Einmal um die Welt - immer Richtung Osten und dem Sommer nach!
Neuseeland (5.3. - 4.4.13): Auf der Nordinsel unterwegs
Jahrhundertsommer in Neuseeland
Nun sind wir also unterwegs mit unserem Auto durch Neuseeland und wir freuen uns auf die schöne Natur, für die das Land ja bekannt ist. Das Northland, also die schmale subtropische Landzunge nördlich von Auckland haben wir ausgelassen und uns entlang der Pazifikküste auf den Weg nach Osten gemacht.
Was uns unterwegs sofort auffiel, waren die riesigen vertrockneten Hügel und Wiesen. Eigentlich ist Neuseeland ja so wie Irland für seine saftigen tief grünen Wiesen bekannt, denn wegen des feuchten Klimas kann das Gras hier üppig sprießen. Wir aber hatten uns für unseren Besuch DEN Jahrhundertsommer ausgesucht. Einheimische erzählten uns, dass zur Zeit die größte Dürre seit 70 Jahren ist. Seit 2 Monaten hat es nicht mehr geregnet und das sonst so grüne Land war nun gelb und braun. Aus gleichem Grund gibt es auch kaum noch Futter für die 8 Mio Schafe und Rinder und selbst für die Menschen wird das Wasser langsam knapp. Was der Landwirtschaft viele Probleme brachte, bedeutete für uns aber traumhaftes Sommerwetter, obwohl eigentlich schon Herbst war, und nach den verregneten Wochen in Australien (wo es eigentlich hätte trocken sein sollen - verdrehte Welt!) haben wir das auch richtig genossen.
Bay of Plenty
Unser erstes Ziel war Tauranga an der Bay of Plenty, wo wir bei 2 Couchsurfer-Gastgebern unterkamen. Die beiden betreiben einen ökologischen Bauernhof und stellen von Obst und Gemüse bis hin zum Wein alles selbst her. Auch sie klagten uns ihr Leid mit dem Wassermangel.
Den ersten Tag haben wir die Bay of Plenty erkundet und ein paar Stunden am Strand gefaulenzt. An der Bucht gibt es ein paar schöne Strände, die aber mit denen in Australien bei weitem nicht mithalten können. Der Ort Tauranga ist hingegen wirklich hübsch und verbreitet mit seinen kleinen Restaurants und Pubs in Wassernähe eine schöne Atmosphäre. Zudem gibt es dort einen tollen Surferstrand mit vielen Wellen.
Im Reich der Hobbits
Am zweiten Tag haben wir einen Ausflug nach Hobbiton in der Nähe von Matamata gemacht. Den Fans von "Herr der Ringe" ist dies sicher ein Begriff. Man kann hier nämlich das originale Filmset mit den Hobbithöhlen besichtigen. Während beim Dreh von "Herr der Ringe" das meiste der Kulisse aus Styropor bestand, wurde vor 2 Jahren vor dem Drehstart der Hobbit-Trilogie alles komplett neu gestaltet. Mit viel Liebe zum Details hat man die vielen Höhlen der Hobbits, das Wirtshaus und das Haus von Bilbo und Frodo neu errichtet, so dass man wirklich das Gefühl hat, mitten im Hobbit-Dorf zu sein.
Bei der knapp 2-stündigen Tour hat man reichlich Zeit, alles in Ruhe zu besichtigen und kann sich auch weitgehend frei bewegen - auch an dem bekannten Partybaum kommt man vorbei. Zum Schluss gibt's noch ein gratis Hobbit-Bier im Wirtshaus .
Wer die Tolkienfilme- oder Bücher mag und in Neuseeland ist, sollte diese Tour auf keinen Fall verpassen. Es war ein echtes Erlebnis, alles mit eigenen Augen zu sehen und wir freuen uns jetzt noch mehr auf den 2. Teil vom "Kleinen Hobbit".
Rotorua
Am nächsten Tag machten wir uns dann auf den Weg weiter nach Süden und legten zuerst einen Stopp in Rotorua ein. Diese Stadt ist bekannt für ihre Thermalquellen und die Maori-Kultur.
Ersteres kann man am besten im Ohinemutu Village bestaunen, einem kleinem Vorort der Stadt. Rund um den Kirchplatz dampft und zischt es auf der Straße aus allen Löchern und Fugen. Überall tritt der heiße Dampf aus, den die Einwohner unter anderem zum Garen ihres Essens nutzen. Der Dampf ist stark schwefelhaltig und das kann man leider auch überall riechen - die ganze Stadt stinkt Wen das nicht stört, der kann sich in einem der Thermalbäder erholen oder gegen einen nicht zu knappen Eintrittspreis einige Geysire ansehen.
Die 2. Attraktion der Stadt, die Maori-Kultur, haben wir allerdings ausgelassen. In dem künstlich angelegten Te Puia Village kann man viel über die Ureinwohner Neuseelands erfahren und auch eine "echte Kulturshow" ansehen. Auf uns wirkte das aber irgendwie alles wie eine künstlich geschaffene Touristenattraktion.
Anschließend haben wir noch an den Hukafalls in der Nähe von Taupo gehalten, die man über einen schönen Wanderweg durch den Wald erreichen kann. Der Wasserfall selbst ist zwar nicht besonders hoch, aber wegen der großen Wassermenge trotzdem sehr imposant. Über 200.000 l Wasser donnern hier pro Sekunde runter. Zudem hat das Wasser eine beeindruckende tiefblaue Färbung.
Im Tongariro Nationalpark
Abends erreichten wir dann National Park Village, das Zentrum des Tongariro Nationalparks. Hier übernachteten wir das erste Mal in einer der Jugendherbergen, die aber in Neuseeland von jeder Altersklasse genutzt werden und eine solide, saubere und preiswerte Alternative zu Hotels darstellen. Wir waren mit dem Zimmer dann auch sehr zufrieden und konnten in der großen Gemeinschaftsküche selber kochen. Dies war auch nötig, da der gesamte Ort nach 19h praktisch tot ist
Am nächsten Tag stand dann mal wieder eine lange Wanderung auf dem Programm. Eigentlich wollten wir ja den großen Tongariro Cross Walk machen, mussten dann aber einsehen, dass wir weder konditions- noch ausrüstungstechnisch für einen solchen Trip vorbereitet waren. Daher haben wir uns mit dem 6-stündigen Marsch zu den Tama Lakes begnügt und konnten auch so am nächsten Tag jeden km in den Beinen spüren Die Tour war es aber allemal wert. Man sieht unterwegs wunderschöne Landschaften und hat herrliche Ausblicke auf die umliegenden Vulkane - einer davon war sogar aktiv und hat Dampf ausgespuckt. Der Tongariro Nationalpark war übrigens auch die Kulisse für viele Szenen von "Herr der Ringe"
Wanganui & Wellington
Die folgenden beiden Tage verbrachten wir dann ziemlich ruhig in Wanganui, wo wir mal wieder als Couchsurfer, dieses Mal bei Peter, einem älteren Witwer unterkamen. Noch nie habe ich einen 73-Jährigen mit solch einem Temperament gesehen. Der Mann war ein einziges Energiebündel, hat unentwegt geredet und uns all seine Storys mit anderen Couchsurfern erzählt. Zudem war er ein herzensguter Mensch und hervorragender Gastgeber - wir haben uns die Tage bei ihm fast wie zu Hause gefühlt.
In seiner Wohnung hatten wir auch endlich mal Zeit, uns Gedanken über die Planung unserer Sommertour durch Europa zu machen, auf die wir uns jetzt mehr und mehr freuen.
Von Wanganui aus, wo wir den letzten Abend noch den St. Patricks Day in einem Irish Pub gefeiert haben, ging es weiter nach Wellington, Neuseelands Hauptstadt. Leider war das schöne Wetter nun vorbei. Zur großen Freude der Einheimischen regnete es fast ständig und wir konnten nur die kurzen Pausen nutzen, um die Stadt zu erkunden.
Wellington ist deutlich kleiner als Auckland und sicher ganz nett, um hier 1-2 Tage zu verbringen. Es gibt ein paar hübsche Ecken und auch der Hafen ist recht schön, allerdings bei weitem nicht so groß und schön wie der in Auckland. Insgesamt hat uns die Stadt aber nicht vom Hocker gehauen, was natürlich auch an dem schlechten Wetter liegen mag.
Mit Wellington verlassen wir morgen die Nordinsel und setzen mit der Fähre zur Südinsel über. Wir freuen uns schon auf die Überfahrt, die sehr schön sein soll - außerdem ist für die nächsten Tage wieder herrliches Wetter angekündigt.
Unterwegs in Neuseeland - eigentlich sollte alles saftig grün sein, durch die Dürre sah es hier aber eher aus wie Spanien im August
Waihibeach an der Bay of Plenty - auch NZ hat schöne Strände, wenn auch nicht so imposant wie die in Australien.
Willkommen in Hobbiton - sogar die Touristeninformationen in Matamata sieht aus wie eine Hobbithütte. Von hier aus starten auch die Touren.
Die meisten Höhlen wären aber für uns zu eng, denn Hobbits sind nun mal deutlich kleiner als Menschen
Am tosenden Waikato River der Hukafalls, riesige Wassermengen stürzen an der engsten Stelle herunter.
Im Tongariro Nationalpark - hier im Whakapapa Village haben wir unsere Wanderung zu den Tama Lakes gestartet.
Bei manchem Ausblick fühlt man sich an die Szenen aus "Herr der Ringe" erinnert - allerdings fehlte jetzt im Sommer etwas der Schnee.
Aufbruch: | 05.10.2012 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 04.10.2013 |
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