2023 Mit einem Geländewagen durch Albanien und Nordmazedonien
An der Nordküste: die Burg Rozafa
Da wir heute den zentralen Campingplatz der Stadt verlassen und weiter wollen fahren wir mit dem Auto den Burgberg hinauf um 'Rozafa' zu besichtigen. Das war allerdings nicht die beste Idee. Schon an der letzten Straßenkreuzung am Fuß des Berges stehen vier schrillbunte Reisebusse mit laufendem Motor, damit die Klimaanlagen auch in Betrieb bleiben, bis die mit kleineren Shuttlebussen den Berg hinauf transportierten Gäste wieder zurückgekehrt sind. Wir parken etwas entfernt und steigen zu Fuß bergan, zunächst auf einer geteerten Straße, dann aber auf über Jahrzehnte blank polierte Pflastersteinen, über die in regelmäßigem Takt die eben erwähnten Shuttebusse den Burgberg erklimmen. In einer der Kehren möchte eine Frau ihre selbstgestickten Flaggen verkaufen. Es wird immer steiler. Wir verstehen, warum hierhin keine Autos mehr fahren sollen. Dann kommen wir an eine Schranke. In einem kleinen Häuschen werden die Tickets für die Burgbesichtigung verkauft. Ein überaus freundlicher Herr fragt uns, woher wir kämen, und redet umgehend in deutsch auf uns ein. Er wünscht uns einen "angenehmen Aufenthalt auf der Burg und einen sonnigen Tag"
Die Burg selbst ist eben eine Ruine aus venezianischer Zeit. Es gibt drei Höfe. Die Mauern sind größtenteils erhalten oder restauriert. Nur die Kirche, die unter der Türkischen Herrschaft zu einer Moschee umfunktioniert wurde und danach als Pulverkammer diente, zeigt ein riesiges Loch in der einen Wand. Hier ist offensichtlich der Druck bei der Explosion entwichen.
Die Nische, in der damals die Frau Rozafa eingemauert worden sein soll und die Öffnung, durch die sie noch Ihr Kind hat stillen und wickeln konnte, haben wir nicht gefunden. Diese Sage wird so überliefert und es gibt die Plastik eines albanischen Künstlers, die diese Szene eindrucksvoll darstellt; zu sehen aber nur in dem angeschlossenen Museum.
Aufbruch: | 15.05.2023 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 06.08.2023 |