grubersunterwegs
Fahren, baden, bauen
Santa Vera Cruz, 28.02.2011
Von Copiapó in Chile haben wir uns auf den Weg Richtung Argentinien gemacht. Diese Etappe über den Paso San Franzisco ist fast 500 km, Piste und sehr hoch, das wollten wir in Ruhe angehen.
Kurz hinter Copiapó steigt die Straße schnell an, und um uns zu aklimatisieren haben wir schon nach 100 km auf einer Höhe von 2700 m unser Zelt etwas abseits aufgeschlagen. Belohnt mit unvorstellbarer Ruhe und einem fantastischem Sternenhimmel.
Idyllisch, im Nichts.
Auch wenn dieser Paß einfacher zu fahren ist, war er auf Grund seiner Geografie anstrengender als der Paso Agua Negra. Eben schnell mal auf 4300 m Höhe rauf, wieder runter auf 3700 m zur Zollstation und die letzten 100 km bis zur Paßhöhe waren auf 4300 m - 4500 m bis 4730 m auf einer sehr,sehr schlechten Piste, hohes Wellblech, Schlaglöcher und Sandlöcher, eh schon anstrengend, auf dieser Höhe dann doppelt. Trotz der schönen Landschaft, den Bergen mit 6000 m bis 6800 m herum, einer grünen Lagune und tollen Ausblicken, waren wir froh als die Paßhöhe erreicht war und von dort eine Teerstraße weiter ging.
Der Weg schlaengelt sich irgendwo durch, da ganz hinten, hinter den Horizont, da wollen wir hin.
Wir sind da auf der Hochebene, und der Berg hat gute 6000 m,....
....unglaublich,....
....und kalt,......
..... sieht gar nicht so aus, als ob wir ueber 4000 m waeren.
Argentinien empfing uns kalt und hier schlängelt sich die Straße nun ganz langsam runter, 200 km um von 4700 m auf 1700 m zu kommen. Müde sind wir in Fiambala angekommen.
Geschafft !
Andere Seite der Anden, andere Landschaft, anderes Klima.
Sogar die argentinische Zollstation ist noch auf 4000 m.
Da gab`s sogar Sauerstoffflaschen fuer den Notfall.
Auch hier schimmern die Berge in allen Farben.
Wir hatten kurz vorher noch ein deutsches Päärchen mit einem Mietwagen kennen gelernt, und die sind spontan auch über den Paß, so das wir uns immer wieder getroffen haben, um dann gemeinsam in die Thermen von Fiambala zu fahren. Diese Thermen sind etwas außerhalb und liegen außergewöhnlich im Hang mit vielen Becken mit unterschiedlichen Temperaturen. Da ließen wir es uns gut gehen, hatten schöne Gespräche, nette Begegnungen mit Argentiniern. Doch am 2.Abend begann es heftig zu regnen, und das Wasser schoß nur so durch die Schlucht. Zelte, die zu nah am Wasser standen, wurden überschwemmt und alle suchten Zuflucht im Restaurant um abzuwarten bis der schlimmste Regen vorbei war, und der Fluß wieder so weit zurück gegangen war und wir wieder zu unseren Fahrzeugen und Zelt konnten. Am nächsten Tag war überall großes Trocknen und Aufräumen angesagt. Eine Naturgewalt, vor allem weil wir hier in einer sehr regenarmen Gegend sind, die es in sich hat.
Markus und Petra verabschiedeten sich und wir genoßen diesen Ort trotzdem noch 2 Tage, auch wenn die Becken durch die angeschwemmte Erde nicht mehr zum Baden einluden.
Die Thermen von Fiambala,....
erholsam, warm und .....
.....traumhafter Aussicht.
Nach dem grossen Regen.
Das Wetter blieb ungemuetlich und die Wolken kamen uns ganz nah.
Gegen den Wind kann man sein Zelt auch wunderbar so abspannen, Praxistest bestanden.
Von Fiambala aus gings für uns nach Aimogasta, eigentlich kein besonderer Ort zu bleiben, aber wir hatten in Chile eine junge Schweizerin kennen gelernt, die hier in der Nähe lebt und gerade am Haus bauen ist. Und spontan hatten wir auf die scherzhafte Frage " Wollt ihr helfen?" zugesagt. Aus einer geplanten Woche sind gute vier Wochen geworden, in denen Rupert das Haus verputzt und geweißt hat, wir außen ein Holzdeck anlegten und in der Küche noch den Holzboden verlegten. Bei all der Arbeit hatten wir gute Gelegenheit etwas Auszeit von der Reise zu machen und unsere Eindrücke der letzten Monate sacken zu lassen. Und da ihre Eltern auch zu Besuch waren, wir kulinarisch verwöhnt wurden, auch mit schweizer Gerichten, fühlten wir uns manches mal in die Schweiz versetzt.
Wir erlebten so auch das Dorfleben, Santa Vera Cruz liegt 23 km außerhalb von Aimogasta und ist mit ca. 60 Einwohner überschaubar
Unser Heim und Baustelle fuer ein paar Wochen, ...
... der Weg durch den Garten, zum kleinen "Haus" fuer die Jungs, jetzt unsere Bleibe.
Argentinisches Geruest, deutscher Geruestbauer, verputzt Haus einer Schweizerin.
So sehen argentinische Sicherheitsschuhe aus.
Grundgeruest fuer das Holzdeck, etwas unkonventionell mit krummen Latten.
Unsere Bau BG haette am Geruest ihr Freude dran, aber es koennte schlechter sein.
Die letzte Schraube wird von der Bauherrin versenkt,....
.... Belastungstest bestanden und fuer gut befunden.
Gut das er weiss, was er tut. Oder ?
Vollbracht und ein neuer Lieblingsplatz ist auch gefunden.
Wir haben Spuren der anderen Art in Argentinien hinterlassen und eine glueckliche Schweizerin.
Ich hab noch das ein oder ander leckere Gericht kennen gelernt.
Tja, wir sind trotz allem in Suedamerika, das darf man nie vergessen, hier gibt es so nette Haustiere.
Mit den Motorrädern halfen wir die Einkäufe zu erledigen und machten so manch ungewöhnlichen Transport. Verbrachten viel Zeit im Eisenwarenladen, der alleine ist schon ein Erlebnis, um all das notwendige Material zu besorgen und lernten den argentinischen Alltag gut kennen.
Eine interessante Erfahrung und ein näher kommen an Land und Leute, die wir so nie gemacht hätten
Mal schnell das Fenster der Haustuer vom Glaser geholt,...
....Mosiah,.....
.... Grosseinkauf im Supermarkt, ist schon erstaunlich was wir so alles unterbekommen.
Zum Abschied organisierten wir zusammen noch ein argentinisches Asado, damit wurde gleichzeitig die Einweihung, das Ende der Baustelle und mein Geburtstag gefeiert.
Eine schöne Zeit geht zu Ende und wir machen uns auf, Neues zu entdecken.
Asado, muy rico, sehr lecker,....
.... wir hatten viel Spass.
Aufbruch: | März 2009 |
Dauer: | 15 Monate |
Heimkehr: | Juni 2010 |
Chile
Paraguay
Ecuador
Brasilien
Bolivien
Peru