grubersunterwegs
Quer durch Nordperu
Vilcabamba, 19.10.2011
Am Morgen der Abfahrt sprang Ruperts Moto wiedermal nicht an, langsam nerven diese gehäuften Problemchen ziemlich. Nach einigem Suchen stellte sich heraus, das das Schwimmerventil Riefen hat und verschmutzt war, alles saubermachen, nach Ica fahren Batterie laden und einen Tag später losfahren.
Mal schnell wieder alles auseinander nehmen, mittlerweile hat er Übung darin.
In dieser Ecke ist der Pazifik immer noch kalt, so bringt er kalte Luft und morgens Nebelschwaden oder ein eisiger Wind bläst. So haben wir die Küste wieder schnell verlassen. Von der Wüste in die Berge, zuerst einen Fluß entlang, und dann gings ganz schnell auf über 4000 m hoch. Obwohl wir solche Höhenunterschiede schon öfter gefahren sind, ist es jedesmal anders und die Berge, Täler und Ausblicke immer atemberaubend.
Eigentlich wollten wir unterwegs auf halber Strecke übernachten, aber es sollte nicht unbedingt über 4000 m sein, brrrrrh zu kalt. Erst nach dem Paß von 4750 m gings langsam runter, und so haben wir nur 70 km vor Ayacucho ein annehmbares Fleckchen auf 3500 m für unser Nachtlager gefunden. Kurz vorm Dunkel werden unser Zelt aufgestellt und Brotzeit gemacht. So abseits von Städten und Dörfern zeigt sich der Himmel von seiner besonders schönen Seite, tausende von Sternen scheinen ganz nah.
Noch was unordentlich, aber wenn wir mal eingerichtet sind, ist es gemütlich.
Am nächsten Tag waren wir dann früh in Ayacucho und hatten schnell eine Unterkunft im Zentrum. Der Stadtkern ist von der Kolonialzeit geprägt und Moderne und Tradition treffen aufeinander. Kirchen aus dem 16ten Jahrhundert, Fußgängerzonen, Internetcafes, Leute ganz modern gekleidet oder in traditioneller Tracht.
Das erstemal seit wir auf Reisen sind, hatte ich mit meinem Magen Probleme, so blieben wir ein paar Tage in Ayacucho bis ich wieder fit war. Alles halb so wild, nette Stadt, nettes Hostal und dann war die Stadt gerade noch ein Etappenziel einer Rallye. Das schauten wir uns natürlich an, wie die Fahrzeuge an der Plaza ankamen und ringsrum Volksfeststimmung war.
Ayacucho liegt schön auf ca. 2700 m und im Hintergrund die Berge.
Das sind die typischen Mototaxi.
Fußgängerzone ....
....Verkaufstände an der Plaza.
Rallye .....
.... und der Trubel außenrum.
Die Plaza von Ayacucho.
Von Ayacucho aus sind wir durch die Berge nach Norden gefahren, nach Jauja, der meiste Weg war eine Piste, wunderschön, aber anstrengend. Denn seit ein paar Tagen hat es immer wiedermal geregnet, so das Stücke der Piste schlammig waren, kein gutes Gefühl wenn es gleich daneben in die Tiefe geht, oder die Wasserduchfahrten etwas tiefer und länger waren.Daher hatten wir uns ein paar Tage Erholung verdient und gleich das Ersatzventil für Ruperts Moto aus Lima bestellt. Jauja ist eine nette kleine Stadt, angenehm, tagsüber sonnig, nur nachts etwas kühl. Mit den Rädern des Hostels haben wir zur Abwechslung mal eine kleine Radtour zu einer Lagune gemacht, und das ohne Probleme auf der Höhe von 3400 m.
Unser Weg durch die Berge, dort müssen wir lang.....
....ich bin froh das ich ganz rechts fahren kann/muß.
Teilweise wars ziemlich holprig und manchmal ganz gut das da keine Zeit war, um über den Rand zu schauen.
Sieht einfach aus, aber manchmal täuscht es,.....
....und ist tiefer, und man saut sich ein.
Zwei Spuren im Schlamm, da mußten wir durch, LKW und Busse haben abgewartet.
Mal eine andere Perspektive und Erfahrung.
Wir haben großen Respekt vor all den Radfahrern, die wir getroffen haben.
Ventil ausgetauscht, Motos gecheckt und weiter gings nach Norden, dabei meist auf Höhen von 3000 bis 4300 m, über Berge und Täler, auf Hochebenen, alles dabei. Von sonnig, windig und Regen, sehr kalt, ebenso durchmischt.
In Huaraz mußte Rupert dann zur Abwechslung an meinem Motorrad schrauben, mein Seitenständer war verbogen und nicht mehr zu gebrauchen.
Auf dieser Höhe ist es ziemlich karg, nur einzelne Pflanzen passen sich diesen Bedingungen an.
Da bekamen wir schon das Gefühl über den Wolken zu sein.
Immer wieder haben wir die verschiedensten Vegetationszonen durchfahren.
Lagune auf 4100 m, brrh war ziemlich kalt....
...aber schön.
Huaraz ist eine Stadt am Fuße der Cordilliera Blanca, die höchste Gebirgskette, mit 22 Bergen über 6000 m, außerhalb des Himalayas. Schon beeindruckend diese vielen schneebedeckten Gipfel. Nur leider hatten wir bei der Weiterfahrt einen bedeckten Himmel und so hatten sich viele in den Wolken versteckt. Trotzdem war die Strecke schön und abwechslungsreich und spätestens ab dem Canon del Pato anspruchsvoller. Eine schmale Piste, die sich hoch über der Schlucht entlang schlängelt und dabei durch ca. 40 dunkle Tunnel geht. Mal sind es kurze, mal lange, ausgefahrene oder sandige Tunnel, alles einspurig. Das heißt viel hupen, damit der Gegenverkehr am anderen Ende wartet.
Canon del Pato, Tunnel, ....
.... Brücken....
...steinige Piste,....
....noch mehr Brücken,...
....und Tunnel.
Nacht in der Wüste.
Wir hatten beschlossen den einfacheren Weg Richtung Ecuador zu nehmen und sind so ein Stück auf der Panamericana an der Küste weiter gefahren. Durch die Wüste, vorbei an Trujillo und Chiclayo und dann wieder in die Berge ins Landesinnere.
So waren wir am 11.10. an der Grenze zu Ecuador, da hatten wir uns für eine kleine Grenze, La Balsa entschieden, nicht unbedingt der bequemste Weg. Die Grenzformalitäten waren schnell erledigt, nachdem die peruanische Immigration das Fußballspiel beendet hatte.
Die letzten 100 km Piste in Peru waren gut, dafür begrüßte uns Ecuador mit einer tollen Landschaft und schlechten Piste. Zu unserem Glück hatte es hier seit 2 Tagen nicht geregnet und die Erdpiste war trocken. Denn der Straßenbau ist hier etwas direkter, werden in Peru die Straßen dem Hang entlang mit mehr Kurven gebaut, gehts in Ecuador steil Berg auf und Berg ab. Bei Regen ist dieser Weg nicht immer passierbar oder zumindest sehr interessant.
Im ersten, größerem Ort hinter der Grenze verbrachten wir die erste Nacht im unbekanntem Land. Das heißt für uns immer sehen, was es so gibt, was so die Preise sind, neue Währung, hier in Ecuador ist das tatsächlich der US$, nur die Sprache bleibt gleich
Reisfelder,...
Ecudaor sieht grüner aus, über diese Berge geht unsere Strecke.
Und prompt hat Rupert einen Platten vorne, aber wir haben ja alles dabei.
Ausgeruht sind wir am nächsten Tag nach Vilcabamba gefahren und dort in einem Hostel mit bayrischen Besitzern abgestiegen. Klar das wir hier die Spätzle, Knödel und Gulasch und gutes Brot genoßen, abgesehen davon ist es seit langer Zeit ein Ort mit schöner Lage und tollem Panoramablick. Der richtige Platz um ein paar Tage die Seele baumeln zu lassen, bevor wir Ecuador weiter erkunden.
Das Philosphenbänckchen in Izhcayluma,...
... das Restaurant,....
...mit diesem Blick.
Aufbruch: | März 2009 |
Dauer: | 15 Monate |
Heimkehr: | Juni 2010 |
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