grubersunterwegs

Reisezeit: März 2009 - Juni 2010  |  von Elisabeth und Rupert Gruber

Immer noch Regen und deutsche Spuren

Coronel Oviedo, 10.04.2011

Das Herbstwetter hat genauso schnell eingesetzt wie es oft in Deutschland der Fall ist. Und Strand bei Regen, nein Danke, so sind wir relativ direkt nach Blumenau. In Dois Irmaois hatten wir uns noch mit brasilianischem Regenzeug ausgestattet, und wir brauchten es fast jeden Tag. War es morgens oft noch schön, hat nachmittags der brasilianische Landregen eingesetzt, meist mit heftigen Schauern.

Sieht nicht nur ungemütlich aus, ist es auch.

Sieht nicht nur ungemütlich aus, ist es auch.

Ein schwarzes Michellinmännchen.

Ein schwarzes Michellinmännchen.

Es sieht eh meist etwas unordentlich aus mit all unseren Sachen, doch mit nassem Zeug noch viel chaotischer.

Es sieht eh meist etwas unordentlich aus mit all unseren Sachen, doch mit nassem Zeug noch viel chaotischer.

Unser Besuch in Blumenau fiel daher auch etwas kürzer aus. Diese Stadt soll eine der deutschesten sein, hat uns aber nicht so imponiert. Wohl wirklich sehenswert ist im Oktober das riesige Oktoberfest, das größte nach München. Die ansässigen Brauereien wissen das gut zu vermarkten, und es wird so ziemlich alles wie in München nachgemacht.

Es soll deutsch angehaucht sein, und dann kommt sowas raus.

Es soll deutsch angehaucht sein, und dann kommt sowas raus.

Fachwerk in Brasilien.

Fachwerk in Brasilien.

Das Rathaus von Blumenau.

Das Rathaus von Blumenau.

So sind wir am nächsten Tag wieder weiter gezogen, Richtung Westen, durch die Berge, mit Kuhweiden, an Feldern vorbei, zuerst noch mit kleinen kurvigen Straßen und später auf großen Überlandstraßen bis Fraiburgo, ein großes Apfelanbaugebiet.
Und auch das gibt es, ein Tiroler Dorf mitten in den Hügeln von Brasilien, Trece Tilias, Dreizehnlinden übersetzt. In der großen Wirtschaftskrise zwischen den Kriegen, haben sich 82 Familien aus Tirol hier angesiedelt und ein wenig Österreich mitgebracht. Vom Dirndlgeschäft und Holzschnitzer bis zum Gasthof Alpenrose, mit vielen heimischen Gerichten. Mittlerweile ist diese Oase ein touristischer Anziehungspunkt, vor allem exotisch für Brasilianer und ein kleines Stück Europa.

Das könnte wirklich in Bayern sein.

Das könnte wirklich in Bayern sein.

Tolle Strecke und endlich mal trockenes Wetter.

Tolle Strecke und endlich mal trockenes Wetter.

Hotel in Fraiburgo, wirklich nicht im Schwarzwald, sondern Südbrasilien.

Hotel in Fraiburgo, wirklich nicht im Schwarzwald, sondern Südbrasilien.

Das Eingangstor zum tiroler Dorf.

Das Eingangstor zum tiroler Dorf.

Und die Häuser in Stil der Alpen, unglaublich.

Und die Häuser in Stil der Alpen, unglaublich.

So schön Brasilien ist, war es für uns diesesmal doch eher anstrengend, nach dem regenerischem Wetter, ist der Verkehr hier gar nicht angenehm. Nur auf auf wenigen kleinen Straßen läßt es sich gemütlich fahren und schauen. Ansonsten ist viel los und jeder fährt wie ein Henker. Und vor allem Motos sind in der Straßenhirachie sehr weit unten, obwohl unsere größer sind, wie die meisten hier.

Viel Verkehr, Baustellen, Staus, manchmal etwas gelassener, aber meist ähnlich wie bei uns.

Viel Verkehr, Baustellen, Staus, manchmal etwas gelassener, aber meist ähnlich wie bei uns.

Es war sehr spät, die Tage werden immer kürzer, wir waren auch schon kurz vorm Tagesziel, als Rupert zurück blieb. Er hatte einen Platten, das hatten wir schon lange nicht mehr, sein erster und insgesamt der zweiter Plattfuß seit wir unterwegs sind. An jeder Tankstelle, oft noch öfter, gibt es einen Reifenflicker, das ist hier ein richtiger Geschäftszweig bzw Beruf, weil eben hier die Reifen gefahren werden bist sie davonfliegen. Wir hatten da gar nicht weit hin und so war das ganze ziemlich schnell repariert.

Vorne schnell mal ausbauen,....

Vorne schnell mal ausbauen,....

.... flicken lassen, einbauen und weiter gehts.

.... flicken lassen, einbauen und weiter gehts.

Um halb sechs schnell durch eine brasilianische Stadt, d.h. hier mindestens 300.000 Einwohner, und innerhalb einer halben Stunde bevor es dunkel wird, noch einen Schlafplatz finden, auch sowas gehört zum Reisen.
Die letzte Etappe in Brasilien führte uns nach Foz do Iguazu, gleichzeitig Grenzort zu Paraguay und berühmt wegen der Wasserfälle, die hatten wir das letztemal schon besucht.
Wir wollten uns hier noch neue Reifen besorgen, und da Pirelli in Brasilien hergestellt wird, sollte es kein Problem sein, aber unsere Reifengröße ist hier sehr exotisch, dann eben nicht.
Ciudad del Este, der paraguayische Grenzort ist gleichzeitig eine Freihandelszone, nach Hong Kong und Miami wird hier am meisten Geld umgeschlagen.
Von Foz sind wir mit dem Bus dorthin gefahren um uns um zuschauen und unser Glück mit den Reifen nochmal zu versuchen. Es gibt eigentlich nichts, was es an diesem Ort nicht gibt, aber wir wurden nicht fündig.

Die Städte in Brasilien, sind meist sehr groß und auch modern.

Die Städte in Brasilien, sind meist sehr groß und auch modern.

So haben wir diese ersten Eindrücke, das quirlige Leben und Handeln auf der Straße, moderne klimatisierte Shoppingcenter mit allen bekannten Marken und Neuheiten, vor allem Elektronikartikel sind gefragt. Oder kleine Läden mit allen möglichen Krusch. Das hier vieles nicht das ist, was es scheint, davon hatten wir gehört, und dennoch verblüfft festgestellt, wie ungeniert hier alles verkauft wird, ob Plagiate,Geklautes oder sonstiges.
Ohne wirkliche Kontrolle, Päße mußten wir gar nicht zeigen, funktioniert der kleine Grenzübergang ganz unproblematisch.

Nachdem wir nun endlich wieder warmes sonniges Wetter genießen können, haben wir noch 2 Tage Pause und faul sein eingelegt, bevor wir uns endgültig ins "Abenteuer" Paraguay stürzen.

Der Blick auf die Freundschaftsbrücke und Ciudad del Este.

Der Blick auf die Freundschaftsbrücke und Ciudad del Este.

Handel aller Art bringt auch Transport aller Art mit sich.

Handel aller Art bringt auch Transport aller Art mit sich.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
2 Lentinger, 2 Motorräder, 1 Kontinent Nachdem wir Afrika einigemale bereist haben, machen wir uns jetzt auf den Weg Südamerika zu erkunden. Mit genügend Zeit im Gepäck und Lust auf Neues, erfüllen wir unseren Traum: Reisen ohne Zeitdruck und entfliehen damit dem allgegenwärtigen Alltagsstress. Gerne nehmen wir Euch dabei ein Stück weit mit und lassen Euch an unseren Erlebnissen teilhaben.
Details:
Aufbruch: März 2009
Dauer: 15 Monate
Heimkehr: Juni 2010
Reiseziele: Argentinien
Chile
Paraguay
Ecuador
Brasilien
Bolivien
Peru
Der Autor