Einmal um die Welt - immer Richtung Osten und dem Sommer nach!

So schnell sind die 4 Wochen in Neuseeland um - Zeit für ein abschließendes Fazit!

Wir hatten eigentlich erwartet, dass die Menschen des Inselstaates die gleiche Mentalität haben, wie ihre Nachbarn in Australien, dem ist aber nicht so. Die Kiwis sind deutlich verschlossener, wirken sehr ländlich (wenn man das so sagen darf) und viele haben eine sehr belehrende Art (man hat mitunter den Eindruck, in einem Land voller Lehrer zu sein ). Sie sind nicht direkt unfreundlich, freundlich aber auch nicht und viele sind etwas grummelig. Man hat auch das Gefühl, dass sie an den Besuchern ihres Landes kein großes Interesse haben. Wenn man dann doch mal interessierten und aufgeschlossenen Menschen begegnet, entpuppten sich diese fast immer als Engländer oder Australier.

Die Landschaften und die Natur sind natürlich der Hauptgrund, warum man nach Neuseeland kommt und ich muss gestehen, man kommt diesbezüglich hier wirklich voll auf seine Kosten. Es gibt tolle Küsten, Strände, richtige Gebirge (im Gegensatz zu Australien), Flüsse, Seen und Fjorde. Das meiste davon liegt auf der Südinsel.
Wenn man aber ehrlich ist, findet man dass alles auch in Europa oder an anderen Orten der Welt, die nicht soweit weg sind - wenn vielleicht auch nicht so dicht beisammen.

Das Essen ähnelt dem in Australien. Es gibt hier keine kulinarischen Hochgenüsse, zum Glück aber auch wenig Fastfood (außer den allgegenwärtigen Fish & Chips Läden.) Meist bekommt man schmackhafte Hausmannskost und große Portionen. Gut gefallen haben uns die vielen asiatischen Take Away Restaurants, wo man für kleines Geld wirklich gutes indisches, chinesisches oder thailändisches Essen bekommt - leider gibt es die aber nur in den wenigen größeren Städten.

An den Unterkünften gab es nichts auszusetzen. Neben unseren Privatquartieren als Couchsurfer haben wir nur in Hostels geschlafen, die von ok bis ausgezeichnet waren und selten mehr als 40 € / DZ gekostet haben.

Auch das Reisen ist in Neuseeland denkbar einfach. Es gibt verlässliche Buslinien und die wichtigsten Städte sind mit guten Flugverbindungen verbunden. Die meiste Zeit waren wir aber im Mietwagen unterwegs und waren sehr zufrieden mit den Straßen, die in erstklassigem Zustand sind. Zudem gibt es fast immer wenig Verkehr und nicht selten ist man längere Zeit allein auf der Straße unterwegs.

Bei den Kosten schneidet Neuseeland zwar etwas besser ab als Australien, trotzdem ist auch hier fast alles deutlich teurer als in Europa. Während Restaurants, Benzin und Unterkünfte ungefähr gleich viel kosten, sind die Preise in den Supermärkten spürbar höher als z.B. in Deutschland.

Neuseeland hat uns gut gefallen und wir sind froh, hier ein paar Wochen verbracht zu haben, zumal das Land ja an unserer Reiseroute lag. Während uns die Nordinsel nicht überwältigt hat, waren wir von der Südinsel schon begeistert - dies aber fast ausschließlich wegen der tollen Landschaften.
Ob es aber wert ist, nur deswegen um die halbe Welt zu fliegen, kann ich nicht sagen. Wenn man die ewig lange Anreise und den teuren Flug berücksichtigt, sollte man sich vielleicht überlegen, lieber eine Reise durch die Alpenländer, Norwegen und Irland zu machen, wo man auch all das reichlich findet, was Neuseeland zu bieten hat.
Wer allerdings nach Australien fliegt (was auf alle Fälle eine eigene Reise wert ist ) und dann noch Zeit übrig hat, sollte sich Neuseeland mit anschauen. Wer nur einen kurzen Besuch plant, sollte sich besser auf die Südinsel beschränken.

Unsere 4 Wochen hier haben aber gut für beide Inseln gereicht und wir freuen uns jetzt riesig darauf, nach Südamerika weiterzufliegen und dort nochmal in eine völlig neue Welt einzutauchen.

Wir melden uns dann wieder aus Chile!