grubersunterwegs
Chile 2, Berge, Seen und Vulkane: Carretera Austral
Chiolé, 25.01.10
Wir waren wirklich etwas Abseits, daher die lange Pause.
Die Insel Chiolé haben wir mit einer Fähre nach Chaiten verlassen. Das war unser Einstieg in die Carretera Austral, die Piste durch das chilenische Patagonien.
Chaiten wurde 2008 bei einem Vulkanausbruch fast vollständig zerstört, nur der Hafen und ein paar Häuser blieben unversehrt. Der Vulkan Chaiten qualmt immer noch gewaltig und wir hatten Ehrfurcht vor dieser Naturgewalt.
Unser erstes Ziel waren die Thermas de Amarillo, heiße Quellen wie es sie hier oft gibt, eben dank der Vulkane. Becken mit 42 Grad heißem Wasser und einer fantasitischen Kulisse aussenrum.
Wir hatten eine nette Begegnung mit chilenischen Militär, die auch einen Ausflug dorthin machten.
Neugierig fragten Sie uns aus über die Reise und Deutschland, da wurden wir zum Essen eingeladen und hatten viel Spaß.
Puyuhuapi, ein Dorf mit ca. 600 Einwohnern, der nächste Ort ist 50 km entfernt, das ist bei uns kaum vorstellbar. Die Gegend ist dafür bekannt, das es viel regnet und spätestens auf dem Camping merkte man, das sich die Leute darauf eingestellt haben, überdachter Zeltplatz und Sitzplatz mit Ofen. Wir waren dankbar dafür, denn wir sind auf den letzten Kilometern auch naß geworden.
Und prompt begann es kurz nach der Weiterfahrt wieder zu regnen. Die Strecke führte im Queulatnationalpark durch den kalten Regenwald, den so in seiner ganzen Bedeutung zu spüren bekamen, wunderschön, aber kalt und naß.
Durchnäßt bis auf die Haut kamen wir in Coyhaique an, der Provinzhauptstadt und verbrachten hier die Weihnachtstage in einem netten Hostel, quasi hinterm warmen Ofen.
Die Abfahrt verschoben wir von Tag zu Tag, weil der Regen sogar nicht nachließ und gerade alles getrocknet, wollten wir nicht gleich wieder im Regen weiterfahren.
Das Warten hatte sich gelohnt, zwar kalt, aber schön gings durch die Berge, mit einem Abstecher auf eine kleine Farm.
Während die Alpakas ein dickes Fell haben, mußten wir uns dick einmumeln und gegen den kalten Wind schützen und sichern.
Die Piste erreicht hier den Lago General Carrera, und im Hintergrund immer die Anden mit ihren fantastischen Gipfeln.
Den Jahreswechsel verbrachten wir in einem Seitental von der Carretera Austral. Mal eben vom Dorf 44 km bis zum Hostel fahren, wir gewöhnen uns an diese Entfernungen. Dieses Tal, Valle Exploradores wird nach hinten immer enger, verändert auf diesem Stück einigemale sein Aussehen und sogar das Klima wechselt.
In einer netten Runde haben wir patagonisch mit einem Asado, Lamm am Spieß gegrillt, ins neue Jahr gefeiert.
Arno und Margit sind mit einer Goldwing mit Anhänger, die findet ihr auch in "umdiewelt"
Zusammen hatten wir ein schönes und außergewöhnliches Silveser.
Und wieder mußten wir für die Weiterfahrt auf besseres Wetter warten, auch wenn der viele Regen seinen Reiz hat, stündlich kamen mehr und größere Wasserfälle von Bergen herunter, zum Motorradfahren macht es nicht wirklich Spaß, vorallem weil es immer gleich so kalt wird. Bei Sonnenschein verabschiedeten wir uns von diesem außergewöhnlichen Ort und genoßen die einzigartige Landschaft.
Die Carretera Austral ist, bis auf einen kleinen Teil um Coyhaique, eine Schotterpiste, die fast alles zu bieten hat. Enge steile Kurve, entlang in Flußtälern, über Berge, Flüße, vorbei an unzähligen Seen und Wasserfällen. Durch wilde Landschaften, Regenwald, entlang an Farmen und Vulkanen, mächtigen schneebedeckten Bergen bis zu den Gletschern im Süden, abwechslungreicher geht es kaum.
Auf der Farm mit nettem Camping genoßen wir die Ruhe und Abgeschiedenheit und verweilten länger, auch um die vielen Eindrücke zu verarbeiten.
Ohne Strom, mit Holzofen und Kübeldusche ließen wir es uns gutgehen. Auch wenn das Wetter typisch patagonisch war, und Wind, Sonne und Regen sich schnell abwechselten.
Wir haben in diesen 5 Wochen viel interessante Leute kennen gelernt, Europäer und Einheimische, die hier leben. Die Einblicke in ihr Alltagsleben vermittelte uns wie schön, aber auch wie hart das Leben hier sein kann.
Andere Reisende, unterschiedlichster Art, mit denen wir viele schöne Stunden verbrachten und viel Erfahrungen austauschen konnten.
Und obwohl wir einen verregneten Sommer erwischt haben, hat uns diese wilde, teils unberührte Natur sehr beeindruckt.
Inzwischen haben wir einigemale unsere Route geändert, und letztendlich beschlossen mit der Fähre von Puerto Aisen wieder nach Chiolé zu fahren. Die Pampa in Argentinien mit den starkten Windböwen ersparen wir uns. Und so gehts erstmal wieder nach Norden, wo es einfach wärmer ist. Gefroren haben wir jetzt genug!
Aufbruch: | März 2009 |
Dauer: | 15 Monate |
Heimkehr: | Juni 2010 |
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