Mit Kind und Kegel in den Süden
Griechenland: Parga, 25.5.-28.5.
Auf Wiedersehen Albanien, wir kommen sicher zurück!
Von Ksamil haben wir uns dann aber doch Richtung Griechenland aufgemacht. Die Abfahrt in Richtung Igoumenitsa war dann noch einmal ziemlich typisch für Albanien. Bis zur berühmten Ausgrabungsstätte Butrint ist die Strasse noch sehr gut ausgebaut, aber kaum lässt man diese Sehenswürdigkeit hinter sich, wird die „Strasse“ immer abenteuerlicher.
Butrint haben wir uns nicht angesehen. Angeblich ist die Stätte sehr schön, aber Georgs Interesse an alten Steinen ist ziemlich limitiert. Vor allem weil man die nicht einfach irgendwo rein- oder runterschmeissen kann. Einige Touristen sieht man schon herumgehen, und gleichzeitig mit uns kommt ein Bus vollbesetzt mit albanischen Teenagern an, was uns wieder an das Blue Eye erinnert hat.
Bei Butrint muss man dann die kleine Stelle überqueren, die die Bucht von Butrint mit dem Meer verbindet, und da gibt es keine Brücke über die 50 Meter, sondern eine alte wackelige Fähre, mehr ein Floss, das mit Seilen hin und her gezogen wird. Hier haben wir das erste Mal in Albanien ein wenig das Gefühl dass man als Tourist ausgenommen wird. Zehn Euro für ein Wohnmobil kostet die Überfahrt von nicht einmal 2 Minuten Dauer. Der Mopedfahrer, der mit uns mitgefahren ist, war mit uns gleich mitfinanziert. Hochgerechnet gibt das für albanische Verhältnisse einen recht ansehnlichen Stundenlohn für die 3 Männer, die da mit dem Floss herumhantiert haben.
Nach der Fähre wird die Strasse dann immer holpriger, zuerst noch asphaltiert, aber schon recht schmal, dann nur noch ein Fleckerlteppich, mit Schafen als Gegenverkehr. Und zu guter letzt dann eine steile Schotterpiste, die man im ersten Gang raufwürgen muss. Glücklicherweise hat uns ein entgegenkommender Grieche die richtige Richtung gezeigt, sonst wären wir an einer unmarkierten Abzweigung in die falsche Richtung abgebogen und irgendwo im Gemüse gelandet. Die Strasse nach Griechenland war im Strassenatlas jedenfalls gelb eingezeichnet, also mittelprächtig, aber die Farbkodierung mit roten, gelben und weissen Strassen ist in Albanien sowieso nicht wirklich anwendbar.
Griechenland
Irgendwann kommt man aber dann doch an der griechischen Grenze an. Die Albaner waren endlos mit eintippen von Personen und Fahrzeugdaten beschäftigt, dafür hat uns dann der griechische Beamte durchgewunken, als er die EU Pässe gesehen hat. Einer vom Zoll wollte noch ins Auto schauen, aber als er beim rundherumgehen gesehen hat, dass Georg schläft, hat er es sich anders überlegt und uns auch gleich weiterfahren lassen.
In Igoumenitsa fallen einem dann sofort zwei Dinge auf. Erstens, dass viel mehr Touristen unterwegs sind, vor allem mit dem Auto vom Fährhafen weg, und zweitens, dass man gemessen an den Preisen definitiv nicht mehr in Albanien ist. Es ist noch eine Spur billiger als bei uns, aber viel fehlt da nicht. Wir haben uns nur kurz die Beine vertreten und einen Kleinigkeit zu Mittag gegessen, unser eigentliches Ziel für den Tag war ja ein anderes, nämlich Parga. Nach einer angenehmen Fahrt auf einer Schnellstrasse erreichen wir dann sehr entspannt Valtos Beach, gleich neben Parga. Dort gibt es einen Campingplatz gleich neben dem Strand.
Valtos Beach
Der Strand in Valtos war dann auch wunderbar, vor allem für Georg. Das erste Mal hatten wir einen echten feinen Sandstrand, wo er problemlos selbst ins Meer laufen kann. Er hat das jetzt schon sehr gut im Gefühl, wie weit er gefahrlos rein gehen kann.
Beim Baden im Meer ist er aber nicht ganz allein. Im Unterschied zu Albanien sind hier in der Vorsaison schon sehr viele Touristen unterwegs. Wo hinter der Grenze vor dem grossen Ansturm noch die Strandbars geputzt werden, ist hier schon ganz schön was los. Und es sieht ein bisschen so aus als wäre dieser Ort vor allem bei Skandinaviern und Engländern beliebt.
Parga
Parga wurde uns schon von ein paar Leuten als sehr schön angepriesen, und das wollten wir uns dann auch ansehen. Also sind wir am nächsten Tag los und haben den Hügel zwischen Valtos und Parga erklommen, wo auch die Ruinen einer alten Burg stehen. Von dort oben hat man einen herrlichen Ausblick auf beide Buchten, die von Parga und die von Valtos. Steile Stufen geht es dann runter nach Parga, Georg wurde getragen, sonst hätten wir dort wahrscheinlich übernachten müssen. Die Stadt ist im Prinzip eine kleine alte Hafenstadt mit verwinkelten Gassen und eng aneinander liegenden Häusern. Manche Gassen sind aber mit Souvenirläden zugekleistert, und man sieht von den eigentlichen Häusern nicht viel. Aber trotzdem macht die Stadt einen erfrischend unaufgeregten Eindruck, sehr stressfrei und entspannt. Wo wir schon in einer Hafenstadt sind, hat es dann natürlich auch Fisch zu Mittag gegeben, und Georg hatte ziemlichen Spass mit dem griechischen Kellner, der die ganze Zeit mit ihm geblödelt hat. Am Ende wollt Georg dann gar nicht mehr vom Restaurant weg.
Die restliche Zeit in Parga und Valtos haben wir damit verbracht, uns die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen, und Georg beim Schaufeln von Sand soweit zu helfen, dass er nicht ausflippt weil es nicht so funktioniert wie er sich das vorstellt. Und auch einfach einmal nix zu tun.
Wären da nicht die lästigen Mücken gewesen, hätten wir wohl noch mehr Zeit hier verbracht. So ziehts uns jetzt weiter nach Lefkada. Da solls auch schöne Strände geben.
Aufbruch: | 10.04.2016 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 15.08.2016 |
Montenegro
Albanien
Griechenland
Slowenien
Österreich