Down Under - von Perth nach Darwin im Motorhome

Reisezeit: April / Mai 2013  |  von Franzi S.

Tag 15 - die Delphine von Monkey Mia

Um halb sieben sind wir bereits wach. Heute ist der grosse Tag, worauf wir uns schon lange freuen, die Begegnung mit den berühmten Delphinen von Monkey Mia. Um viertel nach sieben stehen wir mit vielen anderen am Strand und werden bereits von Rangern erwartet. Sie weisen uns zu einem Gebäude auf die hölzerne Ballustrade und dort müssen wir warten. Eine Dame weist uns in die Geschichte der Delphine hier ein. 1960 begannen Fischer die Delphine mit Fischabfällen zu füttern und diese schwammen pünktlich immer am Vormittag an den Strand um ihr Goudie zu kriegen. Daraus entstand irgendwann die ganze touristische Infrastruktur, die heute zu sehen ist.

Heute sind Ranger für die Fütterung zuständig und es gibt strenge Regeln: kein Berühren, kein Lärm und man darf nur ins Wasser treten, wenn es die Ranger sagen. Finden wir gut! Fast jeden Tag erscheinen 6 - 8 Tiere, manchmal sogar 20. Aber man weiss nie wieviele. Ganz selten gibt es auch Tage, wo kein Tier kommt.

Wir beobachten gespannt das Meer und die Ranger laufen im knietiefen Wasser auf und ab. Und plötzlich erblicken wir die ersten Flossen! Wir dürfen uns nun an den Strand begeben und zwei Delphine schwimmen ganz langsam an uns vorbei. Manchmal halten sie und schauen uns direkt an. Es ist unglaublich! Die Rangerin erklärt uns, dass dies Nikki sei. Meistens sei sie die Erste und komme jeden Tag. Auch sie berührt den Delphin nicht, denn so könnte man Krankheiten übertragen. Weitere Delphine tauchen auf und sogar zwei Junge sind dabei. Es ist so schön!

Die Delphine schwimmen auf und ab, halten manchmal an und wir können sie in Ruhe betrachten und natürlich fotographieren. Den Rangern darf man Fragen stellen, was natürlich ausgiebig genutzt wird. Plötzlich erscheinen Helfer mit 3 Eimern. In jedem Eimer befinden sich 3 Fische. Die Rangerin liest drei Touristen aus, die ins Wasser dürfen und dann erhält jeder Delphin seine Fischration. Die ist sehr klein, da die wilden Delphine ihr Futter selber jagen sollen. Wir geniessen den Anblick der wunderschönen Tiere. So lange und so nahe haben wir das noch nie erlebt. Als sie gefressen haben, schwimmen sie langsam wieder hinaus aufs Meer. Was für ein Erlebnis! Die tollen Tiere haben uns völlig in ihren Bann gezogen!

Heute gönnen wir uns ein Frühstück im Hotel. Es hat ein Buffet, doch lässt die Qualität zu wünschen übrig. Aber was soll's! Zurück beim Camper setzen wir uns draussen unter unsere Markise. Die Sonne brennt ziemlich heiss zu uns hinunter. Jürg liest, ich schreibe. Um elf Uhr begeben wir nochmals an den Strand. Wir erblicken noch zwei Flossen, die sich grad von der zweiten Fütterungswellen verabschieden. Im Shop gibts ein Eis, das wir im Schatten von Palmen geniessen.

Um zwölf Uhr sind wir parat für unsere Wildlifetour und nach einer Viertelstunde dürfen wir auf den Katamaran. Katy ist unsere Reiseleiterin und Quinn unser Kapitän. Schon bald fahren wir gemütlich in die Shark Bay hinein und sitzen unter einem breiten Dach im Schatten am Heck. Die Shark Bay ist mit 10 000 km2 riesig und mit einer durchschnittlichen Tiefe von 9 - 10 Meter erstaunlich seicht. Da das Gebiet eine hohe zoologische Bedeutung hat, gehört sie zum Unesco Welterbe. Nebst vielen Delphinen leben in der Bucht vorallem Seekühe - oder Dugongs wie sie hier heissen, Meeresschildkröten, Rochen, Seeschlangen, Wale und gelegentlich auch Haie, was uns beim Namen der Bucht erstaunt. Nur gelegentlich?

In einer ersten Bucht sichten wir mehrere Delphine und einen Riffhai. Dann beehrt uns eine Meeresschildkröte und als Höhepunkt ein riesiger Manta. In einer unglaublichen Eleganz schwimmt er neben unserem Schiff und posiert damit herrlich für uns Hobbyfotografen.

Wir staunen über die Tiefe des Wassers. Als ich den Kapitän mal frage wieviel Wasser wir denn unter dem Kiel hätten, meint er, ca. 1,5 Meter. Wow... dann könnte man ja zurück spazieren. Überhaupt hat der Kapitän auch eine einfallsreiche Methode um den Kat zu steuern. Er steht auf der Höhe des Steuers und steuert ... mit dem Fuss. Na ja, viel kann ja nicht schief gehen. Das Meer ist so ruhig wie in der Badewanne.

In diesen 3 1/2 Stunden sehen wir erstaunlich viele Tiere: immer wieder Delphine, zwei weitere eindrucksvolle Mantas und plötzlich die Köpfe von mehreren Seekühen. Es ist wirklich ein toller Ausflug und um vier Uhr sind wir wieder im Resort zurück.

Zurück beim Camper geniessen wir einen gemütlichen Spätnachmittag. Interessiert beobachten wir auch das Campingleben der Australier rund um uns herum. Man hat wirklich den halben Haushalt bei sich...

Am Abend sind wir nicht sonderlich hungrig. Ein Gurkensalat und Brot genügt uns. Dafür sind unsere Emus höchst aktiv und picken immer wieder frech aus Tellern, die grad nicht beaufsichtigt werden. Doch der Höhepunkt ihrer Dreistigkeit ist ein Besuch in einem Zelt, wo ein kleines Mädchen liegt. Ein Schrei hallt durch das Resort und der Emu erschreckt mindestens ebenso wie die Göre. Diese brüllt nun die ganze Familie zusammen und heult lautstark herum. Wir lachen uns krumm...

Die Nacht wird nach einem schönen Sonnenuntergang erstaunlich kühl, so dass wir uns schon bald mal in den Camper verdrücken. Morgen geht unsere Tour nordwärts weiter.

© Franzi S., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
7000 Kilometer im Motorhome an herrliche Strände, über einsame Highways durchs Outback bis in den Kakadu Nationalpark. Eine spannende Reise...
Details:
Aufbruch: 04.04.2013
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 16.05.2013
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Franzi S. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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