Mit Kind und Kegel in den Süden
Griechenland: Rund um die Mani, 14.6. - 19.6
Irgendwann muss es dann auch wieder weiter gehen, und wir haben unsere Zelte in Stoupa abgebrochen. Dem netten Besitzer des Campingplatzes, von dem Georg sogar frische Eier vom Hühnerstall bekommen hat, haben wir noch unsere Leiter geschenkt. Die ist eigentlich zum Raufklettern ins Bett ober dem Fahrerhaus gedacht, dafür ist sie aber zu breit und ist deshalb nur blöd im Weg herumgelegen. Er kann sie gut für die Olivenbäume benutzen. Win-win sozusagen.
Jetzt wartet die innere Mani darauf, unter die Räder des Ducato zu kommen. Wir sind also der Küste entlang durch einige Bergdörfer durch Richtung Süden gefahren, bis man bei Neo Ithylo und ein Stück weiter bei Limeni das Meer wieder erreicht. Wir haben einen kurzen Stopp eingelegt, das Wasser ist türkisblau, ein herrlicher Anblick.
Areopoli
Wir haben das Baden aber auf später verschoben, und sind weitergefahren, wieder ein Stück nach oben nach Areopoli. Wieder raus aus dem Auto und ein wenig die Füsse vertreten. Hier könnte man es schon ein wenig aushalten, war unser erster Eindruck. Ruhig, nette Gassen und Leute, ein paar Bars. Uns hat es aber trotzdem weitergezogen, wir wollten endlich die richtige Mani sehen. Also sind wir von Areopoli durch die Berge an die Ostküste der Halbinsel gefahren. Logischer wäre, gleich an der Westküste nach Süden zu fahren, aber wir hatten einen guten Grund es so zu machen, aber das wir dann später klar werden.
Am Hauptplatz gibt es einen kleinen Kinderspielplatz. Da kommen wir nicht dran vorbei ohne zu Schaukeln.
Ostküste und Laggia
An der Ostküste gibt es wirklich nicht viel. In keinster Weise. Nur vereinzelt Siedlungen oder Dörfer. Man sieht kaum Leute auf der Strasse, und Autos sind auch praktisch keine unterwegs. Bergauf, bergab windet sich die Strasse die Küste entlang, und in Kokkala haben wir wieder eine kurze Pause eingelegt. Im Reiseführer steht etwas von „busy place“, deshalb wollten wir hier eigentlich nicht stehen bleiben. Was wir aber vorfinden ist ein verschlafener Ort, ein fliegender Gemüsehändler liegt hinten in seinem Pick-Up und döst vor sich hin, die Dorftavernen sind zu, und am Hafen beim Strand sind genau 5 Leute im Wasser. Davon vier Touristen, und eine Griechin. Soviel zu „busy“. Wir sind hier auch nicht alt geworden, und wieder weitergefahren. Die kurze Pause war aber auch fürs Auto ganz gut, es ging nämlich jetzt wieder ordentlich bergauf, bis man nach ein paar Kilometern und 400 Höhenmeter weiter oben Laggia erreicht. Dort ist jetzt einmal die Kirche offen, und nicht zugesperrt wie sonst üblich, und nach einem kurzen Abstecher ins bunte Innere haben wir gegenüber in der Dorfschenke noch etwas getrunken. Der Dorfwirt hat uns erzählt, dass in dieser ehemaligen Hauptstadt der inneren Mani nur noch 40 Leute leben. Im Sommer werden es dann ca. 100, immerhin. Wovon die Leute hier leben, ist uns aber ein Rätsel.
Viel Betrieb ist in dem Ort nicht, ab und zu fährt ein Mietauto mit Touristen durch, aber sonst ist es sehr ruhig. Da geht es sich dann sogar aus, dass Georg einen Gockel quer über den Dorfplatz treiben kann. Wir haben dann noch Thymianhonig gekauft, sind eine Runde durchs Dorf spaziert und haben uns das erste Mal die Wehrturmhäuser für die diese Region berühmt ist, aus der Nähe angesehen.
Wir fuhren dann weiter Richtung Süden, und vor bis an den Rand des Hochplateaus. Von dort öffnet sich plötzlich die Sicht, und man sieht weit unterhalb die Bucht von Port Kagio und gegnüber die von Marmari, unserem heutigen Ziel. Aber bis man dort ankommt, muss man die 400 höhenmeter auf ca. 3 Kilometer Länge überwinden. Das geht mit unserem Auto aber nur runter, nicht rauf. Und weil wir von dieser halsbrecherischen Strecke schon gehört haben, sind wir auch in dieser Richtung unterwegs, und nicht anders herum. Sonst wären wir hier an diesen Punkt gar nicht erst gekommen. Was ein wenig Planung nicht alles ausmachen kann. Geschlafen haben wir am Parkplatz vor dem Hotel in der Marmari Bucht, wo man auch zum Strand runtergehen kann. Es war allerdings stürmisch, und der Wind hat uns den Sand in die Augen getrieben. Wir waren deshalb auch schnell wieder im Auto und haben uns den Sturm von innen angehört.
Am Ende des Hochplateaus. Links die Bucht von Porto Kagio, und rechts die Bucht von Marmari, wo wir übernachtet haben.
Kap Tenaro
Am nächsten Tag sind wir mit dem Auto bis nach Kokkinogia, der letzten Siedlung der Halbinsel gefahren. Von dort geht ein kurzer Wanderweg zum südlichsten Punkt von Festlandeuropa, dem Kap Tenaro. Ein lustiges Gefühl, dort zu stehen, und auf das Meer hinauszuschauen. Von den vorbeiziehenden Frachtschiffen und Öltankern darf man sich halt nicht stören lassen. Beim Parkplatz gibt es auch eine schöne kleine Badebucht, wo wir gleich unsere Mittagsjause gegessen haben. Ein Deutscher, den wir dort getroffen haben, hat uns erzählt dass er beim Harpunenfischen einen Kugelfisch gesehen hat. Die sind durch den Suezkanal, bzw. im Brackwasser der grossen Frachter ins Mittelmeer gekommen und vermehren sich hier anscheinend prächtig.
Am Beginn des Wanderwegs zum Kap Tenaro. Rechts unten beim Baum sieht man die kleine Badebucht wo wir unsere Mittagspause verbracht haben.
Vathia
Weiter ging die Fahrt dann nach Vathia, das an der Westküste liegt. Vathia ist eine der am besten und authentisch erhaltenen Siedlungen mit den typischen Wehrtürmen der Mani. Bei den blutigen Familienfehden, die bis zum Ende der 19. Jahrhunderts immer wieder ganze Clans ausgerottet haben, haben sich die Familien gegenseitig mit Kanonen von ihren Türmen aus beschossen. Teilweise werden die Türme restauriert, bzw. werden an manchen Orten wie z.B. in der Nähe von Limeni viele Ferienanlagen in genau diesem typischen Wehrhausstil gebaut. Das hat schon was.
Gerolimenas
Der nächste Stopp war in Gerolimenas, einem kleinen Hafenort. Und jetzt haben wir unsere Badehosen aber herausgeholt und sind ins Wasser gehüpft. Sonne auf den Bauch scheinen lassen, Kaffee und gut Essen in der Taverne gleich am Strand, Herz was willst du mehr.
Nach dem Schwimmen musste der Hunger gestillt werden. Geräuchertes Schweinefleisch und Orangen-Kartoffel Salat nach Mani-Art.
Limeni
Wir haben den Tag dann damit beendet, nochmal zurück nach Limeni zu fahren, weil uns der Ort einfach wahnsinnig gut gefallen hat. Wir haben unser Wohnmobil am kleinen Hafen geparkt und haben den Sonnenuntergang genossen.
Gythio
Nach der Fahrerei der letzten Tage war wieder ein wenig Ruhe notwendig, und so haben wir uns dann auf nach Gythio gemacht, wo wir am Gythio Bay Campingplatz ein paar Tage verbracht haben. Baden, ein wenig faulenzen, ein wenig ausspannen. Und einen Pool gibt es dort auch, wo Georg dann draufkommt, dass man von draussen reinhüpfen kann. Gottseidank hat er gleich verstanden, dass er das nur darf wenn entweder Mama oder Papa im Wasser sind. Plantschen im Pool war jedenfalls für ihn der Hit. Und Georg kommt drauf, dass er untertauchen kann. Er hält dabei sogar die Augen offen und hat einen wahnsinnigen Spass dabei.
Aufbruch: | 10.04.2016 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 15.08.2016 |
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