Mit Kind und Kegel in den Süden
Albanien: Komansee, 26.7.
Sehr schön, wahrscheinlich die schönste Schifffahrt, die wir je gemacht haben. Man hört ja vorher so einiges, norwegische Fjorde am Balkan zum Beispiel, und die Realität schaut wirklich so aus. Aber bevor es losging muss man erst über den abenteuerlichen Anleger auf die Fähre kommen. Und davor wird einem vom Besitzer des kleinen Cafes noch 200 Lek fürs „Parken“ abgenommen. Wir haben das Wohnmobil ohne Probleme auf die Fähre gebracht, und uns gemütlich aufs Deck gesetzt. Die Fähre fährt los, aber dann kommen noch vier Autos daher, die offensichtlich noch mitfahren wollen. Also wird nochmal umgedreht und angelegt, allerdings an einer Stelle, die eigentlich nicht so richtig dafür vorgesehen ist. Damit die Autos rauffahren können, muss noch mit vereinten Kräften ein wenig Erde auf die Seite geschaufelt werden, aber es sind doch einige Euros, die die Fährgesellschaft dadurch an Mehreinnahmen hat. Und anscheinend zahlt sich das Schaufeln da aus.
Dann geht es also los. Durch eine enge Schlucht schlängelt sich der Stausee des Drin dahin, und die Wände sind manchmal fast zum Greifen nah. Immer wieder sieht man in kleinere und auch größere Seitenärme hinein. Und dann sind da auch noch die Häuser und Bauernhöfe. Die stehen mitten im Nirgendwo, keine Strasse führt dorthin, nur ein kleines Boot liegt an der Anlegestelle darunter. Kaum vorzustellen, wie abgeschieden die Menschen hier immer noch leben.
Und genau an der Engstelle liegt diese verrostete Fähre. Sie ist aber noch in Betrieb und bringt Lastwägen zu einem Steinbruch
Zum See gehört auch die Zufahrt bzw. Abfahrt, und da müssen wir auch nochmal ein paar Worte verlieren. Das Anlegen war relativ abenteuerlich, die Anlegestelle sehr eng und vollgeparkt mit Autos und Bussen. Wir mussten das Wohnmobil auf der Fähre wenden, um nicht rückwärts rausschieben zu müssen. Dann geht die Strasse durch einen engen unbeleuchteten Tunnel, bevor man auf der anderen Seite der Staumauer wieder rauskommt. Die Strasse neben der Staumauer runter ist sehr schlecht. Markus hat davon schon gehört, und denkt sich nichts weiter dabei. Dass dann aber die nächsten 25 Kilometer auch so aussehen werden, war nicht ausgemacht. Nach einer Stunde sind wir noch keine 20 Kilometer weit gekommen. Danach wird die Strasse ein wenig besser, aber nach eineinhalb Stunden, als wir bei einem Restaurant vorbei kommen, ist schluss mit lustig und Zeit für eine Pause. Dass nach der Holperpiste noch alles am Auto dran ist grenzt schon fast an ein Wunder.
So sieht es am Anleger aus, ziemlich vollgestopft. Durch den Tunnel fährt man auf die andere Seite der Staumauer.
Der weitere Weg ist dann dafür problemlos, und wir kommen ganz ordentlich ins Lake Shkodra Resort, wo wir vor zweieinhalb Monaten schon einmal waren. Der Unterschied: Jetzt ist es voll, so richtig voll. Es ist irgenwie erstaunlich, wohin die ganzen Camper dann verschwinden. Die letzten 3 Wochen, die wir in Albanien waren, haben wir nur am Ohridsee und in Berat eine Handvoll getroffen, ansonsten waren wir meist die einzigen Leute mit Wohnmobil. Sogar im Valbonatal war in dieser Hinsicht Totenstille. Die müssen alle an die Küste weiterfahren, bzw. von dort herkommen. Na gut dass wir dort schon waren, denn wenn das so ist, dann muss es dort auch ziemlich voll sein.
Aufbruch: | 10.04.2016 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 15.08.2016 |
Montenegro
Albanien
Griechenland
Slowenien
Österreich