grubersunterwegs
Argentinien, Quer durch die Pampa
Esquel, 25.03.10
Wir haben unsere Reiseroute der neuen Situation angepasst. Da der Wetterbericht, gutes Wetter und wenig Wind vorhersagte, sind wir in einer großen Runde gut 2000 km quer durch die Pampa in Patagonien gefahren.
Pampa, jeder kennt diese Bezeichnung, doch was man sich wirklich darunter vorstellen kann, läßt sich gar nicht mit einem Wort beschreiben.
Vorwiegend ist es eine trockene Gegend, mit ganz wenig Vegetation, kleine Büsche, trocken und braun. In weiten Teilen flach mit unendlichem Horizont. Hier wird es im Sommer sehr heiß und im Winter sehr kalt. Der berüchtigte patagonische Wind, der fast immer bläst, mal mehr, mal weniger. Was hier mehr Wind heißt, würde bei uns schon als Sturm gelten. Dementsprechend haben wir unsere Etappen nach den Windvorhersagen gerichtet um den Böen ( zwischen 60 und 100km /h) zu entgehen.
An den wenigen Flüßen wächst und gedeiht allerdings so gut wie alles, so gibt es in der Umgebung große Obstplantagen, Felder und sogar Weinanbau.
Für uns bedeutet Pampa hauptsächlich das zwischen einem Ort und dem nächsten 100 bis 200 Kilometer liegen. Das sind Entfernungen, wie wenn zwischen München und Nürnberg kein einziges Dorf läge, nur ab und zu eine Estancia.
Von San Martin de los Andes über Zapala, Neuqeun nach Las Crutas führte uns die Strecke von den Anden durch die Pampa am Rio Negro entlang bis zum Atlantik.
Die Pampa ist ausgesprochen trocken, doch in diesem verrücktem Jahr gibt es auch hier viel Regen, gleich so viel, das auf einem Stück ein Teil der Straße weg geschwemmt war. Nach einer Nacht Zwangspause, konnten wir uns mit den Motorrädern vorbei zwängen, doch für Autos und LKW's war es noch länger gesperrt. Und hier kann man sowas nicht einfach umfahren, es gibt nur diese Verbindung, alles andere heißt einige hundert Kilometer Umweg.
Viel Regen und ganz schnell entstehen Seen und durch die Trockeheit fließt es auch nicht so schnell ab.
Las Crutas ist ein kleiner Badeort, Strandleben inklusive.
Etwas südlicher war unser Ziel Puerto Madryn, Ausgangspunkt für einen Abstecher auf die Halbinsel Valdes, ein Naturschutzreservat mit ungewöhnlich vielen Tieren. Eigentlich berühmt wegen der Möglichkeit Wale zu sehen, doch die Zeit der Bartenwale ist September bis Dezember und um Orcas zu sehen braucht man viel Glück, das hatten wir leider nicht.
Dafür freuten wir uns Seelöwen, Seeelefanten und Pinguine ganz nah zu beobachten.
Die halten sichern Abstand, sicher für sie und auch sicher für die Besucher, denn mit ihren 2,5 t ist nicht zu spaßen.
Von Puerto Madryn bis Esquel führte die Strecke ca. 800 km durch etwa 6 Dörfern und an einer Stadt vorbei. Mit tollen Panoramablicken, mal in die Weite, durch Canyon vorbei an hohen Felsen bis zu den Anden in der Ferne.
Hier in Esquel schlagen wir nochmal unser Lager auf, um unsere Sachen zu ordnen und für die Rückreise/Pause alles vorzubereiten.
Durch Zufall landeten wir in einer hübschen und urigen Cabana (Ferienhäuschen), perfekt um ein paar Tage zu bleiben.
Durch einen noch größeren Zufall haben wir noch zwei verschiedene deutsche Motorradfahrer getroffen und die Gelegenheit genutzt, um uns bei gutem deutschem Essen auf zu Hause einzustimmen, gute Gepräche und Erfahrungsaustausch inklusive.
Wir sind jetzt ziemlich genau ein Jahr unterwegs, wir freuen uns auf zu Hause, aber es ist schön zu wissen, das im Oktober unsere Reise weitergeht.
Wir lassen zwischen durch mal was von uns hören.
Aufbruch: | März 2009 |
Dauer: | 15 Monate |
Heimkehr: | Juni 2010 |
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