2023 Mit einem Geländewagen durch Albanien und Nordmazedonien
zurück in Albanien: Camp Fridolin
die Campingplatzwerkstatt
Hier stehen wir jetzt auf einer großen Wiesenfläche in Mitten einer Schar Enten und Hühner und verfüttern die Reste unseres Brotes, das wir schon seit 5 Tagen mit uns herum schleppen.
Die Enten schnappen nach unseren Fingern, die Hühner versuchen es an unseren Hacken. Es ist ein Gewimmel und Gezanke. Jeder will zuerst dran kommen. Jeder von ihnen hat den größten Hunger. Aber jeder bekommt etwas ab. Es ist genug da.
Wie wir hier her gekommen sind?
Das ist eine lange Geschichte.
Als wir vor Wochen bei Vlorë auf einem Weingut übernachtet hatten, trafen wir dort ein Ehepaar mit einem dreißig Jahre alten Mercedesbus MB100, wunderschön lackiert, allerdings mit einer großen Schadstelle an einer Seite.
Dieses Ehepaar war gerade auf den Weg zur Werkstatt "Fridolin", ein Campingplatz, auf dem man kostengünstig und fachmännisch seine Problemchen mit den Fahrzeugen beheben lassen könnte.
Dieses immer im Hinterkopf habend, sind wir, nachdem wir in Mazedonien am Ohridsee waren, die Runde über Elbasan gedreht und sind jetzt bei "Fridolin" gelandet.
Gestern direkt nach unserer Ankunft, sollten wir gleich auf die Grube fahren, und unser Wagen wurde von unten gecheckt.
"Alles ok", war das fachmännische Urteil. Da machen wir nicht viel. Das bisschen Rost an den Blechen brauchen wir jetzt nicht zu behandeln.
"Ich mach Euch die Trittbretter sauber und lackiere sie neu."
"Und dann solltet Ihr einen Ölwechsel machen lassen. Der ist fällig"
Das wussten wir, wollte wir ja auch nach der Reise machen, ist hier aber bestimmt um Einiges günstiger als in Deutschland.
Den heutigen Tag verbringen wir auf Firdolins Campingwiese, füttern das Ferdervieh, sitzen mit anderen Reisenden zusammen und warten eigentlich darauf, dass das Kommando kommt, dass wir auf die Grube fahren sollen. Die Trittbretter wurde schon heute morgen abgeschraubt. Die werden gerade kackiert und müssen noch trocknen.
"Wenn die Sonne nicht mehr so heiß auf die Grube scheint kommt Ihr dran"
Ein Tag zum Relaxen, zum Revue-Passieren-Lassen. Mal zu sich kommen.
plötzlich geht alles ganz schnell
Um 16:00 Uhr legt sich der Schatten der Nebengebäude auf die Bühne. Gut, dass wir unser Hb und Gut soweit zusammengepackt haben, dass wir fahrbereit sind. Denn jetzt kommt die Aufforderung: "Die Farbe ist trocken, die Ölfilter sind geliefert worden, Ihr könnt jetzt auf die Bühne fahren." Das war die Ankündigung, auf die wir praktisch den ganzen Tag gewartet hatten.
Und dann geht alles ganz schnell.
Die beiden jetzt schwarzblanken Trittbretter werden wieder angeschraubt. Das Öl wird abgelassen.
"Wieviel Öl geht in den Motor?"
"Ich glaube, es sind 11 Liter Öl"
Ungläubiges Staunen, dass unser 6-Zylinder soviel Motoröl benötigt.
Doch die Ablasswanne ist groß genug, die Ölmenge zu fassen. Und dann wird literweise wieder nachgefüllt. Es sind genau 11 leere Ölbehälter, die sich vor dem Wagen angesammelt haben.
Gefreut haben wir uns über die Rechnung, die bei einem Ölwechsel in Deutschland wohl dreimal so hoch ausgefallen wäre.
Aufbruch: | 15.05.2023 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 06.08.2023 |