grubersunterwegs

Reisezeit: März 2009 - Juni 2010  |  von Elisabeth und Rupert Gruber

Bolivien, Grosstadt, Berge und Ersatzteile

Trinidad, 15.06.2010

Bolivien, nach 2009 ist das nun unser zweiter Besuch und wir haben uns schon darauf gefreut. So schön die anderen Länder sind, Bolivien ist dann doch noch etwas spezieller. Südamerika wie man es sich vorstellt. Mit all seinen Facetten und Reizen, kontrastreich und mit freundlichen Menschen.
Von der Grenze weg sind wir über endlich wieder kurvige Straßen nach Santa Cruz gefahren. Ein richtig große Stadt mit 1,6 Mio. Einwohner, normalerweise versuchen wir solch große Städte zu vermeiden, aber wir mußten ein paar Dinge besorgen und erledigen, so sind wir mittendrin gelandet. In Santa Cruz gibt es alles was man sich denken kann, so auch einen Motorradclub.
Von denen hat uns einer am Straßenrand stehen gesehen und prompt gehalten und geholfen. Abends waren wir ins Clubhaus eingeladen, wir mußten viele Fragen beantworten und erfuhren auch einiges. Neugier von beiden Seiten so zusagen.
Doch hier wurde uns auch bewußt wie groß die Kluft zwischen reich und arm ist, wie die Leute vom Tiefland, die Leute vom Hochland sehen und welche Differenzen es in diesem Land gibt.

Die Anden wieder in Sichtweite.

Die Anden wieder in Sichtweite.

Die Kathedrale von Santa Cruz.

Die Kathedrale von Santa Cruz.

Das Leben spielt sich in Südamerika einfach auf der Plaza ab.

Das Leben spielt sich in Südamerika einfach auf der Plaza ab.

Wieder mal in einem Laden für Motorradzubhör.

Wieder mal in einem Laden für Motorradzubhör.

Beim Motorradclub von Santa Cruz, geparkt zwischen BMW`s und Harleys.

Beim Motorradclub von Santa Cruz, geparkt zwischen BMW`s und Harleys.

Brezen und Weiße, auch das gibt es in Santa Cruz.

Brezen und Weiße, auch das gibt es in Santa Cruz.

Das Motorrad von Rupert verliert ständig etwas Öl, und er sucht die Ursache seit Dezember, jetzt können es eigentlich nur noch die Ventilschaftdichtungen sein. Die möchte er nun wechseln, bevor wir in die Höhe fahren über 3000 m und 4000 m. Denn da gelten andere Druckverhältnisse und wir wissen nicht wie sich das auf den Ölverlust auswirkt, wahrscheinlich drückt es noch mehr heraus und das wäre dann irgendwann ganz schlecht. In Santa Cruz konnten wir die Dichtungen nicht auftreiben, auch wenn es viele und auch große Motorräder gibt. Die Leute vom Motorradclub wollten helfen, wenn auch auf ihr Art, erstmal alles auseinander bauen und dann schauen. Wir wollten lieber erst die Teile organisieren, ein schönes Plätzchen zum Abwarten suchen und dann wenn alles da ist, auswechseln und weiterfahren.
So haben wir Kontakt zu einem Motorradfahrer in Österreich aufgenommen, der uns für solche Fälle seine Hilfe angeboten hatte, weil sein KTM Händler um die Ecke ist. So war alles schnell unterwegs, aber auch wenn alles gut läuft, rechneten wir mit 2 Wochen, im besten Fall können wir in 3 Wochen weiterfahren, dachten wir.
In Santa Cruz wollten wir nicht bleiben, so sind wir nach Samaipata gefahren, 120 km entfernt, in den Ausläufern der Anden, klein, gemütlich und überschaubar.
Und wir kennen ein nettes Hostel mit deutschem Besitzer, der eben typisch deutsch auch eine Werkstatt hat, die wir benutzen dürfen und in Ruhe dann das Motorad wieder fit machen können. So der Plan.

In einer wirklich hübschen Cabana konnten wir relaxt abwarten. Rupert nutzte die Zeit um inzwischen mein Moto durch zu schauen und den fälligen Ölwechsel zu machen. Ich um alles wieder mal in Ordnung zu bringen, wozu wir sonst nicht kommen.

Sieht nicht nur gemütlich aus, war es auch, dort ließ es sich aushalten.

Sieht nicht nur gemütlich aus, war es auch, dort ließ es sich aushalten.

Neue Reifen montiert, mehr Profil für die Pisten von Bolivien.

Neue Reifen montiert, mehr Profil für die Pisten von Bolivien.

Samaipata hat eine nette kleine Plaza und auch wenn der Ort klein ist, ist doch immer wieder was los. Ein Wochenende lang wurde die Gründung vor 393 Jahren gefeiert, mit typischen Essen, etwas Musik, ein paar Tanzvorführungen und Verkaufständen. Für uns war es schön das Treiben zu beobachten und amüsiert stellten wir fest, das die Feste ähnlich wie bei uns gefeiert werden.

Schwein am Spieß, und mit der Machete zerlegt.

Schwein am Spieß, und mit der Machete zerlegt.

Essensstände ....

Essensstände ....

......Folklore,.....

......Folklore,.....

.... und leckere Snacks, das ist so ein Fladen aus Maismehl, Eier und Käse.

.... und leckere Snacks, das ist so ein Fladen aus Maismehl, Eier und Käse.

Als nach 2 Wochen immer noch keine Post für uns da war, haben wir Plan B beschlossen. Die Frau von unserem Hostelbesitzer war gerade in Deutschland zu Besuch und sie würde uns diese kleinen Teile mitbringen, wenn wir sie per Post zu ihr senden lassen. Es dauert zwar noch bis Mitte Juni bis zu ihrer Rückkehr, aber liebe haben wir die Ersatzteile doppelt, als gar nicht. Und quasi ein sicheres Datum, vor allem wenn wir das organisieren, kommt die Post bestimmt.
Nach dem alles in die Wege geleitet war und wir nicht mehr tun konnten als abzuwarten, wollten wir eben diese Zeit anders nutzen und uns eine ganz andere Ecke von Bolivien anschauen. Unsere Entscheidung fiel auf Trinidad, das im bolivianischen Teil des Amazonasbecken liegt. 700 km dorthin und die gleiche Strecke zurück, das wollten wir uns mit dem Motorrad ersparen, vor allem weil es weite Teile durch flaches und ebenes Land geht, solche Straßen hatten wir jetzt genug. So werden wir diesen Trip mit dem Bus machen.
Die Motorräder stehen in Samaipata gut und sicher, so konnten wir uns beruhigt auf den Weg machen. Auch wenn es ein seltsames Gefühl ist, die Motorräder "zu verlassen".

Die Motorräder im zukünftigen Wohnzimmer eingestellt.

Die Motorräder im zukünftigen Wohnzimmer eingestellt.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
2 Lentinger, 2 Motorräder, 1 Kontinent Nachdem wir Afrika einigemale bereist haben, machen wir uns jetzt auf den Weg Südamerika zu erkunden. Mit genügend Zeit im Gepäck und Lust auf Neues, erfüllen wir unseren Traum: Reisen ohne Zeitdruck und entfliehen damit dem allgegenwärtigen Alltagsstress. Gerne nehmen wir Euch dabei ein Stück weit mit und lassen Euch an unseren Erlebnissen teilhaben.
Details:
Aufbruch: März 2009
Dauer: 15 Monate
Heimkehr: Juni 2010
Reiseziele: Argentinien
Chile
Paraguay
Ecuador
Brasilien
Bolivien
Peru
Der Autor