von ihm und seiner Frau gezeigt (als sie noch 20 Jahre juenger waren) und seine Frau hat sogar deutsche Wurzeln.
Nach dem Kraton stoppten wir an einem Batikladen, wo wir wieder einmal zuschlugen und mit viel Geduld und Hartnaeckigkeit ein etwas groesseres Bild zu einem Superpreis erhandelten. Danach wollten wir uns eigentlich den Wasserpalast anschauen, wurden aber von ein paar Einheimischen zu einer unterirdischen Moschee geschickt, die uns wirklich sehr gut gefiel.
Auch Taman Sari schauten wir uns gleich noch an, Reste eines unterirdischen Kanalsystems, welches frueher zum Sultanspalast gehoerte. Dort konnte man auf eine Ruine klettern und einen schoenen Blick ueber das Haeusermeer von Yogya werfen. Inzwischen war schon viel Zeit vergangen und wir mussten unseren "Trishaw"-Fahrer finden, welcher schon eine Ewigkeit am Ausgang des Wasserpalastes auf uns wartete. Wir fanden ihn auch gleich und fuhren mit ihm zum Vogelmarkt.
Hier konnte man ausser Voegeln auch jede Menge anderer Tiere kaufen, wir fanden es aber schrecklich, unter welchen Bedingungen viele der Tiere gehalten wurden. Deshalb waren wir auch schnell wieder draussen und steuerten unser Hotel an. Fuer den Abend stand der Besuch eines Schattenspiels im Museum an. Auf dem Weg dahin schlenderten wir ueber den Maljoboro Nachtmarkt, der uns aber nicht beeindruckte. Das Schattenspiel war dagegen sehr interessant. Leider war alles in Indonesisch, sodass wir am Ende doch Muehe hatten, die 2 Stunden Vorstellung durchzuhalten. Aber so eine Art von Puppenspiel sieht man ja schliesslich nicht alle Tage.
Da wir bisher kein Glueck gehabt hatten, den Vulkan Merapi zu sehen, liehen wir uns noch mal ein Moped aus und fuhren erneut zum Aussichtspunkt Kali Aden. Diesmal fanden wir auch gleich hin, mussten allerdings feststellen, dass Merapi wieder mit Wolken bedeckt war. Die Geschichte mit der fliessenden Lava stimmte zwar sowieso nicht mehr, es waere aber schoen gewesen, wenn man wenigstens ein bisschen von dem riesigen Kegel haette erkennen koennen. Vor Ort trafen wir zufaellig auf eine deutsche Reisegruppe, die sich mit ihrem Tourguide etwas verlaufen hatte. Die sahen alle ziemlich geschafft aus, nachdem sie 4 Stunden mehr oder weniger umher geirrt waren. Aber dem Merapi war das egal, der zeigte sich trotzdem nicht .
Nachdem wir uns mit einer leckeren Portion gebratener Nudeln gestaerkt hatten, schwangen wir uns wieder aufs Moped um zurueck nach Yogya zu fahren. An einer Tankstelle gerieten wir ploetzlich total aus dem Haeuschen, weil wir zufaellig aus den Wolken die Spitze des Merapi herausragen sehen konnten. Wir machten also eine Kehrtwendung zurueck nach Kali Aden, je naeher wir kamen, desto wolkiger wurde es jedoch. Schliesslich gaben wir doch auf und fuhren zurueck nach Yogyakarta. Eigentlich wollten wir uns noch mal den Wasserpalast ansehen, dieser hatte aber bereits wieder geschlossen. Also kletterten wir noch mal auf den Taman Sari Aussichtspunkt, wo wir dann endlich unseren Merapi sehen konnten. Natuerlich war er sehr weit weg und nur im Umriss zu sehen, das war aber schon beeindruckend genug. Ein bisschen Glueck hatten wir auch noch, denn von dort oben konnten wir einen sehr schoenen Sonnenuntergang beobachten.
Aufbruch: | 14.11.2007 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 14.11.2008 |
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