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Australien (25.1. - 5.3.13): Von Melbourne nach Sydney
Ruhe in Lakes Entrance
Nach den schönen, erlebnisreichen Tagen in Melbourne und der herzlichen Gastfreundschaft von Alan haben wir nun wieder unser Auto gepackt, uns nochmal mit Leckereien vom Queen Victoria Market eingedeckt und uns dann auf den Weg gemacht. Unsere gewählte Route für die nächste Woche führt uns zunächst weiter an der Küste entlang, von dort weiter ins Landesinnere durch die Gebirge der "australischen Alpen" und dann nach Canberra und schließlich nach Sydney.
Das erste Ziel war der Küstenort Lakes Entrance im East Gippsland. Endlich gab es mal kein Problem, ein Zimmer zu finden - wir konnten zwischen mehr als 10 Motels auswählen und bekamen sogar mal einen günstigen Preis. Auch hier war die Saison vorbei und der Ort leer. Nicht mal die Restaurants hatten mehr geöffnet. Die einzige Möglichkeit zur Verpflegung waren der Supermarkt und die zahlreichen Fish & Chips Läden - und selbst die machten um 19h zu.
So verbrachten wir 2 Tage in völliger Ruhe, schrieben endlich unsere Reiseberichte weiter und machten lange Strandspaziergänge. Die Strände in dieser Gegend sind wirklich Klasse! In Lakes Entrance selbst beginnt z.B. der 90 Miles Beach, ein wirklich fast 120 km langer breiter Strand. Er wird nur von der Hafeneinfahrt des Ortes unterbrochen, der als Hauptzugang zu den dahinter liegen Seen dient - daher auch der Name Lakes Entrance. Mann kann hier stundenlang am Strand entlang laufen und trifft kaum einen Menschen.
Da Björn gerade keine große Lust auf neue Erkundungen hatte, habe ich alleine meine Strandwanderungen gemacht und bin dafür sogar belohnt worden. An der Hafeneinfahrt konnte ich nämlich in der Abendsonne eine ganze Stunde lang Delfine beobachten. Sie sind gegen die starke Strömung des zurückfließenden Wassers der Ebbe geschwommen und gesprungen - wahrscheinlich gab es in dem Strom reichlich Nahrung für sie. Leider sind mir keine Fotos gelungen, denn sie waren immer nur Bruchteile von Sekunden zu sehen. Trotzdem war es ein ergreifendes Erlebnis.
Unterwegs durch die Wildnis
Nach 2 Tagen Ruhe haben wir dann die Küste verlassen und sind zu den Snowy Montains gefahren. Es gibt dorthin eine direkte Route entlang am Snowy River Nationalpark, die aber seltsamerweise nicht bei Google zu finden war, sondern nur als kleine Straße im Reiseführer. Das machte mich etwas skeptisch und, wie sich herausstellte, nicht ohne Grund,. Während die ersten 60 km noch asphaltiert waren, ging die Straße später in eine Schotterpiste über, die immer enger wurde. Nach weiteren 10 km stand dann ein Schild, das die Weiterfahrt für Wohnmobile verbot. Tatsächlich wurde der Weg dahinter streckenweise so schmal, dass keine 2 Autos nebeneinander passten und verlief zudem direkt an einer tiefen Schlucht entlang. Zum Glück waren kaum Fahrzeuge unterwegs und wir mussten nur ein einziges Mal ein kompliziertes Manöver fahren, um ein anderes Auto passieren zu lassen. Mit 30-40 km/h kämpften wir uns dann die letzten 120 km bis Jindabyne durch.
Als Belohnung bekamen wir aber atemberaubende Ausblicke über die Berge und Täler der beiden Nationalparks. Das war die Anstrengung wirklich wert. Wir hatten ja Zeit und bekamen so mal ein paar Stunden lang das Gefühl von Outback - denn den Rest der Strecke bis Brisbane sind die Straßen wieder gut ausgebaut.
In den autralischen Alpen
In Jindabyne blieben wir dann wieder 2 Tage. Der Ort ist das Tor zu den Snowy Mountains, dem wichtigsten Skigebiet Australiens. Im Winter soll das Gebiet ein wenig an die Alpen erinnern und es ist dann Hochsaison für die Wintersportler. Jetzt im Februar war aber Sommer und alles sehr ruhig. Es ist aber die beste Zeit, um ausgedehnte Wanderungen zu unternehmen und die Landschaft in grün zu genießen.
Am Valentinstag konnte ich Björn zu einer längeren Tour überreden (war aber nicht einfach ) Wir fuhren in den Kosciuszko Nationalpark zum Hauptskiort Thredbo. Von dort begannen wir den Aufstieg zur Zwischenstufe des Mount Kosciuszko, der mit 2228 m der höchste Berg des australischen Kontinents ist. Der schmale Weg führte ziemlich steil empor und wir sahen unterwegs viele bunte Eidechsen und sogar 3 Schlangen. Da wir ständig aufpassen mussten, nicht auf eine zu treten, wurde der Aufstieg zu einer konzentrierten und anstrengenden Übung. An der Zwischenstation auf 1940 m angekommen wurde das Wetter dann schlechter und so hatten wir einen guten Grund, nicht noch weiter zu steigen . Wir genossen stattdessen die schöne Aussicht ins Tal und tranken eine heiße Schokolade in Australiens höchst gelegenem Restaurant, bevor wir uns bei Regen wieder an den Abstieg machten. Es war eine schöne Tour, auch wenn uns am nächsten Tag alle Muskeln wehtaten .
Den 2. Tag gingen wir deshalb ruhiger an und liefen nur ein paar km am Jindabyne Lake entlang, einem wirklich schön gelegenen See, der im Winter vermutlich zugefroren ist.
Kurzbesuch in der Hauptstadt
Am folgenden Morgen machten wir uns recht früh auf den Weg, denn wir wollten am selben Tag noch Sydney erreichen, um dort den Samstagabend zu verbringen. Einziger Stopp unterwegs war Canberra, die Hauptstadt Australiens, in der wir eigentlich auch eine Nacht bleiben wollten. Wir hatten aber vorher ein paar Australier gefragt, wie viel Zeit wir denn für die Besichtigung der Stadt einplanen sollten und bekamen zur Antwort: "Nehmt euch 2-3h, dann habt ihr alles gesehen" - viel Herzblut für ihre Hauptstadt scheinen die Leute wohl nicht zu haben, dachten wir uns. Später wussten wir aber, warum.
Zunächst muss man wissen, dass die Stadt ein weitgehend künstliches Produkt ist. Da sich Sydney und Melbourne über Jahre hinweg nicht einigen konnten, wer denn nun Hauptstadt werden soll, wurde 1908 der Kompromiss beschlossen, eine neue Stadt für diesen Zweck zu bauen - Canberra. Die Stadt wurde dann hauptsächlich nach praktischen Aspekten errichtet. Sie besitzt viele Museen, Galerien und Ausstellungen und ist als Regierungssitz sicher zweckmäßig - aber irgendwie wirkt sie steril und es fehlt ihr völlig der Charme.
Wir sind dann einmal durch die Nordstadt gefahren und danach zum Capital Hill hochgelaufen. Dort haben wir uns das Neue Parlamentsgebäude angesehen, dass außen wie innen sehr an die Regierungsgebäude ehemaliger Ostblockländer erinnert. Von dort ging es noch einmal runter zum alten Parlament mit ein paar schönen Gärten - und das Besuchsprogramm war beendet. Jetzt verstehen wir, warum die Sydneyer und Melbourner nur müde lächeln, wenn es um Canberra geht. Beide wären gerne Hauptstadt geworden, aber neidisch auf die jetzige Regierungsstadt ist wohl keiner.
Von Canberra waren es dann nur knappe 3h bis Sydney und wir konnten den Rest des Wochenendes wieder in unserer Lieblingsstadt verbringen, bevor wir uns von dort an den letzten Abschnitt unserer Autotour nach Brisbane machen.
Hier sieht man gut die künstlich geschaffene Einfahrt zu den Seen - im Hintergrund liegt schon der Pazifik...
Nur ein paar km weiter liegt Metung, ein kleiner malerischer Ferienort, der uns sehr an Dänemark erinnert hat.
Aber wir hatten ja Zeit und konnten immer wieder stoppen und die Ausblicke genießen - leider bekommt man sie nicht so gut in die Kamera.
Zwischen den Gebirgszügen schlängelt sich der Snowy River entlang, der sich immer wieder zu Seen erweitert.
Am Lake Jindabyne kann man dann zu ebener Erde entlanglaufen - überall gibt es gut ausgebaute Wanderwege.
Hier noch ein Bild von den fantastischen Wolken, die wir schon so oft in Australien gesehen haben. Sie zeichnen sich so kristallklar am Himmel ab, dass es schon fast unwirklich wirkt.
Aufbruch: | 05.10.2012 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 04.10.2013 |
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