2022 Mit einem Geländewagen durch Tunesien
Djerba: Die weißen Strände von Djerba
Ein Karibiktraum
Da stehen wir nun an den so berühmten und in allen Tunesienbroschüren nicht fehlenden schneeweißen Stränden von Djerba auf der Ostseite der Insel. Die Strände vor den türkisblauen, mit Gischtkrönchen verzierten Mittelmeerwogen, die in gleichmäßigem Takt auf den hellen Sand rauschen, sind sauber und menschenleer. Ein frischer Wind weht ständig über das Land, so dass man die Kraft der Sonne kaum spürt. Hier müssen wir sehr aufpassen, dass wir uns die Haut nicht verbrennen.
In großen Buchten, die bis zu einem Felsplateau am Horizont reichen, folgen unsere Augen der Küstenlinie. Ein Karibiktraum liegt vor uns.
Hinter der trocken gefallenen Lagune
Ganz weit in der Ferne, hinter einer trockengefallenen Lagune, über die jetzt Quadgruppen ihren Geschwindigkeitsrausch ausleben, sehen wir so etwas wie ein Märchenschloss unter blauem Himmel. Es sind schneeweiße Hotelanlagen, errichtet für den erwarteten Tourismusboom.
Dort stehen sie, die Hotelbauten an der Küste der weißen Strände, die Heerscharen von mit Flugzeugen hierhin transportierten, sonnenhungrigen Touristen in sich beherbergen können. Dort werden Gärten gewässert, meterhohe Sträucher verschiedenfarbiger Bougainvillea und Palmengruppen gepflegt. Hier stehen wir mitten drin im Katalog exotischer Traumreisen.
Das Wasser zum Erhalt dieser Anlagen und überhaupt zum Leben auf der Insel wird in zwei Pipelines über den Damm im Süden auf die Insel gepumpt. Auf der ganzen Insel gibt es keine natürlichen Wasservorräte. Hier ist also eine künstliche Welt aufgebaut worden, die sehr schnell verfällt, wenn die Technik nicht mehr funktioniert, oder wenn das Geld ausgegangen ist.
Wir laufen den relativ sauberen Strand entlang, treffen auf eine Gruppe von drei Kamelen, die von einem Führer geleitet auf dem Strand am Wasser entlang wandert, eine kleine Touristengruppe durch das Paradies tragend.
Die Kehrseite
Das Wasser zum Erhalt dieser Anlagen und überhaupt zum Leben auf der Insel wird in zwei Pipelines über den Damm im Süden auf die Insel gepumpt. Auf der ganzen Insel gibt es keine natürlichen Wasservorräte. Hier ist also eine künstliche Welt aufgebaut worden, die sehr schnell verfällt, wenn die Technik nicht mehr funktioniert, oder wenn das Geld ausgegangen ist.
Wir laufen den relativ sauberen Strand entlang, treffen auf eine Gruppe von drei Kamelen, die von einem Führer geleitet auf dem Strand am Wasser entlang wandert, eine kleine Touristengruppe durch das Paradies tragend.
Und hier, in bester Strandlage, treffen wir auf ein Beispiel für den Zerfall dieser Kunstwelt in Form einer riesigen, bewachten Hotelruine. Einer der Wächter dieser Anlage, Achmed, spricht uns in fließendem Deutsch an: „Dieses Hotel war ein Musterexemplar für den Tourismus. Vor zwanzig Jahren ist es verkauft worden. Es wurde falsch geführt und dann ging es den Bach herunter bis in den Konkurs“
„Und Sie bewachen diese zerfallende Hotelanlage jetzt seit zwanzig Jahren?“
„Ja, seitdem das Hotel den Banken gehört, die auf steigende Grundstückspreise spekulieren, wird das Hotel von mir und zwei Kollegen, die in einem der noch intakten Gebäude wohnen rund um die Uhr bewacht. Wenn wir hier mit unseren Hunden nicht Wache schieben würden, wäre das gesamte Material schnell abgetragen.“
Es macht den Anschein, als hätte Achmed einen sicheren Arbeitsplatz bis zu seinem Renteneintritt.
weiter Richtung Süden
Jetzt fahren wir weiter auf der Küstenstraße an noch intakten Hotelanlagen vorbei, die nicht, wie von uns befürchtet, im Stil einer andernorts üblichen Plattenbauarchitektur gebaut worden sind. Die Gebäude sind höchstens 3 Etagen hoch, reich mit blühenden Pflanzen berankt, weiß getüncht und im maurischen Stil mit Ornamenten, Bögen, Gravuren und Säulen verziert.
Aufbruch: | 06.04.2022 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 17.06.2022 |