Mit Kind und Kegel in den Süden
Griechenland: Meteora, 1.7. - 4.7.
Von Delphi fahren wir über Amfissa und einen Pass in den Bergen nach Lamia, und weil Georg noch gut im Kindersitz schläft, sind wir gleich weitergefahren Richtung Norden. Lamia war eigentlich als Mittagsstop eingeplant, aber so haben wir die ein wenig verschoben. Nach Lamia beginnen wieder die Äcker, nachdem auf dem ersten Stück in den Bergen nur Wälder und eine riesige Bauxitmine zu sehen waren. Stehengeblieben für einen Kaffee sind wir dann in Domokos. Ein Ort im Nirgendwo, aber er liegt ein wenig exponiert auf einer Anhöhe, und man kann sehr gut die Ebene sehen, die wir nach Karditsa und Trikala durchqueren werden. Schnurgerade führt die Strasse dann auch durch grosse Landwirtschaftsflächen, links und rechts der Strasse Äcker soweit das Auge reicht. Etwas langweilig, aber man macht wenigstens viele Meter.
Wir waren dann auch schnell in Kalampaka, der Stadt bei den Meteoraklöstern. Wir haben uns im Supermarkt mit Vorräten eingedeckt, und ab auf den Campingplatz in Kastraki. Die Aussicht vom Pool ist gewaltig, man sieht direkt auf die senkrechten Felsen, auf denen die Klöster gebaut sind. Es wirkt alles irgendwie unheimlich und surreal, ein schwer zu beschreibender Eindruck. Die ältesten Teile der Klöster stammen aus dem 14. Jahrhundert, und zu Beginn waren die Klöster nur durch entfernbare Leitern zu erreichen. Irgendwann kamen Aufzüge dazu, und erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Stufen angelegt.
Am nächsten Tag am Morgen haben wir das Auto genommen und sind zu den Klöstern hochgefahren. Zuerst zum Aussichtspunkt beim Varlaam Kloster, und dann wollten wir noch das Metamorphosis Kloster sehen. Als wir dann aber Richtung Eingang gefahren sind, waren wir von den vielen Bussen und Autos, die dort geparkt haben, doch einigermassen abgeschreckt und wir sind wieder umgedreht. Dafür sind wir ganz ans andere Ende der Strasse beim Kloster Agios Stefanos gefahren, und haben uns dann am Rückweg auch noch ein Kloster von Innen angesehen, das Kloster Agia Triada, von dem man eine schöne aussicht runter nach Kalampaka hat. Auch ein James Bond Film wurde dort schon gedreht. Wahnsinnig viel kann man aber eh nicht anschauen. Die Eingangshalle, den Aufzugsraum, die Kapelle, den Garten, aber das war es dann auch schon. Es wurde wieder unerträglich heiß, also haben wir beschlossen, dass wir nach einem kurzen Stop bei einem Aussichtspunkt wieder zurück an den Campingplatz fahren und in den Pool springen sollten.
Vom Aussichtspunkt beim Varlaam Kloster hat man eine beeindruckende Sicht auf das Kloster Russanou und die Felsen dahinter. Rechts oben im Bild steht übrigens Markus mit Georg.
Am Abend sind wir noch einmal zu dem Aussichtspunkt hochgefahren, um den Sonnenuntergang zu sehen. Irgendwie war das aber nicht unser Tag, wir unentspannt, Georg quängelig, dann hat er mit Sand geworfen und der Wind hat ihn ihm in die Augen getrieben. Das gab verständlicherweise ein grosses Schreikonzert, aber nachdem wir ihm die Augen ausgewaschen hatten, hat er sich wieder beruhigt. Der Tag war aber hinüber, so sind wir wieder zum Campingplatz zurück. Das Wetter war aber eh nicht so besonders und die Sicht nicht so gut.
Am nächsten Tag wollten wir trotz der hohen Temperaturen eine kleine Wanderung machen, wieder einmal ein wenig in Schwung kommen und nicht nur im eigenen Saft köcheln. Allzu lang soll es aber dann doch nicht sein, wir wollen uns ja nicht übernehmen. Also haben wir den Weg zum Obelisk oberhalb von Kastraki ausgewählt. Die Hitze war anstrengend, aber die zweite Hälfte des Weges ging durch Wald, da war es wenigstens schattig. Während der Wanderung ändern sich ständig die Perspektiven auf die massiven Wände, hinter der nächsten Kurve sieht es schon wieder anders aus, man hat ständig neue Ausblicke auf die Felsformationen rund um einen. Schon allein deshalb zahlt es sich aus da herumzulaufen. Wir haben dann auch noch eine kleinen geführte Gruppe gesehen, die ein Stück weiter oben herumgeklettert ist. Da hat es schon ein wenig gejuckt unter den Fingernägeln. Aber nach Meteora kann man auch ein zweites mal kommen, und dann mit ein wenig mehr Ausrüstung. Durchgeschwitzt sind wir dann wieder zurück und zum Pool zum Baden.
Am Ziel unserer kleinen Wanderung. Der markante Obelisk Adhrakhti steht mitten unter den anderen Felsen.
Am Abend sind wir noch einmal zum Sonnenuntergang zur Aussichtsplattform gefahren, weil das Wetter und Georgs Stimmung besser waren und man einiges sehen kann. Der Sonnenuntergang war dann auch sehr schön, so richtig kitschig mit der Umgebung, in der man sich befindet. Die Stimmung war unglaublich.
Insgesamt war Meteroa wahrscheinlich eine der beeindruckendsten Gegenden, die wir in den letzten Wochen gesehen haben. Berge gibt es ja auch bei uns, aber diese Kombination von steilem fast schwarzem Fels und Klöstern oben drauf ist einzigartig. Uns hat es sehr gut gefallen, und wenn man etwas mehr Zeit mitbringt, und es nicht so brütend heiß ist, kann man in diesem Gebiet auch sehr vieles unternehmen.
Aufbruch: | 10.04.2016 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 15.08.2016 |
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