Einmal um die Welt - immer Richtung Osten und dem Sommer nach!

Reisezeit: Oktober 2012 - Oktober 2013  |  von Tom&Björn um die Welt

Uruguay (6.5. - 15.5.13)

Unsere Route durch den Süden Uruguays

Punta del Este - ein Ferienort im Winter

Von Argentinien aus ist es nur ein Sprung nach Uruguay. Man muss mit dem Boot nur den Rio de la Plata überqueren und schon ist man in Colonia del Sacramento oder in Montevideo.
Wir haben uns für die direkte Verbindung mit der Buquebusfähre nach Montevideo entschieden und sind von dort mit dem Bus gleich weiter nach Punta del Este gefahren.

Wie der Name schon sagt liegt Punta del Este ganz im Osten von Uruguay. An dieser Stelle fließt der breite Rio de la Plata in den Atlantik. Wobei dieser Punkt wohl eher willkürlich festgelegt wurde, denn der Fluss ist schon vorher in Buenos Aires so breit, dass man nicht mehr die andere Seite des Ufers sehen kann.
Punta del Este ist mit seinen schönen Stränden der Hauptferienort an der Küste. Man kann sich gut vorstellen, wie überlaufen im Sommer hier alles sein muss. Jetzt im Mai war die Saison aber längst vorbei und der ganze Ort eigentlich wie ausgestorben. Bei fast allen Häusern in Strandnähe waren die Fenster abgeriegelt und selbst in den vielen Hochhäusern brannten abends nur ganz wenige Lichter. Wie wir hörten, haben die meisten Leute hier ihre Zweitwohnungen und verbringen nur den kurzen Sommer an der Küste.
Trotzdem hat uns Punta del Este irgendwie gut gefallen. Das lag sicher auch daran, dass wir mit Gustav einen prima Gastgeber hatten. Mal abgesehen davon, dass die Unterkunft bei ihm Klasse war und wir uns die 3 Tage fast ein bisschen wie zu Hause fühlen konnten, hat er uns mit seinem Auto viel von der Umgebung gezeigt und uns interessante Dinge seiner Heimat erzählt.

Eigentlich ist Punta del Este ein Doppelort, der mit dem landeinwärts liegenden Maldonado verbunden ist. In Punta selbst boomt es aber wie gesagt nur in den paar Sommermonaten. Dabei ist der Ort auch im Winter eigentlich ideal für ausgedehnte Spaziergänge an der Küste oder am Strand entlang. Wir fragen uns wirklich, warum nicht mehr, vor allem ältere Leute hier überwintern, so wie es auf zum Beispiel auf Mallorca der Fall ist.
Die Strandpromenade ist kilometerlang und führt um den ganzen Ortskern herum - in der Mitte liegt dann der Berührungspunkt von Atlantik und Rio de la Plata. Die Strände zu beiden Seiten sind völlig unterschiedlich. Westlich liegt der wettergeschützte ruhige Teil am Rio und östlich der raue, immer windige Abschnitt am Atlantik - ein Paradies für Surfer. Im Sommer muss es herrlich sein, in einem der zahlreichen (und jetzt meist geschlossenen) Restaurants, Cafés und Bars zu sitzen und auf das Meer zu schauen.

Das angrenzende Maldonado hingegen war auch jetzt zu Beginn des Winters recht belebt, denn die Einwohner wohnen ganzjährig hier. Besonders die Ortsmitte um die Plaza de San Fernando herum ist wirklich hübsch und hat das Flair einer gemütlichen Kleinstadt.

In der Hauptstadt

Jetzt im Winter haben die 3 Tage aber gut gereicht haben und so sind wir mit dem Bus von Punta del Este in die nur 2 Stunden entfernte Hauptstadt Montevideo gefahren.
Irgendwie hatten wir uns diese Stadt aber ganz anders vorgestellt. Keine Ahnung warum, aber wir hatten eine eher kleine und beschauliche Hauptstadt erwartet. (Vielleicht lag das ja auch an dem altdeutschen Film "Das Haus in Montevideo" mit Heinz Rühmann, den ich vor vielen Jahren mal gesehen habe ) Leider war die Realität aber anders.
Montevideo ist eine riesige Stadt mit dem Trubel, der Hektik und dem Verkehr, die dazu gehören. Im Gegensatz zu Buenos Aires fehlt ihr aber der Charme und das gewisse Etwas. Alles ist sehr europäisch und man könnte sich auch gut in Madrid und Barcelona wähnen. Allerdings haben beide spanische Städte mehr zu bieten und sind auch deutlich schöner als Montevideo.

Sehenswert ist eigentlich nur die Ciudad Vieja, also die Altstadt. Es gibt dort eine Fußgängerzone, die an einigen kleineren grünen Plätzen vorbei führt und am zentralen Platz, der Plaza Independencia, endet. Die wichtigsten Attraktionen an der Plaza sind das Teatro Solis, der Rest eines alten Stadttores und der Palacio Salvo, der bei seiner Erbauung im Jahre 1928 mit seinen gerade mal 105 m Höhe das höchste Gebäude Südamerikas war. Ansonsten wirkt der Platz recht unpersönlich.
Die andere Seite der Fußgängerzone endet im Hafenbereich.
Schön sind hier vor allem die alten Markthallen mit einigen rustikalen Parrillas und ihren typischen Holzkohlegrills, auf denen vor den Augen der Gäste Berge von Fleisch zubereitet werden.
Der Hafenbereich selbst ist leider weitgehend abgesperrt. Bekannt ist dort vor allem das alte Zollgebäude, wohl eines der bekanntesten Motive in Montevideo, das man schon bei der Ankunft von weitem sehen kann.
Kurz dahinter beginnt die kilometerlange Strandpromenade, die aber etwas steril wirkt und meist direkt an der lauten Hauptverkehrsstraße entlang verläuft.

Wie ihr sicher schon merkt, hat uns Montevideo nicht so umgehauen. Nachdem die erste Nacht bei einem neuen Couchsurfer ein Flop war (eine Geschichte, die wir besser mal persönlich erzählen ) haben wir uns in der Nähe der Altstadt ein vernünftiges Hotel genommen, abends dicke Steaks verdrückt und ansonsten die 4 Tage nicht allzu viel unternommen, was aber nicht weiter schlimm war.

Das Volksgetränk Südamerikas

Witzig fanden wir noch die ganzen Matetrinker auf der Straße. Mate ist eine südamerikanische Besonderheit, die wir auch schon in Argentinien gesehen haben. Es handelt sich dabei um die Blätter des überall in Südamerika wachsenden Mate-Strauches, die in einem speziellen Becher mit heißem Wasser übergossen werden. Getrunken wird das Ganze dann mit einem speziellen Trinkrohr das unten ein Sieb hat. Der Geschmack erinnert sehr an extrem starken grünen Tee und ist super bitter- aber die Südamerikaner lieben es.
Die Uruguayos trinken den Mate scheinbar am liebsten auf der Straße. Da man aber immer wieder heißes Wasser nachgießen muss, rennen alle Leute in der einen Hand mit dem Matebecher und in der anderen Hand mit einer großen Thermoskanne herum - ein echt lustiger Anblick

1 Tag in Colonia

Von Montevideo ging es dann mit dem Bus weiter zu unserem letzten Ziel in Uruguay, nach Colonia del Sacramento. Colonia ist einer der ältesten Orte in Uruguay und hat einen wirklich schönen historischen Altstadtkern. Der ist zwar nicht groß und man hat ihn eigentlich in 2 h bequem abgelaufen - die kleinen Gassen sind aber echt bezaubernd. Das Kopfsteinpflaster muss uralt sein und besteht aus grob zurecht gehauenen verschieden großen Steinblöcken.
Die Sträßchen sind gesäumt von süßen kleinen Restaurants, die natürlich wie immer meist gegrilltes Fleisch anbieten, wenn auch zu recht hohen Preisen. Ein Besuch von Colonia lohnt sich aber. Da es jedoch direkt gegenüber von Buenos Aires liegt und die Überfahrt mit dem Schnellboot nur eine Stunde dauert, kommen die meisten Touristen nur für einen Tagesausflug herüber, was eigentlich auch reicht.

Nun sind die Tage in Uruguay schon wieder vorüber und wir fahren morgen zurück nach Argentinien. Dort wollen wir uns noch Rosario, Tigre und vielleicht auch Cordoba anschauen.

In Punta del Este, dem wichtigsten Ferienort Uruguays mit seinen schönen Sandstränden.

In Punta del Este, dem wichtigsten Ferienort Uruguays mit seinen schönen Sandstränden.

Jetzt im Herbst war die Strandpromenade aber menschenleer...

Jetzt im Herbst war die Strandpromenade aber menschenleer...

... und nur wenige der hübschen Restaurants waren noch geöffnet. Im Sommer soll hier aber richtiger Trubel sein mit Partystimmung die ganze Nacht durch.

... und nur wenige der hübschen Restaurants waren noch geöffnet. Im Sommer soll hier aber richtiger Trubel sein mit Partystimmung die ganze Nacht durch.

Jetzt hingegen ist der Ort am besten geeignet für lange Spaziergänge und Verschnaufpausen am Meer.

Jetzt hingegen ist der Ort am besten geeignet für lange Spaziergänge und Verschnaufpausen am Meer.

Auf diesem Felsen stehen ein steinerner Tisch und Bänke. Eine tolle Idee! Es muss fantastisch sein, dort im Sommer zu picknicken.

Auf diesem Felsen stehen ein steinerner Tisch und Bänke. Eine tolle Idee! Es muss fantastisch sein, dort im Sommer zu picknicken.

Der eigentliche Punta del Este -  hier treffen sich der Rio de la Plata und der Atlantik. Die Statuen sind Geschmackssache, uns gefielen sie aber.

Der eigentliche Punta del Este - hier treffen sich der Rio de la Plata und der Atlantik. Die Statuen sind Geschmackssache, uns gefielen sie aber.

Ebensfalls eine witzige Idee ist die aus dem Sand herausgreifende Hand - sie ist auch das Wahrzeichen und das häufigste Fotomotiv des Ortes.

Ebensfalls eine witzige Idee ist die aus dem Sand herausgreifende Hand - sie ist auch das Wahrzeichen und das häufigste Fotomotiv des Ortes.

Die Plaza de San Fernando im Zentrum von Maldonado. Wer mal in Punta ist, sollte diesen hübschen Nachbarort auch besuchen.

Die Plaza de San Fernando im Zentrum von Maldonado. Wer mal in Punta ist, sollte diesen hübschen Nachbarort auch besuchen.

Etwas außerhalb von Punta del Este liegen weitere kilometerlange Strände und Apartmentsiedlungen - die Architektur hat uns sehr an die Kanaren erinnert.

Etwas außerhalb von Punta del Este liegen weitere kilometerlange Strände und Apartmentsiedlungen - die Architektur hat uns sehr an die Kanaren erinnert.

Björn am Punta Ballena - von hier aus kann man ab Juni Wale beobachten. Leider waren wir dazu etwas zu früh hier.

Björn am Punta Ballena - von hier aus kann man ab Juni Wale beobachten. Leider waren wir dazu etwas zu früh hier.

Diese Anlage wurde von einem Künstler im griechischen Stil erbaut und besteht aus einem Hotel, Restaurant und einem Museum.

Diese Anlage wurde von einem Künstler im griechischen Stil erbaut und besteht aus einem Hotel, Restaurant und einem Museum.

Schon bei der Ankunft in Montevideo kann man das bekannte alte Zollgebäude sehen.

Schon bei der Ankunft in Montevideo kann man das bekannte alte Zollgebäude sehen.

Gleich neben dem Hafen liegt die Altstadt mit einigen schönen Plätzen wir hier die Plaza Constitución.

Gleich neben dem Hafen liegt die Altstadt mit einigen schönen Plätzen wir hier die Plaza Constitución.

Kurz dahinter liegt die Plaza Independencia mit dem Palacio Salvo - einst das höchste Gebäude Südamerikas...

Kurz dahinter liegt die Plaza Independencia mit dem Palacio Salvo - einst das höchste Gebäude Südamerikas...

... und dem Teatro Solis, das jedoch wesentlich kleiner und nicht so imposant ist wie das Teatro Colon in Buenos Aires.

... und dem Teatro Solis, das jedoch wesentlich kleiner und nicht so imposant ist wie das Teatro Colon in Buenos Aires.

Die Fußgängerzone zieht sich dann von der Plaza Independencia bis zu den alten Markthallen...

Die Fußgängerzone zieht sich dann von der Plaza Independencia bis zu den alten Markthallen...

... die neben den Verkaufsständen ein paar wirklich schöne urige Parrillas beherbergen...

... die neben den Verkaufsständen ein paar wirklich schöne urige Parrillas beherbergen...

... in denen man zuschauen kann, wie (reichlich) Fleisch und (etwas) Gemüse über dem Feuer gegrillt werden.

... in denen man zuschauen kann, wie (reichlich) Fleisch und (etwas) Gemüse über dem Feuer gegrillt werden.

Und das sind die kunstvollen Becher, aus denen Mate getrunken wird. Kaum ein Uruguayo geht ohne seinen Mate-Becher aus dem Haus.

Und das sind die kunstvollen Becher, aus denen Mate getrunken wird. Kaum ein Uruguayo geht ohne seinen Mate-Becher aus dem Haus.

Die historische Altstadt von Colonia del Sacramento ist wirklich einen Besuch wert.

Die historische Altstadt von Colonia del Sacramento ist wirklich einen Besuch wert.

Das grobe Kopfsteinpflaster in den schmalen Gassen muss hunderte Jahre alt sein.

Das grobe Kopfsteinpflaster in den schmalen Gassen muss hunderte Jahre alt sein.

Die vielen kleinen Straßenrestaurants warten hauptsächlich auf die Tagesausflügler, die täglich von Buenos Aires herüberkommen.

Die vielen kleinen Straßenrestaurants warten hauptsächlich auf die Tagesausflügler, die täglich von Buenos Aires herüberkommen.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
"In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche. Träume. Entdecke." (Mark Twain) Und genau deshalb starten wir Anfang Oktober unsere Weltreise. Unser Weg soll uns über Indien, Südostasien nach Australien und Neuseeland führen und dann über Fiji nach Südamerika. Zum Schluß wollen wir noch Europa erkunden. Bis bald!
Details:
Aufbruch: 05.10.2012
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 04.10.2013
Reiseziele: Indien
Thailand
Laos
Kambodscha
Malaysia
Singapur
Indonesien
Philippinen
Australien
Neuseeland
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Der Autor
 
Tom&Björn um die Welt berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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