Südamerika mal anders
Bolivien (Teil 2): Tupiza
Tupiza - ein Städtchen im Süden Boliviens
Nach Tupiza fahren wir mit einem Minibus und geniessen durch das Fenster schauend die schönen Landschaften. Viele, rotgefährbte Hügel sind zu sehen, hinter jeder Kurve eine andere Sicht.
Der Busbahnhof in Tupiza ist nicht sehr groß, dennoch werden hier sehr viele Fahrten angeboten.
Am Abend suchen wir den Cerro, der in einer Karte eingezeichnet ist. Irgendwie gibt es hier aber jede Menge Hügel und auch wenn wir auf einen rauf gekrackselt sind, weiß ich nicht, ob es der in der Karte gekennzeichnete ist. Egal, die Sicht ist schön, in der mittlerweile untergehenden Sonne kann man von hier oben das kleine Städtchen Tupiza betrachten. Über den Bergen auf der anderen Seite des Flusses ist der Mond zu sehen.
Auf dem Rückweg passieren wir die menschenleeren Gassen und laufen an einem Frisörsalönchen vorbei. Carlos will sich schon seit Tagen die Haare schneiden lassen und entscheidet sich spontan, dies in Tulpiza zu tun. Wir betreten einen kleinen Raum und finden einen älteren Señor vor, der grad nichts zu tun hat. Er scheint sich über die Kundschaft zu freuen. Carlos setzt sich auf den Frisörstuhl, ich mich in den hinteren Bereich. Der Señor sagt uns, dass er ganz tolle Musik hat, die er auflegen möchte, dauert nicht lange. Er geht zu dem CD Player, der auf einem Regal steht, legt eine CD rein, und drückt den Deckel runter, klack. Der Deckel springt hoch, flop. Also drückt er ihn noch mal runter, klack,.. Deckel springt hoch, flop, …. klack, flop, klack, flop, klack, flop...... der Señor lässt sich überhaupt nicht aus der Ruhe bringen, anscheinend kennt er das Spiel schon und so läuft das Deckel runter drücken und Hochspringen mindestens noch 20 Mal bis der Deckel irgendwann unten bleibt. Hey! Super, es kann los gehen, wir sind hier zum Haareschneiden!, also... ich nicht.... klar, jeder der mich kennt weiß, dass ich nicht zum Frisör gehe Während der Señor bei der Panflötenmusik Carlos Haare kürzt, passt ihm irgendwas nicht, er geht zum CD Player, drückt irgendwo drauf, und.....flop, der Deckel springt wieder hoch...neeeeeiiin....schreien wir innerlich und so warten wir weitere 30 Male des klack, flop-Spielchens... bis die Musik wieder läuft. Irgendwann ist das Werk dann tatsächlich vollbracht und wir verlassen den Frisör und seinen CD Player.
Frühstück gibt es im Hostal nicht und so gehen wir zum Markt und trinken zuerst einen Früchtesaft, selbstverständlich aus frischen Früchten zubereitet und anschließend das Quinua Getränk, das ich schon zu Beginn meiner Reise kennen lernte. Ist nicht ganz so lecker wie bei der Familie in Cusco zubereitet, aber gut. Später machen wir einen Spaziergang entlang des Flusses, vielleicht zutreffender gesagt entlang des Flussbettes, denn viel Wasser ist momentan nicht im Fluss. Die Sonne ist stark, hätte ich nicht gedacht.
Mittags kehren wir ein in ein kleines, gefülltes, lokales Restaurant, in dem nur Einheimische sitzen und wo wir für 12 Bolivianos pro Person ein Mittagsmenü bestehend aus einer Suppe, einem zweiten Gericht– für mich vegetarisch zubereitet mit roter Bete! *freu!* - einem Dessert und einem Erfrischungsgetränk erhalten. Das Essen ist lecker!
Nun, ich werde es wohl nie herausfinden, ich tippe auf das Erfrischungsgetränk, auf jeden Fall ist mir irgendwas davon nicht gut bekommen. Mir wird am Nachmittag schlecht, es steigert sich bis zum Abend und ich nehme am Abend irgendwas ein, was wir in der Apotheke gekauft haben. Innerhalb von zwei Minuten nach Einnahme des Zeugs schreie ich die Toilette aus vollem Leibe an, und zwar mehrmals, bis mein Magen vollständig leer ist. Danach geht’s mir gut und ich gehe schlafen Am nächsten
Morgen bin ich zwar schwach auf den Beinen, aber es bessert sich bis zum Abend.
Außer dem Cerro, den wir am ersten Abend besucht haben, hat Tupiza noch einen Aussichtspunkt mit einem Cristo Blanco, den wir mal besuchen. Tagsüber in der strahlenden Sonne kann man den rötlichen Ton der umliegenden Berge noch besser sehen.
Wir begegnen hier in Tupiza ausschließlich netten, höflichen Einheimischen, man fühlt sich sehr wohl hier.
Nur die Sache mit dem Internet (wifi) ist hier schwierig. Im Hostal haben wir überhaupt kein wifi, man schickt uns zu einem anderen Hotel, das zur gleichen Kette gehört. Dort an der Rezeption können wir wifi nutzen, ohne Passwort und ohne Funktion....scheint total überlastet zu sein und so lassen wir das mit dem wifi hier.
Es gibt ein Restaurant, das viele vegetarische Gerichte anbietet, und eine extrem leckere Pizza! Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so leckere Pizza gegessen habe! Mmmmmm!
Das nächste Ziel soll Uyuni sein und zur Abwechslung wollen wir beide mit dem Zug reisen. Wir kaufen die Tickets im Vorfeld am Bahnhof, der Verkaufsschalter st nur zu bestimmten Zeiten geöffnet und das Ticket kauft man bei Vorlage des Dokuments (in meinem Fall des Passes).
Am 09. August 2017 um 18:20 geht’s los, wir fahren mit dem Zug nach Uyuni. Voller Aufregung auf neue Abenteuer, eingepackt mit dicken Klamotten (überall habe ich gelesen, man soll ich während einer Nachtfahrt gut einpacken weil es kalt ist) fahren wir los. Der Zug ist voll und extrem überhitzt. Ich ziehe so viel aus, wie es der Umstand, mit einem öffentlichen Transportmittel zu fahren, erlaubt. Es ist immer noch warm, da ich meine Thermohose anhab Es gibt einen Bildschirm im Wagon den wir auch gut sehen können, leider kann man den Ton nicht sehr gut hören. Für meine Spanischkenntnisse zumindest zu leise, haha. Mit der Zeit wird es irgendwie stickig im Wagon, nicht nur wegen der warmen Luft. Die Luft wird immer staubiger, es stritt Erde ein. Am Fenster sieht man eine Dicke Schicht des Erdpulvers und wir riechen es in der Nase... . Ich vermute, die haben keine Filter für die warme Luft, die sie in den Wagen unterhalb der Fenster reinpusten. Nunja, das ist das Erlebnis des Zugfahrens in Bolivien
Gegen Mitternacht kommen wir in der Stadt Uyuni an.
Aufbruch: | 17.05.2017 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 22.12.2017 |
Bolivien
Argentinien
Uruguay
Kolumbien