Mit Kind und Kegel in den Süden
Montenegro: Lovćen Nationalpark, 11.5.
So ganz sicher waren wir uns bis zuletzt nicht, ob wir in den Lovćen Nationalpark rauffahren sollen oder nicht. Nicht weil uns der Park und das Njegoš Mausoleum nicht interessiert hätte, aber für das Auto sind 1600 Höhenmeter doch eine ziemliche Tortour. Aber nach „Motor super super“ hat dann doch der Optimismus in uns gesiegt und wir habens versucht. Also zuerst nochmal nach Kotor und dann die Strasse hoch, man gewinnt sehr schnell an Höhe, und hat immer wieder wunderbare Aussichten auf die Bucht von Kotor und Luštice. Serpentinen noch und nöcher, aber kein Problem. Dann plötzlich Gegenverkehr, ein Reisebus. Also mussten wir zurückschieben bis zu einer Ausweichbucht und den Bus passieren lassen. Für Bus und Wohnmobil nebeneinander reicht die Serpentinenstrasse dann doch nicht aus. Kurz vor Njegusi kommt dann die Abzweigung in den Nationalpark. 2 Euro Nationalparkticket pro person ist ein Schnäpchen, also rein. Und hier wurde die Strasse dann doch ein wenig abenteuerlich. Schmal, viele Schlaglöcher, also nur im 1. und 2. Gang und sehr steil. Da wurde der Motor dann doch ein wenig fiebrig, und wir haben ihm und uns eine kleine Mittagspause gegönnt. Aber an einer super location mit Ausblick!
Serpentinen noch und nöcher, und was man hier sieht sind nur die bis zur Abzweigung zum Nationalpark. Danach gings nocheinmal 700hm bergauf.
Die Strasse wird dann aber wieder flacher und auch besser, und man fährt gemütlich durch den Nationalpark. An der Strasse tauchen immer wieder kleine Stände auf, wo dann in der Saison der für Njegusi typische geräucherte Schinken verkauft wird. Jetzt haben die aber alle noch zu, oder nur zu den Tourbussen auf, wir wissen es nicht. Dann führt die Strasse bis kurz vor das Mausoleum. Ein letzter Tunnel mit gut 400 Stufen trennt uns vom Gipfel, und Georg merkt beim Durchgehen natürlich das Echo und schreit und quietscht so laut es geht. Von oben hat man dann einen beeindruckenden Ausblick, aber leider war das Wetter nicht optimal und die Fernsicht nicht gut. Und kalt war es dort oben, sogar ein paar Überreste von Schnee haben wir noch gefunden. Georgs Kommentar: „Snee, nass“. Das „Sch“ müssen wir noch üben.
Der Eingang zum Tunnel der über 400 Stufen zum Mausoleum führt. Genug Zeit für Georg sein Echo zu testen.
Im Mausoleum. Die Statue von Njegos, dem montenegrinischen Nationaldichter der hier begraben liegt, wurde aus nur einem großen Stück Granit gefertigt.
Eine Aussichtsplattform hinterm Mausoleum. War auch bei schlechtem Wetter beeindruckend. Bei guter Sicht schweift der Blick über die montenegrinischen Alpen und auf der anderen Seite sogar bis Italien.
Dann runter auf die andere Seite, nach Cetinje, wo die Strasse wesentlich besser war. Wir wollten dann gleich weiter nach Budva an die Küste. Eigentlich hatten wir schon gehört, dass es da eine Baustelle geben soll und die Strasse ab und zu gesperrt ist. Aber es waren keine Hinweischilder zu sehen, also sind wir losgefahren. Nachdem schon eine viertel Stunde Weg hinter uns liegt, kommt plötzlich eine Baustelle. Aber kein Problem, der Bauarbeiter winkt uns mit einer grünen Tafel durch. Wir denken uns, dass wir da nochmal Glück gehabt haben, bis wir dann zwei Minuten später plötzlich vor einer Absperrung und einem Stop Schild stehen. Hilft nix, wieder zurück nach Cetinje, später nochmal versuchen. Der Security Mann an der Absperrung hat etwas von „Tri“ und „pol“ gesagt, aber ob das halb 3 oder halb 4 bedeutet hat sich uns nicht erschlossen. Also haben wir beschlossen, besser nach halb 4 nochmal zu kommen. Und so hatten wir noch die kurze Gelegenheit uns Cetinje anzusehen, wenn auch im Regen. An der Hauptstrasse stehen viele alte Häuser und Botschaftsgebäude, immerhin war Cetinje einmal die Hauptstadt von Montenegro. Nach 2 Stunden bummeln sind wir dann doch noch an die Küste gefahren, allerdings ist die gesamte Strecke runter eine einzige Baustelle. Es wirkt ein bisschen, als hätte Montenegro im Lotto gewonnen und will jetzt alles so schnell wie möglich ausgeben. Überall wird gewerkelt und geschraubt. Kurz vor Budva dann wieder eine Baustelle die einen riesigen Stau in die Stadt zur Folge hat, also sind wir nach Süden abgebogen. Nach dem Reversieren an der Kreuzung, um mit unserem Schiff bei den Autos durchzukommen, grinst mich ein junger Montenegriner in einem Lieferwagen an, streckt den Daumen hoch, und sagt nur: „Welcome to Montenegrino“. Die Küstenstrasse führt dann noch an Sveti Stefan und ein paar weiteren Baustellen von Luxusresorts vorbei. In Petrovac sind wir dann ins Camping Maslina gefahren.
Auf dem Weg nach Budva stehen wir plötzlich vor dieser Strassensperre. Markus versucht sein Glück beim Bauarbeiter, aber es hilft nix. Wir müssen umdrehen und später wieder kommen.
Sollte man hier ein Problem mit dem Auto haben, Telefonnummern von Abschleppdiensten stehen hier genug.
Sveti Stefan. Das einstige Fischerdorf, das jetzt eine rießiges Luxusresort ist. Uns Normalverdienern bleibt der Zugang zur Insel untersagt.
Eigentlich wollten wir uns dann noch Budva ansehen, aber das Wetter war wirklich schlecht. Regen und Gewitter. Da blieb also nur Schlechtwetterprogramm im Wohnwagen. Der Campingplatz war gut, mit einem interessanten mobile-home Konzept. Als es zu regnen aufgehört hat, waren wir noch am Meer, wo es wegen dem Wind doch sehr grosse Wellen gab. Vor denen hatte Georg dann doch gehörigen Respekt, was ihn aber nicht davon abhielt die am Strand angespülten Steine wieder ins Meer zu werfen – was sonst.
Aufbruch: | 10.04.2016 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 15.08.2016 |
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