Südamerika mal anders
Bolivien (Teil 2): Camino del Inca und Maragua
18.08.2017
Heute unternehmen wir einen Ausflug, den wir Tag vorher in einem Reisebüro gebucht haben. Es geht zum Camino Inca und zum Dorf Maragua.
Vor dem Reisebüro werden wir abgeholt, von einem ´bolivianischen´ Geländewagen - also einem Auto, das für kleine Leute gebaut ist. Hinten hocken zwei zusammengekauerte Gestalten, das Bild ist göttlich! *grins*. Wir tauschen die Plätze, da wir deutlich kleiner als die beiden Franzosen sind. Doch was ist das!? Selbst ich, mit meinen 163 cm komme mit dem Kopf an die Decke und muss mich leicht bücken oder zur Seite neigen! Wer baut nur solche Autos?? Wir holen noch einen Engländer ab und fahren dann los. Wir fahren aus der Stadt raus, es wird immer ländlicher und wir fahren rauf. Am Santuario de Chataquila beginnt unser Ausflug. Ich frage Sandra, die uns als Guide begleitet, ob es eine Toilette gibt. Sie zeigt mir ein kleines Häuschen, warnt mich aber, dass die Toilette von keinem sauber gehalten wird und kein Wasser hat. Ich probiere es dennoch, denn die Blase drückt. Ich betrete einen sehr übel riechenden Raum mit einer Toilette, in einer Ecke stapeln sich die dahin geworfenen Toilettenpapierfetzen und Taschentücher. <<< Es ist vielleicht ein merkwürdiger Zeitpunkt dies zu erwähnen, doch das sollte auch mal gesagt werden. Hier in Südamerika wird das Toilettenpapier nicht in die Toilette geworfen, sondern in den dafür vorgesehenen Mülleimer, den es immer in irgendeiner Form gibt. Der Grund? Ganz einfach: damit die Abflussleitungen nicht verstopfen! Und, wem das neu ist und jetzt denkt, das muss doch stinken, den kann ich beruhigen: nein, es stinkt nicht und ist nicht so eklig wie man sich das vielleicht zuerst denkt.>>> Ich empfehle den vier männlichen Reiseteilnehmern, sich hinter dem Gebäude einen Baum zu suchen. Sie tun es nicht und kommen ebenfalls mit einem vor Ekel verzerrten Gesicht aus der Toilette raus... Männer, nie wollen sie auf eine Frau hören....
Sandra, erklärt uns anschließend wo wir sind und was es mit dem Santuario auf sich hat. Danach beginnen wir wenige Meter weiter die Wanderung über den Camino Inca. Wir passieren einen unscheinbaren Eingang, den man ohne das Informationsschild vermutlich übersehen hätte und werden von einer atemberaubenden Aussicht überrascht. Es ist grandios und ich stelle schnell fest, dass ich die Schönheit der Natur, die wir sehen, nicht mit einem Foto erfassen kann. Warum eigentlich? Ist mir unerklärlich, doch die Fotos geben nicht das her, was wir hier sehen und mir fehlen die Worte,um es besser zu beschreiben.
Die vielen hintereinander liegenden Berge zeigen sich uns in ihren verschiedenen Farben, vor uns beginnt der Wanderweg, den wir Meter für Meter hinunter gehen. Es ist schön ruhig, außer uns keine anderen Menschen. Mit jedem Schritt, den wir hinunter gehen, genießen wir die Landschaft und lassen uns von Sandra hier und da was zu den Pflanzen un dem Weg erklären. An einem Aussichtspunkt machen wir halt und essen was, danach steigen wir weiter hinab.
Die ganze Zeit scheint die Sonne, doch zu Beginn der Wanderung weht ein leichter, frischer Wind, so dass wir zunächst warm angezogen bleiben. Doch je weiter wir nach unten gehen, umso wärmer wird es und wir ziehen uns immer mehr aus. Erst als wir den Weg beenden, fällt mir auf, welchen Fehler ich gemacht habe. Ich habe vergessen, mein Cape aufzusetzen um meinen Kopf vor der Sonne zu schützen. Und.... das erste Mal in dieser Reise kriege ich zu viel von der Sonne ab, ich kriege einen Sonnenstich. Das merke ich erst, als wir uns nach der Wanderung hinsetzen und unsere Sandwiches zu uns nehmen.
Als wir dann mit dem Auto ins Tal fahren, habe ich Kopfschmerzen .
Wir halten etwas ausserhalb des Dorfes Maragua und laufen ein Stück bis zu der garganta del diablo, einer kleinen Höhle, die wie ein offenes Maul aussieht. Daneben befindet sich der Teufelswasserfall. Wir machen ein paar Fotos und gehen anschließen zum Dorf, wo wir zusehen können, wie die Einheimischen Frauen weben. Wir kaufen alle ein Armband und machen uns nach einem kurzen Spaziergang durch das Dorf auf den Rückweg.
Aufbruch: | 17.05.2017 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 22.12.2017 |
Bolivien
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