grubersunterwegs

Reisezeit: März 2009 - Juni 2010  |  von Elisabeth und Rupert Gruber

Kurztrip Trinidad

Samaipata, 21.06.2011

Zur Abwechslung haben wir mal Erfahrungen als Backpacker gesammelt, nur das wir statt dem Rucksack, die Gepäckrolle vom Motorrad mitschleppten.
Mit dem Sammeltaxi sind wir nach Santa Cruz, haben uns am Busbahnhof die Tickets gekauft und den restlichen Tag in der Stadt verbummelt.
Abends um 10 Uhr fuhr der Bus los, 11 Stunden später kamen wir morgens müde und durch gerüttelt in Trinidad an. Liegt Samaipata auf 1600 m Höhe, mit gemäßigtem Klima, ist Trinidad auf einer Höhen von ca. 160 m sehr tropisch, schwül und heiß. Die Nähe zum Amazonasgebiet ist spürbar.

Kurz vor der Abfahrt am Busbahnhof in Santa Cruz.

Kurz vor der Abfahrt am Busbahnhof in Santa Cruz.

Von hier aus haben wir eine 3-tägige Bootstour gemacht, um Flußdelfine zu sehen, Buefos, die einzigen Delfine, die im Süßwasser leben.
Mit einem kleinem Boot sind wir gemütlich den Fluß Ipare entlang getuckert, gesäumt von Busch und Urwald. Vögel, am Flußufer, die leichtem Flügelschlag dem Fluß folgten, Wasserschweine, die aufgeschreckt ins Wasser oder Gebüsch flüchten und unzählige Kaimane, die sich am Ufer sonnten. Schildkröten, Fische und dann auch Flußdelfine, wie sie durchs Wasser gleiten und jagen, konnten wir beobachten. Das alles, die Tiere, die Geräusche, abseits von aller Zivilisation, war eine unbeschreibliche Atmosphäre.
Am Uferrand schlugen wir die Zelte auf, erkundeten die Umgebung und genoßen die Ruhe. Am nächsten Tag wieder ein Stück mit dem Boot flußaufwärts, um dort eine Wanderung durch den Busch zu machen. Nachmittags wieder Delfine beobachten und Pirania angeln.

Da wird schon mal Benzin nachfüllt, wir haben ja alles dabei.

Da wird schon mal Benzin nachfüllt, wir haben ja alles dabei.

Die ließen sich gar nicht beeindrucken und standen Fotomodel, manchmal zumindest.

Die ließen sich gar nicht beeindrucken und standen Fotomodel, manchmal zumindest.

Die Schildröten wärmten sich so auf.

Die Schildröten wärmten sich so auf.

Die können ganz schön schnell sein.

Die können ganz schön schnell sein.

Das ist ein Flußdelfin, aber die ließen sich einfach nicht fotografieren, die schienen Spaß daran zu haben und etwas zu ärgern. Und waren einfach zu schnell.

Das ist ein Flußdelfin, aber die ließen sich einfach nicht fotografieren, die schienen Spaß daran zu haben und etwas zu ärgern. Und waren einfach zu schnell.

Sonnender Kaiman, die sahen wir in allen Größen.

Sonnender Kaiman, die sahen wir in allen Größen.

Eine ganze Familie kreuzte schnell den Fluß.

Eine ganze Familie kreuzte schnell den Fluß.

Manches Leben spielt sich auf dem Fluß ab.

Manches Leben spielt sich auf dem Fluß ab.

Heiß und schwül, da waren wir nicht zu lange unterwegs.

Heiß und schwül, da waren wir nicht zu lange unterwegs.

Kleiner Erfolg, Priania am Haken, aber nur für ein Foto, zu klein und zu viele Gräten.....,

Kleiner Erfolg, Priania am Haken, aber nur für ein Foto, zu klein und zu viele Gräten.....,

......aber ganz schöne Beißerchen.

......aber ganz schöne Beißerchen.

Idyllisch, herrlich. 
Zurzeit mit extremen Niedrigwasser, vor ein paar Wochen wr der Fluß noch 5 - 6 Meter höher.

Idyllisch, herrlich.
Zurzeit mit extremen Niedrigwasser, vor ein paar Wochen wr der Fluß noch 5 - 6 Meter höher.

Unser Lager, mit wunderschönem Blick.

Unser Lager, mit wunderschönem Blick.

Die Tour war ganz bolivianisch organisiert, es klappte alles, aber es schien eher Zufall zu sein. So war am ersten Tag schon klar, das der Motor mehr Sprit braucht, aber umkehren bzw. mehr organisieren, das war erst am letzten Tag das Thema, als nicht ganz klar war, ob wir es bis zum Hafen zurück schaffen. Es waren nicht viele Leute auf dem Fluß unterwegs, aber unsere Guide schaffte es immer zur passenden Zeit auf welche zu treffen. Einmal bekamen wir 3 Liter Benzin, und als der Motor/Sprit endgültig aus war, trafen wir auf Arbeiter am Ufer, die zwar kein Benzin übrig hatten, uns aber anhängten und uns so bis zum Hafen mit schleppten, Also alles kein Problem. Wir denken doch noch immer zu deutsch.

Unser Guide mußte da schon zum Paddel greifen.....

Unser Guide mußte da schon zum Paddel greifen.....

..... um bis zum rettenden "Abschleppboot" zu kommen.
Rechts das schmale Boot voll mit Bambus, schleppte uns mit und wir waren wieder guter Dinge.

..... um bis zum rettenden "Abschleppboot" zu kommen.
Rechts das schmale Boot voll mit Bambus, schleppte uns mit und wir waren wieder guter Dinge.

Der Hafen in Sichtweite, es ist ein kleiner Hafen.

Der Hafen in Sichtweite, es ist ein kleiner Hafen.

Zurück Trinidad beschlossen wir noch ein paar Tage länger zu bleiben, weil am folgendem Wochenende eine große Fiesta war. Fiestas in Bolivien sind immer sehenswert, da lohnt es sich schon mal abzuwarten.

In der Zwischenzeit haben wir die Stadt noch etwas genauer erkundet und Märkte, Parks und Kirchen besucht. Tags immer so um die 38 Grad heiß und schwül, waren die Nächte angenehm bei 20 bis 25 Grad. Und so spielte sich abends und nach Einbruch der Dunkelheit erst das Leben ab. Wir lieben es uns einen netten Ort zu suchen, meist auf der Plaza, um dieses Treiben zu beobachten.

Hier gibt es diese Seerosen mit ihren riiiiesigen Blättern.

Hier gibt es diese Seerosen mit ihren riiiiesigen Blättern.

Leckerer frischer Orangensaft gibt es an vielen Ecken.

Leckerer frischer Orangensaft gibt es an vielen Ecken.

Am Freitag war es dann soweit, die Fiesta begann, den ganzen Tag über zog eine Parade mit unzähligen Gruppen tanzend durch die Stadt. Von Alt bis Jung, alle Stämme der Umgebung waren dabei. Farbenprächtig und ausgelassen, anders wie die Fiesta in Sucre, aber ebenso interessant für uns. Neben dem Umzug herrschte auch reges Treiben auf der Plaza und drum herum. Es wird alles angeboten, was man sich denken kann. Popcorn, Chips, Zuckerwatte, Getränke aller Art, Spielzeug für die Kinder, Luftballons, Snacks, Hamburger, Süßigkeiten bis hin zu Souvenirs und sonstigen Krimskrams.

Der typische Kopfschmuck hier im Tiefland,.....

Der typische Kopfschmuck hier im Tiefland,.....

......mal sind die Kostüme eher indianisch,........

......mal sind die Kostüme eher indianisch,........

.... andere geprägt von den Jesuiten,...

.... andere geprägt von den Jesuiten,...

....und wieder andere versuchen sich in modernem Design.

....und wieder andere versuchen sich in modernem Design.

Händerin auf der Straße.

Händerin auf der Straße.

Buntes Treiben bei Nacht.....

Buntes Treiben bei Nacht.....

egal wohin man schaut.

egal wohin man schaut.

Am Samstag besuchten wir etwas außerhalb den Festplatz. Der Mittelpunkt war das Rodeo, in einer Arena stellten sich mehr oder weniger Mutige ein paar Stieren, denen sie ausweichen und so ihre Geschicklichkeit demonstrien wollten. Das Spektakel ist etwas fragwürdig, vor allem das sich die Stiere langweilten und nicht aus der Ruhe bringen ließen. Erst bei den Reitversuchen wurde es Ernst und ein wenig mehr Können gezeigt.

Außenrum war ein Volksfest/Rummel aufgebaut, mit allem was dazu gehört. Von Essensständen, Bierplätzen und Musik (wobei hauptsächlich laut wichtig ist), Einkaufsstände, Fahrgeschäfte, Glücksspiele, Losstände und natürlich fliegende Händler mit allerlei im Angebot. Einfach schön mittendrin zu sein, zwar ist eine Ähnlichkeit zu unseren Volksfesten zu Hause erkennbar, aber die bolivianische Art wie vieles improvisiert wird und einfach gehandthabt ist, ist exotisch genug.

Die Rodeoarena,....

Die Rodeoarena,....

......mit all ihren Akteuern, Stiere und Menschen.

......mit all ihren Akteuern, Stiere und Menschen.

Bolivianisches Glücksrad......

Bolivianisches Glücksrad......

......Karussel, das per Hand betrieben wird,.....

......Karussel, das per Hand betrieben wird,.....

....und sogar ein Riesenrad.

....und sogar ein Riesenrad.

Am Sonntagmorgen war in der Kirche eine Messe mit anschließender festlicher Prozession durch die Stadt, zu Ehren der hiesigen Heiligen, deren Figuren mitgetragen wurden.

Wir wollten den Tag ruhig ausklingen lassen, denn für nachts war die Rückreise per Nachtbus geplant.
Doch nachmittags hieß es auf einmal, das ein Generalstreik angekündigt sei, und die Busse früher fahren. Wenn wir da nicht mitkommen, könnte es eine paar Tage dauern bis Busse fahren und wir solange festhängen. So sind wir etwas abrupt und überstürzt los und saßen um 17 Uhr schon im Bus. Vorteil war wir sahen mehr von der Landschaft, Nachteil wir kamen nachts um halb drei in Santa Cruz an, das war nicht so toll.

So gehts auf dem Busbahnhof von Trinidad zu.

So gehts auf dem Busbahnhof von Trinidad zu.

Wir suchten uns eine einfache Unterkunft für die paar Stunden um wenigsten etwas zu schlafen, und so die Zeit bis zum Morgen ruhig und sicher zu verbringen.
In der Früh einen schnellen Kaffee und dann wieder per Sammeltaxi nach Samaipata zu fahren, für 120 km durch die Berge in ca. 3,5 Stunden für umgerechnet 3 Euro pro Person, so sind wir am frühen Nachmittag wieder zurück und sozusagen wieder komplett, d.h. die Motorräder stehen wieder vor der "Tür".

Als Backerpacker mit dem Rucksack und ohne eigenes Fahrzeug zu Reisen, hat sicherlich seine Vorteile, aber für uns bleibt es nur eine Option für kurze Ausflüge, mehr Unabhängikeit und Freiheit haben wir mit den Motorrädern. Auch wenn es manchesmal anstrengender ist, sehen wir mehr von der Landschaft, wissen Entfernungen anders einzuschätzen, sind uns deren auch bewußter und kommen an entlegenere Ort, die mit dem Bus nicht so einfach zu erreichen sind.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
2 Lentinger, 2 Motorräder, 1 Kontinent Nachdem wir Afrika einigemale bereist haben, machen wir uns jetzt auf den Weg Südamerika zu erkunden. Mit genügend Zeit im Gepäck und Lust auf Neues, erfüllen wir unseren Traum: Reisen ohne Zeitdruck und entfliehen damit dem allgegenwärtigen Alltagsstress. Gerne nehmen wir Euch dabei ein Stück weit mit und lassen Euch an unseren Erlebnissen teilhaben.
Details:
Aufbruch: März 2009
Dauer: 15 Monate
Heimkehr: Juni 2010
Reiseziele: Argentinien
Chile
Paraguay
Ecuador
Brasilien
Bolivien
Peru
Der Autor