Down Under - von Perth nach Darwin im Motorhome
Tag 12 - Geraldton
Es hat die Nacht durchgeregnet und der Morgen begrüsst uns trüb und nass. Meine Schlechtwetterkrise kriegt neue Nahrung, vorallem weil die australischen Wetterfrösche für heute schönes Wetter angekündigt haben. Jungs, nehmt mal Unterricht bei unserem Bucheli!
Das Frühstücken nehmen wir im Camper ein. Jürgs Rücken schmerzt wieder ein wenig, so dass wir vor unserer Abfahrt noch einen Spaziergang an den Strand unternehmen und nochmals die schönen Ferienhäuser bestaunen. Dann um neun Uhr verlassen wir Cervantes. Auf dem Highway 60 gehts durch eine endlose Buschlandschaft. Zwei überfahrene Kängurus sind die einzige Abwechslung. Irgendwann gelangen wir wieder auf den Highway 1 und die Strecke wird interessanter. Riesige Roadtrains kommen uns entgegen und wir machen es uns zum Hobby so nah wie möglich ein Foto zu schiessen, was bei unserem Tempo von 100 Sachen gar nicht so einfach ist.
Fröhlich dokumentieren wir aber auch andere Sachen: die australische Abneigung gegen doppelte Sicherheitslinien (überfährt man locker zum Überholen) oder ein Schwertransporter mit einem grossen Bagger drauf, der einen normal fahrenden Touristen überholt. Man kennt nichts...
Sogar das Wetter bessert sich langsam. Am nördlichen Himmel erscheint endlich ein heller Schein der Hoffnung und tatsächlich fahren wir irgendwann im Sonnenschein.
Gegen Mittag erreichen wir nach rund 220 Kilometern Geraldton. Nach einer Irrfahrt in eine bergwerkähnliche Industrieanlage erreichen wir endlich die Marine Terrace und finden dort sogar einen Parkplatz am Strand. Geraldton kennen wir aus dem Schweizer TV, welches Auswanderer an ihre neuen Orte begleitete. Ein Schweizer Familie wanderte an diesen Ort aus. Sie machten wie wir hier Ferien und verliebten sich sofort in den Ort. Na ja, es ist sicher nett hier, aber verlieben würde wir uns nicht grad...
Wir unternehmen einen Spaziergang ins Städtchen hinein. Die Lädeli sind echt unspektakulär - eher ländlich geprägt. Immerhin findet Jürg in einem Surfshop knielange Shorts, die er schon lange sucht. In einer echt austalischen Taverne geniessen wir ein Bier und Chips - auch echt australisch!
Dann kehren wir zurück an den Strand, wo wir riesige Frachter beobachten, die in einen Kanal geleitet werden um ihre Ladung zu empfangen. Riesige Schiffe!
Unser Holidaypark liegt etwas nördlich von Geraldton. Unterwegs fahren wir noch zu einem riesigen Coles und kaufen Lebensmittel für die nächsten vier Tage ein: Gemüse, Fleisch, Reise, Currysauce, Mineralwasser, Wein, Bier und alles fürs Frühstück. Dann gehts auf der Chapman Road hinaus aus der Stadt bis wir die Abzweigung zum Sunset Beach Holidaypark erblicken.
Die nette Dame sucht verzweifelt unsere Reservation, die wir ja in Kopie in Händen halten und atmet irgendwann erleichtert auf als sie sie findet. Wir erhalten einen schönen Platz nahe des Strandes. Vor uns befindet sich eine weitläufige Wiese mit Spielplatz und Barbequegrill. Uns gefällts!
Als wir alles wieder gestellt haben, spazieren wir an den Strand. Über eine Düne gehts steil an den sandigen Strand, wo uns eine recht beachtliche Brandung erwartet. Leider bewölkt sich der Himmel wieder langsam, doch dies schafft eine pitoreske Stimmung, die sehr fotogen ist.
Zurück beim Camper geht jedes seinem Hobby nach: Jürg liest die Schweizer Zeitungen auf seinem iPad und ich beginne mit dem Blog. Unsere feinen Steaks braten wir zum ersten Mal auf dem öffentlichen Barbequegrill, was mehr oder minder auch gelingt. Dazu gibt es Chips und Salat. Als die Sonne langsam untergeht, verdichten sich die Wolken, welche immer dunkler werden. Wir spazieren noch einmal zum Strand und es gibt interessante Fotos. Plötzlich dreht ein kühler Wind auf und lässt uns frösteln. Den restlichen Abend verbringen wir im Camper.
Bevor wir ins Bett gehen, begeben wir uns noch einmal zu den Dünen. Dort gibt es einen erhöhten Holzstand mit Blick auf den Strand. Südlich erblicken wir die Hafenlichter von Geraldton. Auf dem Meer markieren blinkende grüne und rote Lichter die Einfahrt. Es wird ein schöner Abend und müde fallen wir irgendwann gegen neun Uhr ins Bett. Jeder Tag bringt wieder soviele neue Eindrücke, dass man viel Schlaf braucht um alles verarbeiten zu können.
Aufbruch: | 04.04.2013 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 16.05.2013 |