Down Under - von Perth nach Darwin im Motorhome
Tag 5 - Busselton
Ein strahlend schöner Morgen begrüsst uns. Ich habe wieder eine Jetlag Nacht hinter mir. Punkt ein Uhr war ich hellwach und habe mich im Vorderteil des Campers wieder in den Schlaf "gelesen". Das Frühstück geniessen wir draussen, dann wird alles zusammengeräumt und wir verlassen Coogee Beach.
Jürg beneidet mich um meinen äusserst bequemen neuen Campingstuhl. Als wir bei Bunnings waren, habe ich ja vorgeschlagen, man könnte gleich zwei nehmen... Aber nein, das wollte Jürg nicht. Aber jetzt hätte man schon gerne einen. Zum Glück erblicken wir auf der Hauptstrasse schon bald einen zweiten Bunnings und so gibt es auch für Göttergatte noch einen neuen Stuhl... Männer!
Auf dem Highway 1 gehts gemütlich von Ort zu Ort und von Ampeln zu Ampeln. Zu langsam... irgendwann erblicken wir eine Abzweigung auf den neuen Freeway. Auf unserer Karte ist dieser noch als im Bau eingezeichnet. Aber zwei Jahre sind eine kleine Ewigkeit im Strassenbau und so erfreuen wir uns schon bald einem rasanten Vorwärtskommen auf einem nigelnagelneuen Freeway.
Jedenfalls so lange bis ca. 10 Kilometer vor Busselton Jürg plötzlich ein beängstigendes "oi oi" ertönen lässt. Zwei Warnlampen leuchten und das Gaspedal vergisst seine Aufgabe und gibt trotz aktivem Fusseinsatz keinen Speed mehr. So zuckeln wir mit 60 km/h bis Bunbury. Ich verfluche alle guten Reise-Geister. So etwas passiert doch immer anderen, aber doch nicht uns! Doch Jürg lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Auf dem Parkplatz eines Gartencenters stellt er den Camper ab und wartet ein paar Minuten. Dann lässt er das Auto wieder an und alles läuft wie wenn nie etwas passiert wäre. Er meint, dass dies bei der vielen Elektronik mal passieren könnte. Man müsste das im Auge behalten. Aber im Moment läuft alles wieder normal. Mir fällt ein Felssturz vom Herzen...
Am Bussel Hingway erblicken wir einen Supermarkt. Dort gibts den Einkauf für die nächsten paar Tage. Jürg schaut mir mit Sperberaugen auf die Finger, dass ich keine Orgien feiere und so diskutieren wir des öftern, ob wir das nun brauchen oder nicht. Das wird sich vermutlich quer durch unsere Ferien ziehen. Aber who care's... An der Tankstelle erkundigen wir uns, ob man für den Camper unten am Meer beim Jetty genügend Parkplätze findet. Man ratet uns davon ab. So fahren wir zum Busselton Visitorcenter und spazieren die ganze Queenstreet hinunter zum Jetty. Unterwegs erblicken wir ein gemütliches Restaurant und geniessen draussen ein Portion Chips und ein Bier. Die Mainstreet ist wirklich malerisch mit typisch australischen Gebäuden, deren breite Balkone Arkaden bilden. Die Kreisel sind oft blumenreich verziert. Es gefällt uns ausserordentlich gut hier.
Endlich erreichen wir den Beach und staunen über die grosszügigen Parkplätze, die meisten frei... Danke, Herr Tankwart! Aber immerhin haben wir so die Mainstreet kennengelernt, was ja sehr schade gewesen wäre, wenn wir das verpasst hätten.
Der Jetty ist die grosse Attraktion von Busselton. 1853 - 1865 wurde die knapp 2 Kilometer lange Anlegestelle in Holzbauweise gebaut, weil ein seichter Küstenstreifen mit Untiefen das Anlegen von Schiffen und Wasserflugzeuge erschwerte. Heute ist es eine beliebte Touristenattraktion mit einem kleinen Zug, der fussmüde Touristen hinaus zum kleinen Unterwasserobservatorium führt.
Ein wunderschöner Park und Strand mit Restaurant und vielen Spielplätzen säumt das Ufer. Das Wetter ist wunderschön und ein angenehmer Wind lässt die Hitze gut aushalten. Sportlich wie wir sind, lassen wir das kleine Gurtenbähnli links liegen und bummeln die 1,837 Kilometer hinaus aufs Meer nachdem wir 2.50 Dollar Eintritt bezahlt haben. Auf dem Marsch hinaus erblicken wir mehrere Delphine. Wieder zurück auf dem Festland geniessen wir in einem der Gartenrestaurants etwas zu trinken, dann gehts die Queenstreet hinauf wieder zu unserem Camper.
Auf dem Bussel Highway fahren wir südwärts weiter bis zum Beachland Holidaypark. Dort erhalten wir einen schönen Standplatz unter einem Baum mit eigenem Bad-/WC-Häuschen. Wir richten uns gemütlich ein und geniessen das Campingleben. Doch plötzlich kommt ein starker Wind auf und weht heftig über den Platz. Um sechs Uhr geht die Sonne unter und um halb sieben ist es bereits stockdunkel. Das Menu heute sind Hörnli, Ghackets, Tomaten und Apfelmus. Gegessen wird drinnen, da es draussen plötzlich ziemlich kühl wird.
Den restlichen Abend geniessen wir draussen. Unsere neue Sturmlampe macht ihrem Namen alle Ehre und erleuchtet uns trotz starker Böen zuverlässig die Nacht. Jürg liest die Schweizer Tageszeitungen in seinem iPad und ich schreibe an meinem Blog. Ein gemütlicher Abend, wenn auch in dicken Pullovern, da es immer kühler wird. Der Wetterbericht meldet eine Kaltfront, die uns in den nächsten Tagen Kühle und Regen bringen soll. Lassen wir uns überraschen...
Aufbruch: | 04.04.2013 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 16.05.2013 |