Mit Kind und Kegel in den Süden
Griechenland: Goodbye Greece: Kastoria, 6.7.
Frühmorgens sind wir aufgebrochen, um unseren letzen Halt in Griechenland anzusteuern, nach Kastoria soll es gehen. Von Konitsa fährt man entlang eines fast ausgetrockneten, aber ziemlich mächtigen Flussbettes nach Nordosten. Hier sagen sich wirklich Fuchs und Hase Gute Nacht. Weit und breit nur Berge und Wälder, kaum Leute. Die Vegetation erinnert ein wenig an zu Hause, die spärliche Besiedelung an das Waldviertel. Die Strasse ist ganz gut, manchmal aber ein wenig abgerutscht oder mit Schlaglöchern. Als Vorbereitung auf Albanien ist das aber gar nicht so schlecht.
An einer Strassenkreuzung steht dann plötzlich Kastoria nach links angeschrieben, mitten in die Berge hinein. Wir wollen uns aber diesmal auf keine Experimente einlassen und sind schön brav dem Fluss gefolgt. Laut Karte ist die Strecke 50 Kilometer länger, dafür aber rot und nicht gelb. Dann fährt man noch gemütlich durch das kleine Nest Eptahori, und plötzlich beginnen wieder die Serpentinen. Rote Farbe im Strassenatlas ist dann wohl auch kein Garant für gemütliches Dahinrollen. Jedenfalls waren wir dann plötzlich wieder auf 1400 Meter Seehöhe, und nach dem Pass geht es wieder ähnlich runter. Irgendwann erreicht man dann den Ort Pendalofos. Wenn schon vorher nicht viel auf der Strasse los war, auf den knapp 20 Kilometern zwischen diesen beiden Orten ist uns wirklich keine Menschenseele über den Weg gelaufen. Man fährt dann nach Pendalofos ein bisschen bergauf und bergab dahin, und bei Neapoli kommt man in eine Ebene und die Zivilisation zurück. Nach Kastoria sind es von da an nur mehr 30 Kilometer, diesmal auf einer angenehmen Schnellstrasse.
In Kastoria wurden wir dann gleich einmal vom Verkehr überrascht. Das lag aber nicht unbedingt an der Größe der Stadt, sondern vielmehr daran, dass heute grosser Markttag war und die Strassen dadurch gleich doppelspurig verparkt wurden. Am Ortsende haben wir dann aber doch noch eine Lücke gefunden, und haben uns zu einem kleinen Stadtrundgang aufgemacht. Kastoria liegt an einem kleinen See, der berühmt ist für die Rudermannschaften, die darauf trainieren. Die Lage ist ein wenig speziell, weil Kastoria auf einer Landzunge liegt, die das Festland mit einer Halbinsel verbindet. Es gibt dadurch ein Nordufer und ein Südufer, und einen steilen Hügel dazwischen. Wir sind die Uferpromenaden im Süden entlang spaziert, haben uns dann auch den Markt angesehen, und sind noch über den Hügel auf die Nordseite. Es gibt eine Menge Restaurants am Seeufer, und noch mehr byzantinische Kirchen. An jeder Ecke steht eine, man kommt mit dem Zählen gar nicht mit. Was in Kastoria auffällt sind die Mopedfahrer. Nicht, weil es so viele davon gibt, aber sie haben alle Helme auf. Seit Österreich haben wir wahrscheinlich keinen Mopedfahrer mit Helm mehr gesehen. Ob das an den steilen engen Pflasterwegen liegt, die Nord und Südufer verbinden?
Wir können der Versuchung nicht wiederstehen und kaufen nochmal Oliven bevor wir nach Albanien aufbrechen.
Zurück am Südufer noch einen schnellen Kaffee, und dann haben wir uns wieder ins Auto gesetzt um uns einen Übernachtungsplatz zu suchen. Angeblich gibt es einen schönen Platz auf der anderen Seite der Insel bei einem Kloster. Und der Platz hat sich auch als perfekt herausgestellt, und wir haben eine angenehme Nacht am Seeufer verbracht. Beim Abendspaziergang sind wir an einer Menge Angler vorbeigekommen, und bei einem durfte Georg einen Fisch in die Hand nehmen. Der war aber noch lebendig und hat in seiner Hand gezappelt. Macht aber nichts, eine Riesengaudi war das für ihn.
Unsere letzte Nacht in Griechenland bricht an. Schön war es, sehr schön sogar. Aber es wird Zeit. Albanien wartet.
Aufbruch: | 10.04.2016 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 15.08.2016 |
Montenegro
Albanien
Griechenland
Slowenien
Österreich