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Australien (25.1. - 5.3.13): Melbourne
Als Couchsurfer in Melbourne
Nun sind wir also in Melbourne angekommen. Die Hauptstadt des Bundesstaates Victoria ist die zweitgrößte Stadt Australiens und die ewige Gegenspielerin von Sydney - beide beanspruchen für sich, die Schönste zu sein.
Wir sind hier mal wieder Couchsurfgäste, dieses Mal bei Alan, einem rüstigen Mittsechziger. Er wohnt schon jahrzehntelang in Fitzroy, einem der Ausgehviertel nicht weit von der Innenstadt und kennt Melbourne daher wie kein anderer. Wir wurden sofort herzlich aufgenommen und, da es Zeit fürs Abendessen war, auch gleich fürstlich bewirtet. Alan ist Weinliebhaber wie die meisten Australier und so bekamen wir am ersten Abend bei ein paar Gläsern gutem Rotwein jede Menge Tipps für unsere Entdeckungstour durch die Stadt.
Zu Fuß durch die Innenstadt
Da man den Innenstadtbereich von Melbourne gut zu Fuss erkunden kann, machten wir uns am nächsten Tag ohne Auto auf den Weg. Das Zentrum ist der Federation Square - ein Platz voll mit futuristischen Bauwerken aus Glas und Stahl. Man findet dort unter anderem das Australian Centre for the Moving Image sowie daneben das Ian Potter Centre. Die meisten Gebäude in der Gegend sind modern und wirken irgendwie abstrakt, genau wie der Federation Square selbst.
Von hier haben wir dann unseren Stadtspaziergang durch die Innenstadt gestartet. Die meisten Straßen liegen im Schatten der gewaltigen Hochhäuser und Glaspaläste. Im Gegensatz zu Sydney hatten wir sofort das Gefühl, in einer quirligen Großstadt zu sein. Wir waren umgeben von Bürohäusern, den Glaspalästen der Banken und Versicherungen, eleganten Einkaufsstraßen und schicken Restaurants und Cafés. Dazwischen laufen Businessleute im Anzug und aufgestylte Jugendliche hin und her. Alles wirkt urban und schick - die Beschaulichkeit und Gemütlichkeit Sydneys fehlte uns aber. Melbourne ist so völlig anders als Sydney und es ist schwer, beide Städte miteinander zu vergleichen. Und das muss man auch gar nicht, denn beide Städte punkten auf ihre Weise.
Gut gefallen haben uns die kleinen Gassen und Arkaden, die die großen Einkaufsstraßen miteinander verbinden. Hier findet man am ehesten Ruhe und etwas gemütliche Atmosphäre. Im Schatten der Hochhäuser gibt es auch ein paar schöne historische Bauten. Stark spürbar ist dabei der englische Einfluss - manche Gebäude und Straßenzüge erinnerten uns sehr an London.
Die angrenzenden Stadtteile sind dann aber wieder ähnlich denen anderer australischer Städte. Es kommt fast so vor, als hätte man um das Zentrum herum viele Kleinstädte gebaut, die alle miteinander verbunden sind.
Im Feinschmeckerparadies
Am folgenden Tag haben wir dann einen langen Spaziergang durch den Stadtteil Carlton mit seinen schönen Gärten und Parks gemacht und dabei haben wieder einmal festgestellt, wie grün Australiens Städte sind. Schon in Adelaide und Sydney fiel uns das auf und Melbourne ist da keine Ausnahme. Die Städteplaner von Downunder haben wirklich viel Wert darauf gelegt, überall grüne Oasen zur Erholung der Einheimischen anzulegen.
Gleich um die Ecke von Carlton liegt der Queen Victoria Market, quasi die Markthallen von Melbourne - und diese sind wirklich einen Besuch wert. Noch nie habe ich solche Mengen an Fleisch, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchten gesehen, alles taufrisch und super lecker präsentiert. In den Hallen daneben findet man dann Obst und Gemüse für jeden Geschmack sowie viele kleine Stände mit Spezialitäten aus aller Welt. Für mich als Hobbykoch war dieser Markt ein Paradies und, würde ich hier leben, käme ich sicher jede Woche hierher, um meinen Wochenendeinkauf zu machen. Wir nutzten die Chance und kauften ein paar leckere Sachen, um wenigstens einen Abend unseren Gastgeber zu bekochen - und ich glaube, es hat ihm geschmeckt
Rundherum ums Zentrum
Am nächsten Tag haben wir dann wieder das Auto genommen und die etwas abgelegenen Plätze Melbournes besucht. Zunächst ging es zu den Royal Botanic Gardens. Die Botanischen Gärten Australiens sind wirklich mit viel Liebe angelegt und der von Melbourne ist sicher einer der Schönsten. Es ist ein herrlicher Ort der Ruhe, an dem man den ganzen Tag verbringen kann, was viele australische Familien auch tun. Sie kommen mit riesigen Kühltaschen und machen dann mit Freunden stundenlange Picknicks. Wir haben den Eindruck, dass es in Australien allgemein viel gängiger als in Europa ist, sich in der Öffentlichkeit mit Freunden oder auch Arbeitskollegen zum gemeinsamen Sport, Picknick oder Barbecue zu treffen. Das hat uns gut gefallen.
Von den Gärten fuhren wir dann weiter nach St. Kilda, dem wichtigsten Standvorort der Stadt. Die Strände Melbournes können aber bei weiten nicht mit denen von Sydney mithalten und auch die Atmosphäre ist nicht so ungezwungen. Es geht mehr darum gesehen zu werden, als ein paar Stunden relaxt im Sand zu liegen - zumindest in St. Kilda.
Wesentlich besser gefallen hat uns dann aber Williamstown auf der anderen Seite von Port Philipp, Melbournes Hafen. Dies ist ein hübscher kleiner Ort mit einer schönen Promenade und Marina, von der aus man die Skyline des Zentrums sehen kann. Wer die Hektik der Großstadt nicht mag, findet hier recht günstige Unterkünfte und kann von hier aus trotzdem gut die Stadt erkunden und am Abend dann wieder die gemütliche Atmosphäre von Williamstown genießen.
Am Abend sind wir dann in Fitzroy ausgegangen und müssen zugeben, dass es dort wirklich jede Menge toller Bars, Pubs und Cafés gibt. Leider kann man da aber nicht all zu lange bleiben, denn alles ist sauteuer, wir hatten das Gefühl sogar teurer als in Sydney. Ein Glas Wein oder Bier bekommt man nicht unter 7 € und ein einfaches Hauptgericht in einem Restaurant kaum unter 20 €. (Sogar die Preise im Supermarkt sind etwa doppelt so hoch wie in Deutschland )
Wir verbrachten deshalb die anderen Abende zu Hause bei Alan, kochten zusammen und hatten viele tolle Gespräche. So wurden aus den geplanten 2 Übernachtungen gleich 4 und wir möchten uns nochmal ganz herzlich bei Alan für die schönen Tage bedanken - selten hatten wir einen so aufmerksamen Gastgeber.
Das war also Melbourne und ihr könnt vielleicht schon zwischen den Zeilen lesen, die Stadt hat uns bei weitem nicht so vom Hocker gehauen wie Sydney. Aber um fair zu bleiben - es ist trotzdem eine schöne Stadt mit interessanten Plätzen und sicher der bessere Ort für Großstadtfans.
An die Schönheit und Atmosphäre Sydneys mit seiner tollen Hafenlage und den relaxten Menschen kommt sie aber nicht ran. Für uns bleibt Sydney klar die Nummer 1.
Hauptverkehrmittel in Melbourne sind Straßenbahnen, zum Teil sind noch solche uralten historischen Exemplare im Einsatz.
Schön, daß es in Melbourne überall kleine Parks und Grünanlagen gibt - wie übrigens in jeder australischen Stadt.
So wir hier in Fitzroy sehen die meisten Außenbezirke aus - man lebt in beschaulicher Kleinstadtatmosphäre.
Wir wohnten dort bei Alan, der sich leider nicht fotografieren lassen wollte - zum Glück hatte wenigstens sein Hund Jack da keine Probleme mit
Wahrscheinlich hatte er wie wir im Queen Vistoria Market eingekauft. Diese Fleischtheke zeigt nur einen kleinen Auschnitt der Pracht...
... und bei den Spezialitäten aus aller Welt, hier der griechische Stand, wird wohl jeder schwach - mmhhh!!!
Mir hat am besten der sternförmig angelegte Kräutergarten gefallen - ebenfalls ein Traum für den Hobbykoch
Aufbruch: | 05.10.2012 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 04.10.2013 |
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