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Neuseeland (5.3. - 4.4.13): Auf der Südinsel unterwegs
Von der Nord- zur Südinsel
Die gut 3-stündige Überfahrt von Wellington auf der Nordinsel nach Picton auf der Südinsel war ein wirklich schönes Erlebnis. Endlich spielte das Wetter wieder mit und die Sonne schien schon beim Auslaufen aus tiefblauem Himmel. Am schönsten war die letzte Stunde, als die Fähre in die Fjorde einlief. Alle paar Minuten konnte man neue fantastische Ausblicke genießen. Die Berge ringsum sind zwar nicht so hoch wie die in den norwegischen Fjorden, die Kulisse ist dafür mindestens genauso eindrucksvoll. Picton selbst ist übrigens ein hübscher Ort, an dem man getrost 1-2 Tage bleiben kann.
Unterwegs mit den Walen
Da wir aber schon woanders eine Unterkunft gebucht hatten, fuhren wir zunächst nach Blenheim, das für seine Weingegend bekannt, sonst aber eher trostlos ist und von dort weiter nach Kaikoura, unserem ersten Ziel. Der kleine hauptsächlich von Backpackern besuchte Küstenort hat uns sofort gefallen. Er hat zwar nur ein winziges Zentrum, dieses ist mit seinen kleinen Hostels, Cafés und Pubs aber urgemütlich.
Die Hauptattraktion von Kaikoura ist jedoch Whalewatching und so buchten wir gleich für den nächsten Tag eine Tour, um zum ersten Mal in unserem Leben Wale in freier Natur zu sehen. Bei fantastischem Wetter fuhren wir mit einem Spezialboot zunächst zu der Kante eines Meeresgrabens, wo das Wasser innerhalb weniger Meter auf über 3000 m Tiefe abfällt. Dies ist ein ideales Durchzugsgebiet für Wale. Sie können lange Zeit in so großer Tiefe bleiben, kommen dann aber zum Luftholen für ca. 10-15 Minuten an die Oberfläche.
Wir hatten Glück und konnten schon nach kurzer Zeit 2 Pottwale sichten. Es war ein unbeschreibliches Erlebnis, so ein riesiges Tier aus nur 20 m Entfernung zu beobachten. Leider sind von ihm nur etwa 10% an der Oberfläche zu sehen, aber selbst das scheint einem schon gewaltig. Nach dem Luftholen verabschieden sich die Wale dann mit dem Heben ihrer riesigen Schwanzflosse und tauchen wieder in die Tiefen des Ozeans hinab. Auch wenn diese Tour nicht ganz billig ist, haben wir es auf keinen Fall bereut und können sie nur jedem empfehlen, der nach Kaikoura kommt.
Den 2. Tag haben wir dann eine Wanderung um die Halbinsel gemacht, die vom Ort selbst zum kleine Hafen nach Southport führt. Unterwegs kann man mit etwas Glück Seehunde beobachten und hat von den Hügeln wieder mal eine tolle Aussicht über die Küste. Die Abende verbrachten wir im The Whalers Pub, in dem man gutes und bezahlbares Essen bekommt und wo deshalb erstaunlich viel los war.
Entlang an der Westküste
Am nächsten Tag ging es dann weiter quer über die Insel nach Greymouth und unterwegs kamen wir an jeder Menge schöner Natur vorbei. Greymouth ist die größte Stadt der Westküste, war aber trotz des Samstags wie ausgestorben und selbst das um 18h noch gut gefüllte Pub war um 20h, als wir zum essen kamen, fast leer (die Essenszeiten in Neuseeland unterscheiden sich doch erheblich von denen in Spanien ).
Dafür war unsere Unterkunft echt eine Wucht. Das farbenfroh gestaltete "Global Village" war das schönste und sauberste Hostel, das wir je hatten und hätte wahrlich einen besseren Ort als Greymouth verdient
Auf unserer 2. Etappe von Kaikoura nach Franz Josef machten wir zuerst einen kurzen Stopp in Shantytown, wo eine alte Goldgräberstadt nachgebaut wurde, in der man selbst sein Glück im Goldwaschen probieren kann. Uns sah das Ganze mal wieder sehr nach Touriabzocke aus und wir sparten uns deshalb lieber die 30 $ Eintritt.
Besser gefiel uns dann Hokitika, ein charmanter kleiner Küstenort etwa 30 km südlich von Greymouth. Hier verbrachten wir den Nachmittag und gingen in das altmodische, aber liebenswerte Kino, in dem der Film "The Impossible" nur für uns beide gezeigt wurde.
Bei den Gletschern
Als wir in Hokitika wieder abfuhren, wurde das Wetter immer schlechter und wir kamen bei strömenden Regen in Franz Josef Town an. Zum Glück hatten wir hier 2 Tage geplant, denn es regnete 2 Nächte und einen Tag ohne Unterbrechung durch. Am letzten Tag war es dann aber wieder schön und wir konnten endlich unsere Wanderung zum Franz Josef Gletscher starten. Der Name kommt übrigens vom österreichischen Kaiser Franz Josef.
Die einstündige Wanderung führt einen zuerst durch einen Wald und später dann über eine Geröllebene bis hin zum Fuß des Gletschers. Die schneebedeckten Berge ringsum geben ihm eine schöne Kulisse. Unterwegs lernten wir noch ein flämisches Pärchen, also Landsleute von Björn, kennen, die auch auf Weltreise, aber in entgegengesetzter Richtung unterwegs waren. Die beiden waren sehr gesprächig und so konnten wir gegenseitig viele Informationen für die weiteren Ziele austauschen.
Am folgenden Morgen fuhren wir dann weiter zum Fox Gletscher, der zwar etwas kleiner als der Franz Josef Gletscher ist, dafür aber schönere Fotos ermöglicht, da man dichter an ihn herankommt.
Südlich der beiden Gletscher ist die Westküste dann so gut wie unbewohnt, beeindruckt aber durch die herrliche Küste, besonders in der Gegend um Haast herum.
Spätsommer in Wanaka
Unser Tagesziel war dieses Mal Wanaka und wir müssen sagen, dass dies der schönste Ort ist, den wir in Neuseeland gesehen haben. Die Lage an dem großen See mit den hohen Bergen rundherum ist einfach traumhaft und der Ort selbst ist charmant und gut besucht. Zudem war der Spätsommer zurück und wir verbrachten die beiden Tage mit schönen Wanderungen um den See herum und anschließendem Faulenzen und Lesen in der Sonne an einem der zahlreichen Kieselstrände. Auch unsere Unterkunft, das Bak Paka Hostel war eine gute Wahl. Auch wenn unser Zimmer recht klein war, die Gemeinschaftsbereiche sind echt klasse und von der Lounge kann man auf einer bequemen Couch die Segler auf dem See beobachten.
In Wanaka begann dann die letzte Etappe unserer Neuseeland-Tour mit Ziel Christchurch. Unterwegs legten wir aber noch eine Übernachtung in Lake Tekapo ein - einem kleinen Gebirgsort an dem gleichnamigen See. Das Wasser des Sees war in der Sonne türkisfarben und man kann hinüber bis hin zum schneebedeckten Mt. Cook sehen, einem der höchsten Berge des Landes.
Eine Stadt nach dem Erdbeben
Nach gemütlichen 3h Fahrt kamen wir dann am nächsten Nachmittag in Christchurch, der größten der Südinsel an. Die Stadtbesichtigung am folgenden Tag war aber ernüchternd und traurig zugleich. Wir wussten zwar, dass es vor 2 Jahren ein schweres Erdbeben in der Stadt gegeben hatte, ahnten aber nicht, dass es so schlimm gewesen war. Bei dem Beben im Februar 2011 wurde nämlich praktisch die gesamte Innenstadt zerstört. Der zentrale Platz um die Kathedrale ist noch immer komplett gesperrt und nur wenige Gebäude sind unterdessen wieder aufgebaut worden. An die 185 Opfer der Katastrophe erinnert ein Stück Rasen, auf dem ebenso viele leere weiß angestrichene Stühle stehen, die aus den Trümmern geborgen wurden.
Der Spaziergang durch die Innenstadt ging uns wirklich sehr nahe, das Meiste sah noch immer aus wie kurz nach einem Krieg. Mit dem Zentrum hat Christchurch leider auch seine einzige Attraktion verloren, denn der Rest der Stadt ist kaum einen Besuch wert. Zum Glück hatten wir hier endlich mal wieder eine schöne private Unterkunft und mit Ian, einem älteren ehemaligen TV-Regisseur einen guten und interessanten Gastgeber.
Hier endet nun also unsere Rundreise durch Neuseeland - ein paar zusammenfassende Eindrücke findet ihr gleich im Fazit.
Morgen fliegen wir wieder zurück nach Auckland, bleiben dort aber nur eine Nacht, um dann am nächsten Tag Ozeanien zu verlassen und unsere Weltreise in Südamerika fortzusetzen. Wir melden uns dann in Kürze vom letzten Kontinent vor der Rückkehr nach Europa.
An der Steilküste bei Kaikoura kann man schöne Wanderungen unternehmen und mit etwas Glück Seehunde beobachten.
Franz Josef Town liegt zwar nicht am Meer, dafür aber in Mitten der Berge und nur 5 min entfernt vom gleichnamigen Gletscher.
Leider kommt man an ihn nur auf einige hundert Meter heran. Es sei denn, man bucht eine geführte Tour - dann kann man sogar auf dem Eis entlanglaufen.
Wanaka selbst ist ein wirklich hübscher Backpackerort - hier kann man ohne Probleme ein paar Tage oder mehr relaxen.
Und wenn man genug Natur hat, kann man einen Tag in der Puzzle World von Wanaka verbringen, z.B. versuchen, aus dem Riesenlabyrint wieder herauszufinden
Letzte Übernachtung am Lake Tekapo. Danach verliessen wir dann die Berge, die die gesamte Südinsel durchziehen.
Christchurch - auch 2 Jahre nach dem furchtbaren Erdbeben liegt der Grossteil der Innenstadt noch immer in Schutt und Asche.
Mit ein paar Shops und Restaurants, die in Containern untergebracht sind, versucht man wieder zum normalen Leben zurückzufinden. Aber so wie vorher wird es sicher nie wieder.
Aufbruch: | 05.10.2012 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 04.10.2013 |
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