Down Under - von Perth nach Darwin im Motorhome
Tag 39 - noch einmal einen Koala knuddeln...
Heute morgen habe ich Mühe mit Aufstehen und kriege kaum meine Augen auf. Der Himmel ist auch bewölkt, so dass wir es gemütlich angehen können. Um halb neun geniessen wir wieder unser Frühstück, dann machen wir uns zum nächsten Ausflug auf.
Über den West Coast Highway fahren wir nordwärts und biegen dann ab auf den Reid Highway. Unser Ziel ist der Caversham Wildlife Park. Am zweitletzten Tag unserer Ferien möchten wir nocheinmal die einmalige Tierwelt Australiens geniessen. Der Tierpark liegt im 4000 Hektar grossen Whiteman Park nördlich von Perth. Es gibt viele Attraktionen in diesem beliebten Park: Die Perth Electric Tramway Society unterhält eine 4 km lange Strecke für ein elektrisches Tram. Dann hat es ein Traktor- und Automuseum und ein kleines Handwerkerdorf im Sinne eines Ballenberg.
Nach einer kurzen Fahrt durch die Busch- und Waldlandschaft erreichen wir das Village, wo wir parken. Ein kurzer Fussmarsch bringt uns zu verschiedenen Gebäuden, einem Postoffice, einem Keramik- und Handwerksladen und anderen Häusern. Wir suchen den Eingang des Wildlife Parks und erblicken endlich Wegweiser.
Endlich finden wir den Tierpark, bezahlen den Eintritt und erhalten einen Plan, was es wo zu sehen gibt und wann welche Show stattfindet. Auf dem Plan ersehen wir, dass um elf Uhr eine Show namens "wombat and friends" losgeht. Das gefällt uns. Da wir noch ein wenig zu früh sind, besuchen wir in der Nähe der Halle Mollys Farm. In einem grossen Stall hat es Kaninchen, schottische Hochlandrinder, Lamas, Hühner und vieles andere.
Um elf sind wir in der Halle. Es hat eine grosse Arena und an vielen Orten sind Tiere, die auf unseren Besuch warten. Doch noch müssen wir hinter einem Seil warten. Dann kommen mehrere Ranger mit Tieren auf ihren Armen und verteilen sich an verschiedene Orten und wir dürfen an ihnen vorbeiflanieren. Sie erzählen uns dann was für Tiere das sind und man kann sie fotographieren. Es hat wunderschöne Kakadus, Papageien und Eulen. Aber auch ein Possum und ein Tier namens Bettong, das wir nun erkennen. In Albany zeigte es sich zwar auf dem Campingplatz aber liess sich nicht fotographieren. Auch Schlangen werden gezeigt und als Höhepunkt eben der Wombat. Und dieser ist ganz schön fett. Eine Rangerin hält ihn auf ihren Knien und wir dürfen uns danebensetzen für ein Foto. So süss!
Als nächstes begeben wir uns zu "Koala experience". Es ist so schön noch einmal mein australisches Lieblingstier sehen zu können. In der etwas kleineren Halle hat es einen Weg, der an einem Zaun entlang führt. Dahinter sind Eukalyptusbäume und auf manchen sitzen meine flauschigen Lieblinge. Eine Rangerin erzählt uns viel über die Tiere und dann dürfen wir ganz vorsichtig ein bestimmtes Koalabärchen leicht streicheln. Ich liebe sie!
Wir bummeln weiter durch den Park. Zuerst besuchen wir die North east section. Sie bietet uns einen Einblick in die tropische Seite Australiens mit vielen exotischen Vögeln. Dann besuchen wir die Süd-West-Sektion und sehen die Tiere von Perth und dem südwestlichen Ecken Australiens. Doch nebst den Koalas liebe ich den Kangaroo Walkthrough. Man darf das Gehege vieler Kängurus betreten und auf einem vorgegebenen Weg hindurchspazieren. Es hat Tonnen mit Futter, wo man sich bedienen darf. Hüpfen die Kängis dann zu mir, darf ich sie füttern. Und das tun sie! In aller Ruhe kann ich mich hinknien, die süssen Tiere füttern und sie streicheln. Das ist so schön und Jürg bringt mich kaum mehr hinaus.
Doch irgendeinmal muss ich Abschied nehmen. Bye bye Kängurus, ich hoffe, ich sehe euch irgendeinmal wieder... Es ist ein Uhr und wir sind hungrig. Im zugehörigen Restaurant essen und trinken wir etwas kleines.
Da Jürg mit mir im Wildlife Park so geduldig war, besuchen wir als nächstes das Motor Museum von Western Australia. Hier befinden wir uns definitiv auf dem Rummelplatz älterer Semester und damit sind nicht nur die Autos gemeint. Überall sehen wir Senioren, die dieses Museum, den Shop, das kleine Restaurant und die Kasse mit Hingabe und Stolz bedienen.
Jürg kommt auf seine Rechnung. Aus vielen Epochen sind wunderschön gepflegte Autos zu bewundern und sogar ein Exemplar eines Delorean aus Back to the future. Kommt nicht ganz an meine Knuddeltierchen heran, aber Jürg hat sich diese Besichtigung verdient...
Dann fahren wir ca. 12 Kilometer südlich und erreichen Guildford. Der Reiseführer schwärmt von einem historisch wertvollen Städtchen im Swan Valley, das 1829 gegründet wurde.
In der Nähe des Visitorcenter besorgen wir uns einen Plan und bummeln ein wenig an die Hauptstrasse. Doch was wir sehen, gefällt uns nicht sonderlich. Viele Gebäude sind baufällig und die James Street ist eine Hauptverkehrsachse, wo Auto an Auto vorbeifahren. Der Abgasgestank ist ungemütlich.
In einem Café geniessen wir einen Capuccino und etwas Süsses. Es hat auch viele Antiquitätengeschäfte und die sind spannend zu erkunden. Wir sehen viel Errungenschaften aus den 70er Jahren und fühlen uns des öftern in unsere Kindheit versetzt. Doch der Höhepunkt ist ein Antiquitätengeschäft, wo zwei ältere Leutchen führen. Sie sitzen beim Eingang an ihrer Kasse und starren bewegungslos in einen TV-Bildschirm. Was um sie herum geschieht, kriegen sie anscheinend nicht mit. So alt wie die Leutchen ist auch der Laden - wirklich gespenstisch! Irgendwie erinnert mich das an ein Buch: Stephen Kings "needful things". Zu lustig...
Doch von Guildford haben wir genug gesehen. Über den Stirling Square und einen Friedhof kehren wir zurück an die Meadow Street, wo unser Auto steht. Grinsend finden wir, dass wir King's "Friedhof der Kuscheltiere" damit auch gleich abgehandelt haben.
Im späteren Nachmittag kehren wir zurück nach Scarborough. Wir sind hungrig. Gleich neben unserem gestrigen Burgerrestaurant befindet sich ein Steakhouse namens "Wild Fig Café". Dort geniesst Jürg ein feines Steak und ich einen Hühnchensalat.
In der Zwischenzeit hat sich der Himmel bewölkt und einen Sonnenuntergang können wir uns abschminken. So verbringen wir den restlichen Abend in unserem Zimmer. Jürg schaut TV und ich schreibe Blog. Ab und zu kriegen wir auf unserer kleinen Terrasse Besuch, welcher natürlich ausgiebig geknuddelt werden muss...
Morgen bricht unser letzter Tag an ... snieff!
Aufbruch: | 04.04.2013 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 16.05.2013 |