In 357 Tagen um die Welt!
Bolivien: Uyuni 22.-26.5.
Salar de Uyuni - der größte Salzsee der Welt!
Wir treffen am 22.5. nachmittags in Uyuni ein – unser Zimmer im Hotel Oro Blanco ist zum Glück mit einem Heizstrahler und heißer Dusche ausgestattet – hier auf 3.650 m ist es trotz strahlendem Sonnenschein bitter kalt.
Uyuni ist Ausgangspunkt für eine Rundtour durch die Wüste im südwestlichen Bolivien. Es gibt sehr viele Anbieter und es ist gar nicht so einfach eine gute Agentur zu finden... wir sondieren den halben Nachmittag. Standardmäßig wird von allen eine 3-Tages-Tour gegen den Uhrzeigersinn in 6er-Gruppen angeboten – manchmal auch 4-Tages-Touren. “Expediciones Lipez“ bietet die 4-Tages-Tour in der Gegenrichtung mit Vulkan „Thunupa“ an – das klingt sehr verlockend, da wir dadurch nicht zur gleichen Zeit mit all den anderen Touristen an den Spots wären. Luis – der Touroperator – präsentiert uns und einem weiterem Paar die Tour im Detail - er wirkt auf uns alle professionell und wir buchen die 4-Tages-Tour gemeinsam mit Maria und Fred aus Belgien. Leider klingt es nur professionell, wie sich später herausstellt!
Unsere Expedition
1. Tag der Tour
Am nächsten Tag gehts bei Traumwetter los - um 10.30 Uhr ist Treffpunkt. Svenja und Christoph, ein Paar aus Deutschland, entschließen sich ebenfalls für die Tour und wir starten zu sechst mit unserem Fahrer ziemlich verspätet um 12.00 Uhr. Irgendwie fehlt ihm der Plan wo es am 1 Tag hingehen sollte – nach kurzer Diskussion einigen wir uns dann auf eine Route... irgendwie kommt uns das allen schon komisch vor
Als erstes besichtigen wir den „Cementerio de Trenes“ - was nicht mehr gebraucht wird, lässt man einfach stehen Toller Fotospot!
Nach einem kurzen Stop in San Cristobal gehts zum „Valle de las Rocas“ – die Landschaft ist beeindruckend und sehr abwechslungsreich – umgeben von großartigen Vulkanen.
Als wir in bereits bei Dunkelheit in einem Wüsten-Dorf ankommen, stellt sich heraus, dass es für uns keine Reservierung in einem der Guesthouses gibt – wir klappern alle Unterkünfte ab und werden schließlich fündig, jedoch ist von dem angekündigten Privatzimmer keine Spur und wirklich sehr „basic“ ... zum Glück verstehen wir uns in der Gruppe super, sodass ein gemeinsames Zimmer für niemanden ein Problem darstellt. Am Abend gibts mit unserem Fahrer noch hitzige Diskussionen über die weitere Route, da er eine komplett andere Route vorschlägt, als mit Luis vereinbart – schließlich vertrauen wir ihm und einigen uns. Zum Glück spricht Svenja super Spanisch und setzt sich voll für die Gruppe ein – Danke!
Bei -20 Grad Außentemperatur und ungeheizten Räumen sind wir wieder einmal über unseren Schlafsack sehr froh
2. Tag der Tour
Wir starten am 2. Tag nach dem Frühstück um 7.00 Uhr los. Nach einer 3-stündigen Fahrt durch die Wüstenlandschaft erreichen wir „Laguna Verde“ mit dem prächtigen „Volcán Licancabur“ (5.916 m) im Hintergrund – ein unglaublich schöner Anblick!
Gegen Mittag treffen wir in „Aquas Termales“ auf über 5.000 m ein – wir genießen ein Bad mit 38° Wassertemperatur bei 5° Außentemperatur... herrlich!
Nach einem kurzen Mittagessen brechen wir zu den „Geysers Sol de Manana“ auf – es brodelt und raucht aus den vielen Geysiren.
Es ist kaum zu glauben, dass die heutigen Naturereignisse überhaupt noch zu topen sind – die rot gefärbte„Laguna Colorado“ mit den vielen Flamingos und den wunderbaren Bergen im Hintergrund ist aber der Höhepunkt des Tages. Algen verleihen der Lagune die rote Farbe. Einzigartig ist auch, dass hier drei Arten von Flamingos (rosa, weiß und grau) vorkommen... die Kamera läuft heiß
Das Abendessen fällt für die Vegetarier der Gruppe heute aus – wurde vergessen und wiederum diskutieren wir mit unsere Fahrer die Route für den nächsten Tag... es ist zwischen ihm und Luis nichts abgestimmt, jedoch haben wir bereits mehr Vertrauen in unseren Fahrer als in die Aussagen von Luis – „Luis said...“ wird zum Running-Gag und wir nehmen alles mit Humor Die zweite Nacht ist aufgrund der Höhe sicherlich die Kälteste – zu sechst im Dorm und mit guter Ausrüstung kann uns die Kälte allesamt nichts anhaben.
3. Tag der Tour
Nach einem „Minifrühstück“ starten wir um 7.00 Uhr in den dritten Tag, an dem wir ziemliche Kilometer durch verschiedenste Wüstenlandschaften machen. Gleich am Morgen passieren wir „Desierto Siloli“, wo sich die berühmte Steinformation „Arbol de Piedra“ befindet.
Vorbei an den weniger spektakulären Lagunen „Laguna Canapa“, „Laguna Hedionda“, „Laguna Chiar Kota“ und „Laguna Honda“ erreichen wir gegen Mittag den aktiven Vulkan „Volcano Ollague“ (5865 m) – Lunch bei einer prächtigen Kulisse!
Weiter gehts auf der „Staubpiste“ in Richtung „Salar de Uyuni“. Wir machen einen kurzen Halt an den „Cueva Galaxias“, besichtigen jedoch nur die Höhlengräber und genießen die herrliche Aussicht.
Wir machen mit hungrigen Füchsen und neugierigen Lamas Bekanntschaft.
Wir übernachten in einem Salzhotel – hier ist es richtig angenehm und wir verbringen gemeinsam mit Svenja, Christoph, Maria und Fed einen lustigen Abend... müssen aber bald ins Bett, da es am nächsten Tag richtig früh los geht.
4. Tag der Tour
Um 4.30 Uhr ist Tagwache um den Sonnenaufgang am „Salar de Uyuni“ nicht zu verpassen. „Salar de Uyuni“ ist mit 12.000 km2 der größte Salzsee der Welt und liegt auf 3.650 m. In der Trockenzeit bilden bizarre, geometrische Salzformationen die Oberfläche. Wir fahren über die unvorstellbar große Fläche des unendlichen Nichts dem Sonnenaufgang entgegen - ohne Straße und Orientierungspunkte, zum Teil ohne Licht Die Stimmung ist atemberaubend – das frühe Aufstehen hat sich gelohnt!
Wir halten kurz bei „Isla del Pescador“ – die Insel am Salzsee ist für die riesigen Kakteen berühmt.
Stets gerade aus am Salzsee gehts weiter zum „Volcán Thunupa“ (5.360m), den wir als krönenden Abschluss besteigen möchten. Nach einer 45-minütigen Diskussion mit unserem Fahrer bringt er uns doch noch zum geplanten Ausgangspunkt auf 4.000 m, wo wir leider erst gegen 9.00 Uhr los marschieren können, sodass sich für uns der Gipfel nicht mehr zu schaffen ist – Svenja und Christoph sind noch optimistisch... step by step – die dünne Luft zwingt uns zu gemächlichem Tempo Der Vulkan ist wunderschön, ebenso der Blick auf den Salzsee!
Auf halber Strecke ziehen plötzlich Wolken und Nebel auf. Anfangs dachten wir an einen kurze Schauer, der sich jedoch zu einem massiven Schneefall?! entwickelte. Wir kehren um und bei sehr schlechter Sicht ist es gar nicht so einfach den Weg zu halten – sehr unangenehme Situation, die wir alle zum Glück gut meistern. Einzig unser Fahrer ist über den Schneefall happy, da es seit 30 Jahren nicht mehr geschneit hat – so ein Glück aber auch
Im „Blindflug“ fahren wir auf dem „Salar de Uyuni“ zum Salzhotel – Anhaltspunkte gibts auf dem riesigen Salzsee im Nebel keine, da hilft nur noch der Kompass Die jahrelange Erfahrung unseres Fahrers lässt uns zu guter letzt unser Ziel erreichen. Kaum zu glauben, aber das Wetter schlägt wieder um und wir erleben den Salzsee am Nachmittag noch bei Sonnenschein, sodass wir noch tolle Bilder schießen können... wir haben richtigen Spass und an Kreativität fehlt es nicht... schön, wieder mal so richtig kindisch zu sein
Kaum zu glauben... wir entdecken noch etwas Wasser am Salzsee, sodass wir von den wunderbaren Spiegelungen - normalerweise das Highlight bei Regenzeit – zumindest eine Vorstellung bekommen.
Ein sehr langer und abwechslungsreicher Tag neigt sich dem Ende. Die Schnellstraße nach Uyuni ist noch nicht fertig – egal, nicht passierbaren Abschnitte werden umfahren – alle raus und los gehts
Wir kommen gegen 17.30 Uhr bei der Agentur an, stehen jedoch vor verschlossener Tür, dh Luis ist nicht da – das hat wohl einen Grund Da wir unsere großen Rucksäcke dort deponiert haben, werden wir sichtlich nervös. Unserer Fahrer reagiert super und holt Luis von zu Hause ab – nach 30 Minuten trifft er endlich ein. Wir bringen unsere Rucksäcke in Sicherheit und stellen Luis bezüglich der nicht gehaltenen Versprechungen, der ständigen Diskussionen, Qualität der Unterkünfte und Essen,... zur Rede.
Wir würden uns wieder für die 4-Tages-Tour in die Gegenrichtung entscheiden, jedoch nicht für die Agentur “Expediciones Lipez“! Die Spots waren einzigartig schön und jeder Tag ein Erlebnis für sich. Wir hatten richtig gute Stimmung in unserer Gruppe - auch die vielen „Pannen“ in der Organisationen konnten uns den Spass nicht verderben.
"Salar de Uyuni" ist sicherlich eines der Top-Highlights in Südamerika - wir sind sehr begeistert!
Gemeinsam mit Svenja und Christoph gehts mit dem Nachtbus von Uyuni nach La Paz.
Hasta luego en La Paz!
Aufbruch: | 01.03.2015 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 21.02.2016 |
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