grubersunterwegs
Holpriger Start: Immer Richtung Sueden
Ushaia, 09.11.2010
Nach langem Überlegen und vielem hin und her, abwägen der für und wider, haben wir kurzfristig beschlossen, doch nach Ushuaia zu fahren. Ans südlichste Ende des Kontinents! Wir hatten das Gefühl, das unsere Tour nicht komplett ist, wenn wir diesen Teil auslassen.
Bekannt und berüchtigt ist Patagonien und Feuerland für seine Winde und Stürme, trotzdem haben wir uns auf den Weg gemacht. Vor allem weil wir für hiesige Verhältnisse schon relativ nah waren. Nur 1.800 km nach Süden von Puerto Madryn bis Ushuaia, auf einer Südamerikakarte ist das wirklich nur ein Katzensprung.
Der Wind kann auf dem Motorrad sehr unangenehm werden, deshalb haben wir uns nach den Wettervorhersagen gerichtet, Regen und starke Böen, lieber mal ausgesessen, abgewartet. So sind wir ganz gut immer am Atlantik entlang auf der Ruta 3 nach Süden gefahren und hatten es "nur" mit Gegenwind zu tun, eisigkalter, patagonischer Wind.
In nur wenigen Tagen legten wir diese Strecke zurück, durch die Pampa, vorbei an riesigen Estancias, dünn besiedelt. Oft erst nach 200 km eine Tankstelle und zwei Häuser, Orte und Städte meist erst nach 300 bis 400 km.
Durch eine willkürliche Grenzziehung mußten wir an einem Tag von Argentinien ausreisen, nach Chile einreisen, mit einer Fähre vom Festland nach Feuerland übersetzen, dabei überquerten wir die berühmte Magellanstraße, und nach ca. 200 km chilenischen Boden unter den Rädern, kam die gleiche Grenzprozedur nur ein paar Stunden später und entgegen gesetzt wieder. So kurz war unser Aufenthalt noch nie in Chile.
Feuerland empfängt uns mit eisiger Kälte, teils Wind und Regen vom Atlantik, teils von den Bergen. Die Landschaft entschädigte, einfach nur schön.
Dennoch erreichten wir Ushuaia, "das Ende der Welt", bei strahlendem
Sonnenschein, denn wir gleich noch nutzten um die Stadt zu erkunden und vom Aussichtspunkt oberhalb der Stadt, den Blick zu genießen. Die Lage der Stadt ist schon besonders.
Die paar Tag Aufenthalt nutzten wir für den nun fälligen Service an den Motos (Ölwechsel, ect.), zu erledigen und auch sonstige "Hausarbeit".
Gerade noch packte Rupert sein Werkzeug weg, kalt war es eh schon, als es zu regnen begann und kurz darauf in Schnee überging. Waren es nachmittags immer noch kurze Schneeschauer, war das abends eher als wildes Schneetreiben zu bezeichnen. Schön wenn man in einem kuschlig warmen Hostel sitzt.Und am Morgen war die ganze Stadt weiß überzuckert. Wenn da keine Weihnachtsstimmung aufkommt, fehlten nur noch Glühwein und Lebkuchen
so sah es dann ein paar Stunden später aus, kaum zu glauben, nur Verrückte scheinen hier um diese Jahreszeit mit dem Motorrad unterwegs zu sein.
Ushuaia ist die südlichste Stadt, die man mit dem eigenem Fahrzeug erreichen kann, aber bis zum tatsächlichen Ende geht es noch 25 km durch einen Nationalpark bis die Straße am Meer endet.
Ab jetzt geht es für uns nur noch nach Norden, dem Äquator und der Sonne entgegen, bis auf ein paar Schlenker, relativ gerade.
Aufbruch: | März 2009 |
Dauer: | 15 Monate |
Heimkehr: | Juni 2010 |
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