Mit Kind und Kegel in den Süden
Albanien: Shkodra und Kruje, 13.5.-15.5.
Shkodra See
Wir sind am ersten Tag nicht viel gefahren, nur von der Grenze ein paar Kilometer in Richtung Shkodra bis zum Lake Shkodra Resort. Ein wunderbarer Campingplatz, mit Wiesen, einem Strand mit Steg in den See, und einem guten Restaurant. Da sind wir dann auch gleich mal Essen gegangen. Fangfrische Forelle aus dem See um 5 Euro. Und das Wetter wie gehabt, Regen und Gewitter. Also am nächsten Tag weiter nach Süden. An den Geldautomaten sieht man dann, wer hier in den letzten Jahren ordentlich investiert hat, nämlich die österreichischen Banken. Raiffeisen und Erste sieht man wirklich sehr häufig.
Patok
Fahren in Albanien ist ein wenig anders als bisher, vor allem anstrengender. Es kann jederzeit passieren, dass ein Teil der Strasse fehlt, besonders unangenehm sind die Dehnungsbereiche bei den Brücken, wo schon mal auf einer Länge von 30 Zentimetern die Abdeckung fehlt. Da freut sich die Aufhängung. Man muss also immer ein wenig länger fürs Fahren einplanen, und Rasen ist sowieso nicht.
Zu Mittag sind wir in die Lagune von Patok gefahren, eine grosse Lagune mit traditionellen Stelzenhäusern. Die beherbergen jetzt Restaurants, von kleinen Familienbetrieben bis hin zu grossen raststationartigen Komplexen. Wir haben uns eher an etwas kleineres und familiäres gehalten, und der Fisch dort war wirklich hervorragend. Die Portionen sind auch unerwartet ausgefallen, ein kleiner gemischter Salat hat sich als grosse Platte mit gebratenem Gemüse und Käse herausgestellt, das Brot war selbstgebackens Maisbrot mit Aufstrich, und beim Fisch haben sie auch nicht gespart. Der Wanst war also ganz schön voll und da wir es nicht geschafft haben alles zu essen, haben wir sogar noch eine ganze Portion Fisch eingepackt und fürs Abendessen mitgenommen.
Auf dem Weg zur Lagune von Patok. Wir versuchen schneller zu sein als das Gewitter das uns verfolgt.
Der Nachmittag war schon fortgeschritten, und bis an die Küste der Weg noch weit. Zu weit für heute, also wollten wir auf halbem Weg in Fushe Kruje auf den Campingplatz Nord Park fahren, der in unserem Reiseführer beschrieben war. Nach zweimaligen auf-und-ab Fahren durch einen holprigen Baustellenbereich haben wir immer noch keine Ahnung gehabt, wo der sein soll, nur einmal haben wir ein kleines Schild gesehen, aber weiter nichts. Also sind wir zu einer kleinen Tankstelle und haben nach einem Campingplatz gefragt. Da waren vier, fünf Jungs im Teenageralter, und einer hat sehr gut Englisch gesprochen. Auf die Frage nach Camping hat er gemeint, kein Problem, stellt euer Auto einfach dort hinten ab. Und Strom gibt’s von der Lavazh, der angeschlossenen Autowaschstation, die hier in Albanien alle 500 Meter an den Strassen stehen. Wir mussten das Angebot allerdings dann ausschlagen, direkt an der Hauptstrasse hätte mit Georg nicht funktionert. Es ist aber ein gutes Beispiel für die Gastfreundschaft der Albaner. Man wird herzlich mit einem Lächeln empfangen, und spätestens wenn Georg im Geschäft beim Einkaufen „Mjam Mjam“ zur Verkäuferin sagt, die ihm den Käse in die Hand drückt, haben wir die Lacher auf unserer Seite.
Nach einem Telefonat mit dem Campingplatz hat sich herausgestellt, dass der an der Strasse von Fusche-Kruje Richtung Flughafen, und nicht Richtung Tirana liegt. Mit dem Hinweis war der dann einfach zu finden. Wir waren die einzigen, die dort am Campingplatz übernachtet haben, der Platz ist allerdings Teil eines grossen Hotels, mit Schwimmbad, Sauna und Restaurant, was man auch alles benutzen könnte. Und das Beste für Georg war dass hinter dem Haus Hühner, Tauben, Enten und ein Hund waren, also Spielgefährten en masse. Nur der aufgeplusterte Truthahn hat ihm (und Markus) Respekt eingeflösst.
Ein aufgeplusterter Truthahn, der sein Weibchen bewacht und Markus daran hindert das Stromkabel des Wohnmobils einzupacken. Da er ziemlich Respekt vor dem Vogel hat, muss Julia her und den Truthahn mit Steinen verjagen.
Kruje
Regen in der Nacht, was sonst, also am nächsten Tag gleich weiter Richtung Berge nach Kruje. Dort ist die alte Burg von Skanderbeg, dem Nationalhelden der Albaner. Und die Besichtigung des Skanderbegmuseums ist anscheinend eine beliebte Sonntagsbeschäftigung, es waren sehr viele Familien und auch Gruppen von Schülern unterwegs. Die Touristen haben sich da eher an das ethnografische Museum gehalten, das wirklich sehenswert ist. Man bekommt einen guten Eindruck, wie die Lebensumstände in der Gegend vor ein paar hundert Jahren waren.
Die alte Basarstrasse von der Festung in die Stadt gibt es noch, allerdings sind praktisch alle Geschäfte Souvenirläden geworden, die aber auch etwas seltsame Dinge wie alte verbeulte Musikinstrumente, rostige Pistolen, oder Gasmasken verkaufen. Alles in allem ein sehenswerter Ort, nicht nur wegen der alten Festung, sondern auch wegen dem Gewusel in den Strassen rundherum. Und in Albanien kann es schon einmal passieren, dass man beim Fleischhauer hinten im Geschäft noch das Lämmchen blöken hört. Da weiss man wenigstens, wo das Fleisch herkommt.
Aufbruch: | 10.04.2016 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 15.08.2016 |
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