Einmal um die Welt - immer Richtung Osten und dem Sommer nach!

Ankunft in Kerala

Die Zugfahrt nach Kochi in der Sleeper-Class war dann doch nicht so schlimm wie erwartet. Kurz nach Mitternacht stiegen wir mit 1,5 h Verspaetung in unseren Waggon. Der erste Eindruck mit all den schnarchenden Indern, die ihre Beine in den Gang haengen lassen und der Schmutz waren zwar erstmal gewoehnungsbeduerftig, aber wir hatten dann Glueck, dass unsere Nachbarn ein aelteres Paar und 2 Jungs aus Indien waren. Nach dem Verstauen unserer Rucksaecke, die schon 1/3 der Liege belegten, konnten wir aber ein paar Stunden ganz gut schlafen. Eigentlich wollten wir gerne die unteren Betten haben, waren dann aber froh, dass wir in der Mitte und oben lagen, denn bei jeder Station versuchten neue Leute sich auf die untere Liege zu setzen oder zu legen, obwohl dort schon der Mann lag, dieser musste seine Liege dann immer wieder neu verteidigen. Wir aber blieben unbehelligt. Als es hell wurde kamen im Minutentakt Haendler durch die Gange, die lautstark ihre Waren anpriesen - von allen Arten von Essen/Trinken ueber Klamotten und Tuecher bis hin zu Spielzeug. War echt interessant, auch wenn die Nacht damit beendet war. Draussen zog derweil eine wunderschoene gruene Landschaft mit Palmen, Bananenpflanzen und Seen vorbei. So verging die Zeit wie im Fluge. In Kochi angekommen, haben wir dann den Bus nach Allepey genommen und uns dort fuer eine Nacht in Anthonys Guesthouse einquartiert.

Backwaters

Da Allepey ausser den Backwaters nicht viel Sehenswertes zu bieten hat, haben wir uns am naechsten Tag ein kleines Hausboot fuer 2 Tage gemietet und den Rest des Tages die traumhaften Kanaele der Bachwaters beobachtet. Das dicke Ende kam dann am Abend, als der Kapitaen das Boot verliess und wir mit dem Koch allein waren. Kurz nach 20h erklaerte er uns, dass wir wegen eines indischen Gesetzes jetzt in unser stickiges Zimmer muessen anstatt den Abend an Bord zu geniessen. Natuerlich wollte er nur schlafen gehen, da er ja auf einer Matraze auf dem Vorschiff schlaeft. Alle Diskussion brachte aber nichts.
Aus dem Grund haben wir dann am naechsten Tag den Trip abgebrochen und anstandslos das Geld fuer die 2. Nacht zurueckbekommen, da der Bootsbesitzer volles Verstaendnis hatte (und der Koch bekam wohl richtig Aerger).

Trotzdem koennen wir die Backwaters nur empfehlen. Man gleitet stundenlang langsam an den Flussufern vorbei und kann das Leben der Einheimischen beobachten, wie sie ihre Waesche und sich selbst waschen (natuerlich in voller Kleidung), essen kochen oder nur am Ufer sitzen. Allerdings wuerden wir kein Hausboot mehr nehmen. Die meisten sind dreckig und total ueberteuert. Besser ein Hotel in der Stadt nehmen und einen Tagesausflug in die Backwaters machen oder selbst durch die Kanaele paddeln.