Einmal um die Welt - immer Richtung Osten und dem Sommer nach!

Reisezeit: Oktober 2012 - Oktober 2013  |  von Tom&Björn um die Welt

Indonesien (16.12.12 - 4.1.13): Ubud

Ankunft auf der Insel der Götter

Bali ist von Singapur nur gute 2h Flugzeit entfernt und es war schön, nach 2 Monaten endlich mal wieder zu fliegen statt im Bus zu sitzen. Dies war auch meine längste Flugpause in den letzten 10 Jahren, denn durch meinen Job war ich ja fast ständig mit dem Flieger unterwegs.

Am kleinen Flughafen auf Bali angekommen ging es erst mal durch die Immigration. Zunächst zahlten wir an einem Schalter 25 $ Visagebühr und stellten uns dann in die Schlange der Wartenden. Gleich darauf kam ein uniformierter Grenzbeamter zu uns und teilte uns mit, dass wir mit mindestens 2h Wartezeit zu rechnen hätten, er uns aber gegen 20 $ sofort nach vorne zum Schalter bringen könnte. Wir waren sprachlos - so offen und dreist haben wir Korruption noch nicht erlebt, zumindest nicht von einem offiziellen Staatsdiener. Wir lehnten dankend ab und waren auch ohne seine Hilfe nach knapp 30 min in Indonesien eingereist. Danach wie immer erst mal Geld abheben und dank des Kurses von 1:12.600 waren wir mal wieder Millionäre
In der Schlange hatten wir zuvor ein deutsches Paar kennengelernt, das auch nach Ubud wollte und so konnten wir uns ein Taxi teilen. Der Tipp vom Lonely Planet, die Taxifahrer am Flughafen mit ihren "Sonderpreisen" zu ignorieren und statt dessen 5 min zur Hauptstraße zu laufen und sich ein Taxi mit Taxameter zu nehmen war wirklich gut. So zahlten wir für die 45 km nach Ubud nur 180.000 Rupies statt 400.000 für das "Superbilligangebot". Die Fahrt verlief trotz einer Stunde im Stau super schnell, da die beiden Deutschen auch auf Weltreise, aber in entgegengesetzter Richtung unterwegs waren. So konnten wir uns gegenseitig jede Menge Tipps für die weitere Reise geben.

Ubud

In Ubud blieben wir für 4 Nächte im Balila B&B, das von der Österreicherin Birgit geführt wird. Sie kam vor knapp 10 Jahren nach Bali und hat sich dann prompt erst in die Insel und dann in einen balinesischen Mann verliebt - und ist geblieben. Sie erzählte uns, dass Ubud bis vor 3 Jahren ein ruhiger Ort war, sich jedoch nach dem Buch und Film "Eat, Pray & Love" die Besucherzahlen verdreifacht haben und die Ruhe vorbei ist. Dies war leider auch unser Eindruck.
Ubud ist der Künstlerort der Insel und so findet man dort jede Menge Kunstgalerien mit Gemälden, tollen Holzarbeiten und vielem mehr, was die ortsansässigen Künstler hervorbringen.
Leider liegen fast alle Geschäfte, wie auch die Restaurants an den 2 Hauptstrassen, die sich in Ubud kreuzen und dementsprechend ist auch der Verkehr. Es zieht sich ständig eine knatternde Blechlawine durch den Ort, die den Charme des Künstlerortes kaputt macht. Wie uns Birgit sagte, soll es im Sommer noch viel schlimmer sein, dann sind die Straßen oft stundenlang völlig verstopft. Zudem sind die Bürgersteige in miserablen Zustand und man muss besonders am Abend aufpassen, dass man nicht in irgendwelche Löcher fällt. Wer in ruhiger Atmosphäre und ohne Abgase etwas essen will, sollte in die JL Goutama gehen. Dort gibt es ein paar gemütliche Warungs (kleine balinesische Restaurants), die gutes und preiswertes lokales Essen anbieten.
Insgesamt war der Ort Ubud leider eher enttäuschend für uns. Dafür hat die Umgebung aber viel zu bieten, so dass wir für den nächsten Tag einen Ausflug planten.

1 Tag rund um Ubud

Selbsternannte Taxifahrer, die teils ziemlich aufdringlich ihre Dienste anbieten, findet man an jeder Ecke, allerdings sind Qualität und Preise sehr unterschiedlich. Wir hatten aber Glück und trafen am ersten Tag einen netten Mann namens Agung, mit dem wir uns etwas unterhielten und der uns dann für den nächsten Tage eine gute Tour anbot.
Pünktlich um 9h holte er uns ab und zeigte uns zunächst einen kleinen Yogatempel in Ubud sowie das Haus, in dem die Szenen für "Eat, Pray & Love" mit Julia Roberts gedreht wurden und das seitdem zu einer Pilgerstätte geworden ist. Von da ging es weiter zu einer der berühmtem Reisterrassen von Bali, die mit ihrem saftigen Grün wirklich schön anzuschauen sind. Nächster Stopp war ein alter, aber sehr schöner Hindutempel (den Namen habe ich leider vergessen, das kommt davon, wenn man nicht gleich seinen Blog schreibt). Tempel gibt es auf Bali übrigens an fast jeder Ecke, noch nie habe ich so viele dicht beieinander gesehen. Bali wird deshalb auch die Insel der Götter genannt. In den meisten Tempeln muss man seine Beine bedecken, aber zum Glück gibt es an jedem Eingang unzählige Händler, die Sarongs verkaufen.
Anschließend fuhren wir zu einer Künstlerwerkstatt, in der wundervolle Holzschnitzereien gefertigt werden. Neben kleineren Stücken gibt es auch mannshohe Statuen und Reliefs, die aus einem Stück geschnitzt wurden und fast unbezahlbar sind. Die Bäume dafür müssen von der Regierung gekauft werden und es dauert oft mehrere Jahre bis so ein Kunstwerk fertig ist.
Letzter Halt war dann die Satria Agrowisata Plantage. Hier wachsen jede Menge verschiedener Nutzpflanzen wie z.B. Pfeffer, Vanille, Gingseng, Kakao usw. bunt durcheinander. Das Besondere ist aber der Kaffee. Die Bohnen für den weltberühmten Luwak-Kaffee werden nämlich von den dort lebenden wieselähnlichen Katzen gefressen und durchlaufen im Verdauungstrakt eine Art Fermentierung. Nachdem die noch ganzen Bohnen wieder die Sonne sehen werden sie eingesammelt, gereinigt und in herkömmlicher Art geröstet - um dann als teuerster Kaffee der Welt verkauft zu werden. Vielleicht ist es aber besser, wenn ein Feinschmecker nicht weiß, wie sein Lieblingsgetränk hergestellt wird. Wir haben in der Plantage dann 10 verschiedene Tee- und Kaffeesorten gekostet - der teure Luwakkaffee war aber nicht mit dabei.
Auf dem Rückweg fuhr Agung mit uns über Nebenstrecken, zeigte uns das ländliche Leben und erzählte uns interessante Dinge über Bali.
Nach knapp 6h und gerade rechtzeitig vor dem nächsten Regen waren wir wieder zurück - es war ein wirklich gelungener Ausflug. Da gerade Regenzeit ist, regnet es mindestens den halben Tag hier und man muss die trockenen Abschnitte wirklich ausnutzen. Im Süden an der Küste wurde es dann aber besser.
Ach ja, wenn ihr auch eine Tour von Ubud aus machen wollt und einen guten Fahrer sucht, können wir Agung nur empfehlen. Er ist keiner von den Abzockern und hat uns für ca. 18 Euro eine wirklich tolle Tour geboten (seine Handynummer ist +62 81 23681206).
Er hat uns dann auch am übernächsten Tag nach Sanur, zu unserem 2. Ziel auf Bali gebracht.

Unsere schöne Terasse bei Birgit im Balila...

Unsere schöne Terasse bei Birgit im Balila...

... wo jeder Tag mit einem leckeren Öko-Frühstück im Grünen begann - manchmal sogar bei Sonne

... wo jeder Tag mit einem leckeren Öko-Frühstück im Grünen begann - manchmal sogar bei Sonne

Eine der schönen Künstlergassen in Ubud. Leider ist dies die Ausnahme - die meisten der Galerien und Restaurants liegen an der verkehrsreichen Hauptstrasse.

Eine der schönen Künstlergassen in Ubud. Leider ist dies die Ausnahme - die meisten der Galerien und Restaurants liegen an der verkehrsreichen Hauptstrasse.

Einige schöne Hindutempel liegen direkt in der Stadt.

Einige schöne Hindutempel liegen direkt in der Stadt.

Auch der Monkey-Forrest mit unzähligen Affen lohnt einen Besuch...

Auch der Monkey-Forrest mit unzähligen Affen lohnt einen Besuch...

... und ist ein ruhiger grüner Platz in der sonst lauten Stadt.

... und ist ein ruhiger grüner Platz in der sonst lauten Stadt.

Diese kleine, aber schöne Reisterrasse liegt nur ein paar km außerhalb von Ubud.

Diese kleine, aber schöne Reisterrasse liegt nur ein paar km außerhalb von Ubud.

Kurzer Stopp an einem Wasserfall, der aber nicht so beeindruckend war, da haben wir schönere in Malaysia gesehen.

Kurzer Stopp an einem Wasserfall, der aber nicht so beeindruckend war, da haben wir schönere in Malaysia gesehen.

Bei den Holzkünstlern: Vorne sieht man den Baumrohling und dahinter eine fast fertige Statue.

Bei den Holzkünstlern: Vorne sieht man den Baumrohling und dahinter eine fast fertige Statue.

Dieses Meisterwerk wurde aus einer Wurzel gemacht und hat fast 2 Jahre gedauert.

Dieses Meisterwerk wurde aus einer Wurzel gemacht und hat fast 2 Jahre gedauert.

Im alten Hindutempel ...

Im alten Hindutempel ...

... in den man aber nur mit Sarong reingelassen wird.

... in den man aber nur mit Sarong reingelassen wird.

In der Plantage konnte man gut die Etappen der Kaffeeherstellung verfolgen...

In der Plantage konnte man gut die Etappen der Kaffeeherstellung verfolgen...

... und Björn hat sich gleich als Kaffeestampfer nützlich gemacht. Als Lohn gab es dann eine Verkostung.

... und Björn hat sich gleich als Kaffeestampfer nützlich gemacht. Als Lohn gab es dann eine Verkostung.

Nach einem Ausflug gibt es nichts schöneres als ein Stündchen zu lesen.

Nach einem Ausflug gibt es nichts schöneres als ein Stündchen zu lesen.

Schön, dass aus Björn, der bis vor einigen Jahren nie gelesen hat, jetzt eine solche Leseratte geworden ist.

Schön, dass aus Björn, der bis vor einigen Jahren nie gelesen hat, jetzt eine solche Leseratte geworden ist.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
"In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche. Träume. Entdecke." (Mark Twain) Und genau deshalb starten wir Anfang Oktober unsere Weltreise. Unser Weg soll uns über Indien, Südostasien nach Australien und Neuseeland führen und dann über Fiji nach Südamerika. Zum Schluß wollen wir noch Europa erkunden. Bis bald!
Details:
Aufbruch: 05.10.2012
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 04.10.2013
Reiseziele: Indien
Thailand
Laos
Kambodscha
Malaysia
Singapur
Indonesien
Philippinen
Australien
Neuseeland
Chile
Argentinien
Uruguay
Brasilien
Belgien
Tschechische Republik
Kroatien
Griechenland
Türkei
Spanien
Der Autor
 
Tom&Björn um die Welt berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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