grubersunterwegs
Kontraste pur !!!
Jauja, 29.09.2011
Wir hatten beschlossen noch einen Abstecher, was schon mal einfach 500 km sind, in den Dschungel zu machen. Entfernungen werden hier anderes gesehen und auch anders benannt. Da geht es nicht in Kilometern, sondern eher wie lange man braucht, was abhänig ist vom Weg, Straße, Wetter und Fortbewegungsmittel. Mit dem Bus 10 Stunden, zu Fuß 3 Tage oder so ähnliche Auskünfte bekommen wir auf Entfernungsfrage. Wir brauchten mit den Motorrädern nach Puerto Maldonado 1 ½ Tage.
Wieder mal Abschied von Cusco und dann über Berge schnell auf 4200 m vorbei am Berg Ausangate mit knappen 6400 m über einen Paß von 4725 m auf die andere Seite der Anden. Von der Paßhöhe ging es rasant bergab, so das wir nach 70 km schon auf 600 Meereshöhe waren. Da diese Straße ganz neu asphaltiert ist, war sie ein Traum zum fahren. Nach so mancher Kurve entwischte mir ein "Wau". Seit 2010 ist sie fertig und heißt Interoceanica, weil man jetzt dadurch vom Pazifik zum Atlantik in Brasilien fahren kann.
6000 der Berge
Auch wenn es karg ist, gibt es ueberall noch kleine Hoefe...
..und Felder.
Ein Blick ins Tal.
Und schon ist es wieder gruener....
...waren die Fluesse in den Bergen noch Rinnsale, sind sie hier schon maechtig.
Auf halber Strecke ungefähr überholten wir einen großen, roten LKW von Roteltour, das rollende Hotel, mit Passauer Kennzeichen. Später trafen wir sie nochmal bei einer Pause und nach einem kurzem Gespräch ergab es sich das wir die Nacht gemeinsam campieren. So sind wir im Hinterhof der Polizei gelandet und hatten einen netten gemeinsamen Abend mit Markus und Steffi, Fahrer und Reiseleiterin aus Bayern. Und da sie auch ein paar Tage in Puerto Maldonado bleiben, weil die Reisegruppe wechselte, haben wir uns dort wieder getroffen.
Eine andere Art zu Reisen.
Im Hinterhof der Polizei.
Das Rotelteam.
Puerto Maldonado ist eine wachsende Stadt, Tourismus, Goldschürfer und der Handel mit Brasilien sind die Wirtschaftsfaktoren. Touristisch interessant ist eigentlich nur eine Dschungeltour. Wir haben uns für eine etwas andere Tour entschieden, so sind wir zu Millan und Ulla gekommen. Die Beiden leben mit ihren zwei Kindern eine halbe Stunde flußabwärts in der Natur pur. Sie versorgen sich mit allem was bei ihnen wächst, nur ein kleiner Teil seines Grundstückes ist kultiviert, das meiste ist noch ursprünglicher Dschungel, durch den nur ein kleiner Pfad führt. Millan hat uns viel erklärt, gezeigt und kennt die Heilkräfte der verschiedenen Pflanzen. Neben den Pflanzen haben wir viel Vögel und Affen gesehen.
Schuhdieb...
...oder traege, das Affenleben ist schon hart.
Dem hats mein Quietscherl angetan.
Wir fahren bei stoemenden Regen in den Dschungel, tropischer Regen eben.
Durch Bananenwaelder,....
vorei an dicken Lianen,...
....urigen Baeumen,.....
zu den ganz, ganz grossen Urwaldriesen.
Mit diesen Wurzeln koennen die Baeume sogar wandern.
Ein tropischen Bienennest.
Unere Huette im Wald fuer ein paar Tage.
Kueche, gekocht wird auf offenem Feuer.
Frischer bekommt man eine Ananas nirgends.
Tolle Blumen, einiges kommt uns sogar bekannt vor, als kleine Version von Zimmerpflanzen nur einige Nummern groesser.
Ein nettes und nuetzliches "Haustier", so eine "kleine" Tarantel. (handtellergross)
Wer ist hier wohl neugieriger ?
Goldschuerfer am Fluss.
Hier das einzige Fortbewegungsmittel.
Ohne Worte.
Unsere Rückfahrt nach Cusco fiel auf den gleichen Tag wie die des Roteltrucks, so hatten wir uns für das Nachtlager verabredet und waren zum Essen eingeladen. Es war lustiger Abend und zugleich waren wir für die Rotelreisenden eine Attraktion, sozusagen echte Abenteurer.
Diese tolle Strecke zurück ins Hochland war auch der Rückweg ebenso faszinierend wie hin zu. Auf keinen Fall langweilig den gleichen Weg zweimal zu fahren.
Unser Treiben wird genau beobachtet.
Nachtlager in Gesellschaft auf 2800 m.
Wir fahren dem Himmel entgegen,....
....und staunen immer wieder wie die Leute in dieser unwirklichen Gegend leben.
Passhoehe.
Diese tolle Strecke zurück ins Hochland war auch der Rückweg ebenso faszinierend wie hin zu. Auf keinen Fall langweilig den gleichen Weg zweimal zu fahren.
In Cusco checkten wir nun zum drittenmal ins Hostel ein, und werden schon wie Freunde begrüßt. Nach 3 Tagen Aufenthalt und herzlichem Abschied, diesesmal endgültig, machten wir uns auf den Weg Richtung Küste. Diese Strecke Cusco - Nasca soll eine schönsten Motorradstrecken sein. Von 3400 m gings hoch auf über 4000 m, dann in einem Flußtal auf 2000 hinunter, dem Fluß entlang und wieder rauf auf über 4200 m, auf dieser Höhe fast 100 km bei eisigem Wind über die Hochebene bevor es dann wieder ganz schnell runterging und wir in der Wüste angekommen waren. 660 km in 2 Tagen, unzählbare Kurven, auf und abs, ja die Strecke ist wirklich toll.
So sind wir in kürzester Zeit vom Dschungel in die Wüste gefahren, 1160 Kilometern in 4 Fahrtagen und haben dabei die Anden an einer ziemlich breiten Stelle komplett überquert. Alles an Vegetationszonen gesehen, was es hier so gibt. Wahnsinn was für Kontraste wir in so kurzer Zeit erlebt haben.
Da schlaengelt es sich runter, und es war kalt.
Hier sind wir unglaublich hoch, auch wenn es nicht so wirkt.
Da schlaengelt es sich dem Berg entlang.
Der Cerro Blanco, die hoechste Sandduene mit 2078m.
Die Plaza von Nasca, im Hintergrund Berge und Sandduene.
Sicherer Parkplatz, zur Not eben im Hostel.
Nasca, ein Wüstenort und normalerweise nicht sehr interessant, aber nur 20 km außerhalb liegen die berühmten Nascalinien in der Steinwüste verborgen. Verborgen weil man sie fast nur von oben sieht, eigentlich am Besten aus der Luft. Aber dieser kleiner Rundflug ist nicht ganz billig, wackelig und hat sicherheitstechnisch einen schlechten Ruf. So haben wir uns auf den Aussichtsturm beschränkt, von wo aus man 3 Figuren sehen kann. Hat was, wenn man bedenkt das die Linien vor langer Zeit in den Boden auf einer Fläche von 500 km² gescharrt wurden. Die Bedeutung ist immer noch rätselhaft, ob Kalender, Hinweise auf Wasser oder zweidimensionale Tempel weiß niemand so genau. Vielleicht hat sich ja nur jemand die Zeit vertrieben und gespielt.
Nascalinien, die Haende,...
und der Baum.
Und die Panamericana geht einfach mittendurch.
Nächstes Ziel war nur 150 km nördlich die Oase Huacachina. Die Panamericana windet sich durch die Wüste, Sanddünen rechts und links, nur in Flußtälern zeigt sich üppiges grün und Agrarkultur wird betrieben.
Bei Ica, eine größere Industriestadt zweigt man ab und nur 5 km weiter ist man in einer anderen Welt. Die Oase Huacachina ist berühmt mit ihre Lagune und war früher schon ein Erholungsort. Umgeben von riesigen Sanddünen wirkt sie malerisch. Lädt zum Faulenzen ein, verweilen und Seele baumeln lassen.
Huacachina, traumhaft.
Von einer Sandduene aus hat man einen schoenen Blick ins gar nicht weit entfernte gruene Flusstal.
Sogar in der Stadt gibt es Duenen, bzw. wurde ausenrum gebaut.
Etwas Erholung und Wärme tanken, bevor wir uns wieder in die Berge schlagen und es auf über 3000 m wieder kalt wird.
Aufbruch: | März 2009 |
Dauer: | 15 Monate |
Heimkehr: | Juni 2010 |
Chile
Paraguay
Ecuador
Brasilien
Bolivien
Peru