11 Monate Südamerika
Salta
die grösste Stadt im Norden Argentiniens
Am Dienstag verabschiedet ich mich von Beate und verbrachte ein paar Stunden mit Blog schreiben im Internet-Cafe, da es draussen regenete. In meinem Reiseführer fand ich eine Therme mit Camping und beschloss dahin zu fahren. Da angekommen fand ich ein warmes Bassin, mit Thermalwasser, draussen im Regen. Da der Eintritt mit umgerechnet 3 Fr preiswert war, genoss ich eine gute Stunde im Wasser relaxen. Hungrig ging ich ins Auto zurück und begann Hackfleisch und Kartoffeln zu kochen. Plötzlich ging beim Gasherd die Flame aus, meine 5kg Gasflasch war leer. Also Campingkocher ausgraben und damit fertigkochen.
Am folgenden Tag ging ich auf Gassuche, was sich als sehr schwierig erwies. Konnte ich die Flasche in Ushuaia noch problemlos auffüllen, konnte es hier in Jujuy niemand. Man schickte mich von einem Ort zum anderen. Entnervt gab ich auf und beschloss nach Salta zu fahren.
Auf dem Camping Municipal traff ich dann auf bekannte Gesichter. Jean-Marc und Isabelle aus Frankreich, welche ich nun sicher zum zehnten Mal traff waren hier einquartiert. Sein Wohnmobil war aufgebockt, das Getriebe war ausgebaut. Er erklärte mir, dass der Synchronring des 2. Ganges defekt war und es beim Schalten ständig kratze. Die vom Camping hätten ihm einen Mechaniker empfohlen, der alles vor Ort demontierte und sie trotzdem im Auto schlafen konnten. Am nächsten Tag wurden das Getriebe wieder eingebaut und alles funktionerte wieder.
Beeindruckt von der Arbeit der 2 Mechaniker fragte ich sie, ob sie auch mein Auto auschauen könnten, da sich die Geräusche bei der Aufhängung nun wieder verstärkt hatten. Am Samstagmorgen schaute er mein Auto an und meinte er könnte erst am Montag Teile organisieren. Also verabredeten wir uns für Montagnachmittag auf dem Camping so gegen 16 Uhr. Dafür wusste er einen Ort wo ich meine Gasflasche problemlos füllen konnte.
Da ich nicht 2 Tage warten wollte, entschied ich mich nochmals nach Cafayate zu fahren, diesmal über die Ruta 68, welche unglaublich schön sein soll. Beate war diese Strasse mit dem Bus gekommen und hat davon geschwärmt. Eigentlich ist "nur" der südlich teil sehenswert, doch diese 80 km sind Hightlight pur. Plötzlich wird es kurvig und die Berge werden immer röter je südlicher man kommt. Ich habe ja schon viele tolle Strecken abgefahren hier, doch diese ist wirklich einer der schönsten. Wieder in Cafayate kehrte ich auf dem Camping zurück wo ich bereits vor 10 Tagen war. Die Frau erkannte mich wieder und gab mir auf den schon günstigen Preis einen Rabatt. 15 Pesos (3Fr), so günstig war noch kein Camping hier in Argentinien.
Ich hatte wiedermal Lust auf ein Stück Fleisch und feuerte im Camping die Parilla an. Kurz darauf wurde ich von 2 jungen Frauen angesprochen, ob sie das Feuer auch mitnutzen dürften. Die 2 Französinen, Claire und Kristell waren mit Fahrrad und Zelt unterwegs, die Räder hatten sie in Santiago gekauft. Vorher waren sie meist per Autosstopp in Patagonien rumgereist.
Wir erzählten uns von unseren Reiseerlebnissen und verbrachten einen lustigen Abend zusammen. Ich hätte nie gedacht, dass hier so viele Franzosen unterwegs sind. Mein Spanisch macht zwar Fortschritte, doch wenn es so weiter geht wird auch mein Französich noch etwas besser Am Sonntag genossen wir den Tag und taten was viele Argentinier am Besten können: Rumhängen und Mate trinken.......
Am Montagmorgen verliessen die Mädels den Camping vor mir, sie wollten die tolle Strecke von 189 km nach Salta in 3 Tagen bewältigen. Ich suchte noch ein paar Infos im Internet und machte mich auch auf den Weg. Als ich wegfuhr sah ich ein Handy am Laden bei den Steckdosen. Da sonst niemand sonst auf dem Camping war, musste es von den Französinen sein. Ich packte es ein und schon bald hatte ich die beiden auf der Strecke eingeholt. Claire war ganz baff als ich ihr das Telefon gab, sie hatte den Verlust noch nicht bemerkt. Sie bedankte sich abermals und man verabredete sich für ein Bier in Salta als Belohnung.
Kurz nach 16 Uhr traff ich wieder in Salta auf dem Camping ein, doch weit und breit kein Mechaniker in Sicht. Dafür traff ich Oliver und Isabell aus Neustadt (D), welche mit einem Landcruiser unterwegs sind. Sie hatte mehrheitlich die gleich Route gemacht wie ich. Da sie aber schon in Bolivien waren konnten sie mir noch wertvolle Tipps geben. Man unterhielt sich über das übliche, die Situation in Argentinien, die schlechten Strassen und welche Reisenden man schon getroffen hatte. Auf dem Camping waren noch weitere Schweizer aus dem Thurgau, ebenfalls mit einem VW Bus T4, einem Allrad unterwegs. Auch sie hatten ein technisches Problem, eine Antriebwellenmanschette war defekt.
Am nächsten Tag tauchte der Mechniker dann so gegen 10 Uhr auf. Stossdämpfer und Spurstangenendstücke wurden ausgebaut und oh Wunder es gab Ersatzeile hier. Nur für die Bremsbeläge mustsen wir 3 Läden ansteuren. Bisher hatten alle behauptet es gäbe keine Teile hier für mein Modell, doch dies war jetzt eine positive Überraschung. Ich hatte mich schon auf ein paar Tage warten eingestellt. Auch die Preise waren im Rahmen, ich hatte mit mehr gerechnet. Schliesslich war am Abend alles wieder eingebaut Am Mittwoch wurde die Spur eingestellt, sowie meine Hupe repariert und die fehlende Schraube bei der Türe ersetzt.
Nun ist Florina wieder fit für die nächste Etappe Richtung Bolivien.
Aufbruch: | 09.10.2012 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 08.09.2013 |
Chile
Bolivien
Peru
Ecuador
Kolumbien