Mit Kind und Kegel in den Süden
Griechenland: Der Weg zurück beginnt: Sparti und Isthmos
Der Weg zurück beginnt. Ab jetzt zeichnen wir die Wegstrecken in Blau ein, damit es keinen Wirrwarr gibt
Sonntag 26. Juni. Rechnerisch war am 20.6. Halbzeit unserer Reise, und wir haben uns für dieses Datum vorgenommen, uns von da an wieder Richtung nach Hause zu orientieren. Also sind wir von Elafonisos aufgebrochen. Am Campingplatz gibt es noch ein Gewitter mit sintflutartigen Regenfällen. Die Kanäle sind hoffnungslos überfordert, und das Wasser kommt überall wieder hoch und bildet riesige Seen. Irgendwann hat es sich aber beruhigt, und wir konnten losfahren. Eher ereignisloses Fahren, zuerst mit der Fähre aufs Festland, dann ein wenig die Küste entlang, und dann nach Norden. Wir haben eine kurze Pause in Sparti eingelegt, mit Eis und Kaffee am Hauptplatz. Dann sind wir gleich weiter nach Mistras, wo wir auf den Campingplatz gefahren sind. Es war schon relativ spät, wir wollten nicht mehr viel machen. Aber der Campingplatz hatte eh einen Pool, den Georg natürlich gleich ausprobiert hat. Am Abend gab es dann noch ein Gewitter, das endlich einmal ein wenig kühlere Temperaturen zum Schlafen gebracht hat.
Isthmos von Korinth
Am nächsten Tag sind wir gleich weiter nach Norden. Mistras haben wir uns dann doch nicht angesehen, für Ruinenanschauen war es schon wieder viel zu heiß. Nach der Abkühlung gestern hat heute die Sonne schon wieder gnadenlos heruntergebrannt. Wir sind von Sparti zuerst nach Tripoli, und zwar nicht über die Autobahn sondern über die Schnellstrasse. Da fährt man zuerst einmal so richtig bergauf, bis man ein Hochplateau erreicht, und dann geht es 50 Kilometer durch die Einsamkeit, nur einmal zwischendurch war ein kleines Dorf. Erst dann kommt man in das Becken von Tripoli, wo die Zivilisation wieder beginnt. Dort sind wir auf die Autobahn und Richtung Korinth. Wir sind das steile Stück, das wir von Nafplion gekommen sind, diesmal nach unten gefahren, und es war auch in diese Richtung noch richtig steil. Man blickt in ein weites Tal, das mit Olivenbäumen restlos gefüllt ist. Erst in der Gegend von Nemea ändert sich das Bild ein wenig, da werden aus den Olivenhainen dann plötzlich Weingärten.
Am Isthmus von Korinth haben wir Mittagspause gemacht. Markus ist mit dem Auto kurz in die Werkstatt und hat das Getriebeöl kontrollieren lassen. Ein alter Herr, wie unser Auto nunmal einer ist, kann schon ein wenig inkontinent werden, und da muss dann regelmäßig überprüft werden, ob das Werkl noch ordentlich läuft. Aber es war alles in Ordnung, und so sind wir zum Parkplatz bei der Brücke gefahren, um uns den Kanal von oben anzusehen. Man sieht ihn bis zum letzten Moment überhaupt nicht, und plötzlich tut sich ein fast 80 Meter tiefes Loch vor einem auf. Ein bemerkenswertes Bauwerk, an dem auch lange genug gebaut wurde. Angefangen in der Antike, wurde der Kanal erst 1897 fertiggestellt und eingeweiht. Und wer war dabei? Der Kaiser Franz Joseph natürlich.
Am Ende des Kanals gibt es eine versenkbare Brücke. So sieht es aus, wenn da ein Schiff drüberfährt.
Danach sind wir noch ein Stück weitergefahren, aber nicht bevor wir uns in einem klimatisierten Supermarkt noch ordentlich abgekühlt haben. Wir wollten erstens noch ein wenig fahren, und auch einen besseren Platz zum Schlafen finden. Eingeparkt haben wir uns dann schlussendlich in der Gegend von Nea Peramos, an einer Strasse am Strand. Das Wasser ist allerdings nicht ganz sauber, man merkt schon deutlich, dass man in der Bucht vor Athen mit den ganzen grossen Industrie- und Fährhäfen ist.
Und dann waren sie weg. Wir haben uns einen denkbar ungünstigen Platz für die Nacht ausgesucht, irgendwann gegen 4 Uhr wird Markus wach und bemerkt seltsame Geräusche vor dem Wohnmobil. Zuerst hat er es für Einbildung gehalten, aber als er kurz raus ist, hat er gesehen, dass die Räder weg sind. Fein säuberlich abmontiert, nichts abgebrochen oder durchgeschnitten, die Gurte zum verzurren waren alle aufgemacht und lagen unversehrt am Boden.
Und die geldbörse, die gleich neben der Tür gelegen ist, fehlt auch. Schöner Mist, weil da der Führerschein, Zulassungsschein, Bankomatkarte, Kreditkarte, etc. drinnen waren. Wie blauäugig kann man eigentlich sein, einfach nicht zu kontrollieren ob die Tür zugesperrt ist? Markus ist dann eine Runde ums Auto gegangen, und nicht einmal 20 Meter entfernt lag dann der gesamte Inhalt der Geldbörse, aber natürlich ohne dem Bargeld. Insofern war es noch Glück im Unglück, denn ohne Zulassungschein wäre eine Rückreise nach Albanien nicht möglich gewesen, und wir hätten einen ziemlichen Aufwand treiben müssen, um die Dokumente wieder zu kriegen. So ist es jetzt das Geld und die Räder. Blöd genug, aber kein Grund die Reise abzubrechen.
Bis jetzt waren wir von solchen Dingen verschont geblieben, und wir waren ein wenig blauäugig, was den Übernachtungsplatz anging. Das wird sich von jetzt an wohl ein wenig ändern.
Aufbruch: | 10.04.2016 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 15.08.2016 |
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