2023 Mit einem Geländewagen durch Albanien und Nordmazedonien
In den Bergen im Süden: Përmet
Përmet ist das letzte Städtchen vor der Lengara-Schlucht, der "Kanoni Lengericës". In diesem Canyon soll es warme, schweflige Thermalquellen geben, in denen man kostenlos baden könne. Da wollen wir hin und, wenn es ein angenehmer Ort ist, für ein paar Tage bleiben.
Also wollen wir unsere Vorräte auffüllen, damit wir ein paar Tage autark sind.
Përmet zeigt sich uns im Charme seiner kommunistischen Vergangenheit. Trostlose Plattenbauten säumen die Straßen, kein Gefühl eines Gesichtes der Stadt, kein Markt, auf dem rege gehandelt und gefeilscht wird. Wir fiinden keine Häuserzeilen mit Ladengeschäften, die ihre Waren am Straßenrand ausgestellt haben. Der Ort ist jetzt um 5 Uhr am Nachmittag wie ausgestorben.
Das einzige ansprechende Gebäude im alten Stil scheint das Hotel Permeti zu sein, vor dem ein großer freier Platz geschaffen wurde, der mit glattem Specksteinpflaster auslegt ist. Die Cafés um diesen Platz herum, wie auch die drei identischen Supermärkte mit roten, blauen und grünen Werbeschriftzügen wirken auf uns steril. Alles um diesen zentralen Platz ist wie glatt geleckt.
Ein bisschen Leben findet in einer der Seitenstraßen statt, allerdings besteht das Leben aus zwei Bars, in denen ausschließlich Männer an ihren Kaffeebechern nippen, Zigaretten rauchen und die Neuigkeiten austauschen. Vor den Hotels am Zentralplatz kommen hin und wieder Reisebusse an, die ihre Ladung vor den noblen Eingängen ausspucken. Rollköfferchen klappern über die Steine. Der übergroße gusseiserne Bauer in Soldatenkleidung mit seinem Munitionspaketen am Gürtel sieht mit stoischer Miene über das Treiben hinweg.
der gusseiserne Bauer in Soldatenkleidung sieht mit stoischer Miene über das Treiben in der Stadt hinweg
Immerhin können wir hier das uns gesteckte Ziel erreichen, die Vorräte für die nächsten 4 Tage wieder aufzufüllen. In einem "Furre Buke" (einer Bäckerei) erstehen wir einen Laib 'Schwarzbrot', das bei uns als heller Weizentoast verkauft wird. Immerhin sind in dem Brot ein paar Schrotkörnchen zu erkennen.
Aber die Byrek-Schnitten, in Fett gebackene Blätterteigecken mit Einlage machen auf uns einen guten Eindruck. Die sollen morgen bei unserer geplanten Wanderung als Proviant dienen.
Dann entdecken wir doch noch einen Obst- und Gemüsehändler, bei dem wir rote, gelbe und grüne Vitamine erstehen. Jetzt noch schnell in einen der drei Supermärkte für "Kos", das ist schnittfester Joghurt in einer Plastikflasche, der sich auch ohne Kühlschrank einige Tage in unserer Kühlbox frisch hält. Ein letzter Blick auf den riesigen Felsbrocken, der vor der Stadt am Fluss liegt und als ein Wahrzeichen der Stadt gilt und schon sind wir auf dem Weg in die Natur.
Unseren Plan, am Abend durch's Städtchen zu flanieren, haben wir ob dieser Trostlosigkeit kurzfristig geändert.
Bild DSC2643 ein bisschen normales Leben ist in einer der Seitenstraßen geblieben
Bild DSC2646 hier gibt es noch Obst und Gemüse für uns
Bild DSC2641 nein, wir können Dich nicht mitnehmen
Bild DSC2651 Rückblick auf die Stadt mit modernen Ambitionen am Fluss
Aufbruch: | 15.05.2023 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 06.08.2023 |