Down Under - von Perth nach Darwin im Motorhome
Tag 3 - wir kriegen unser Motorhome
Nach ein paar Stunden Schlaf sind wir um sieben Uhr bereits wieder hellwach. Von Jetlag keine Spur! Draussen begrüsst uns strahlender Sonnenschein, pfeifende Vögel und eine angenehme Temperatur. Was für ein Ferienbeginn! Das Frühstück nehmen wir im Motelrestaurant ein. Das haut uns zwar nicht grad aus den Schuhen, aber es sättigt.
Nachdem wir ausgecheckt haben, bringt uns ein Taxi zu MAUI. Und um von dem Great Eastern Highway auf das Gelände von MAUI zu gelangen, überfährt unsere Chauffeuse gekonnt eine doppelte Sicherheitslinie. Da können wir nur sagen: welcome in Australia,
dem Land wo gezogene Linien auf der Strasse nur Dekoration sind!
Bei MAUI werden wir auf Deutsch begrüsst. Nachdem die Formalitäten erledigt sind, erhalten wir einen DVD-Player, wo wir alles wichtige über unser neues Heim erfahren. Dann zeigt uns ein anderer Herr unser Fahrzeug. Es ist nicht mehr das Neuste, hat schon fast 100 000 km auf dem Buckel, doch alles sieht sauber aus. Wir schauen uns auch aussen rum alles an und erkundigen uns, ob wir jeden Kratzer jetzt dokumentieren sollen. Doch der nette Herr winkt ab und meint australisch cool, wir wären ja für alles versichert. Mache also keinen Sinn. Nach unsere Erfahrungen in Las Vegas sind wir zwar ein wenig misstrauisch, doch belassen es dabei.
Als unser Gepäck im Maui verstaut ist, geht unsere erste Fahrt los. Ein 7,5 Meter Fahrzeug zu fahren ist für Jürg Peanuts und ich bin sowas von froh, dass er das in Perfektion kann! Wir fahren auf dem Great Eastern Highway westwärts und erblicken schon bald in der Ferne Downtown Perth. Eine Brücke führt uns über den Swan River und dann biegen wir ab auf den Leach Highway, wo wir Perth südlich umfahren. Ein wenig verkrampft versuche ich auf dem Stadtplan Jürg zum Phoenix Shoppingcenter in Spearwood zu leiten. Nach einem einmaligen Verfahren finden wir den grossen Komplex und sogar einen Parkplatz für unser Vehikel.
Doch die grosse Herausforderung des Tages steht uns jetzt bevor: Einkaufen ohne Ehekrieg! Gott sei Dank habe ich schon zuhause einen Einkaufszettel gemacht und so kämpfen wir uns erfolgreich durch Woolworth und füllen unser Wägeli mit dem Wichtigsten für die nächsten Tage. Die Diskussionen über was wir benötigen und was nicht, halten sich in Grenzen und Jürg überlebt sogar den Kauf einer kleinen Wok-Pfanne, die ich schon zuhause angedroht habe. Wir machen uns...
Eine kurze Fahrt bringt uns zum Coogee Beach Holiday Park. Der dazugehörige öffentliche Strand ist fest in den Händen australischer Familien, die den Sonntag beim Barbeque geniessen. Es hat Hüpfburgen und viele Essensstände und im Park gibt es kaum einen freien Platz auf dem gepflegten Rasen. Unser Holidaypark liegt gleich daneben. Er liegt unter riesigen Bäumen und es hat viele Wohnmobile und Zelte. Doch wir erhalten einen Platz direkt an den Dünen zwischen zwei Ferienhäuschen. Das gefällt uns! Und schon bald ist unser Camper "gestellt" und wir klemmen uns hinters Einräumen. Nachdem wir 2009 unsere ersten Erfahrungen gemacht haben, fühlen wir uns schon wie Profis, teilen uns die Schränke auf und versorgen alles stabsplanmässig.
Dann geht's endlich ans Meer. Nach monatelanger Kälte und einem verregneten ebenso kalten Frühlingsbeginn geniessen wir das Meer, den Strand und die warme Sonne doppelt. Wir spazieren den Strand hoch und hinunter, lassen uns die Füsse von den Wellen umspülen und beobachten die Australier bei ihrem sonntäglichen Beachlife. Es ist herrlich!
Dann kehren wir zurück zum Camper, machen uns ein kleines Abendessen in Form von Schinkenbrötchen und einem Glas Sauvignon Blanc und erfreuen uns der Tatsache, dass die Höhe des Campingtisches mit der Höhe der Campingstühle um Welten variert. Wenn wir sitzen, könnten wir direkt vom Teller essen ohne uns vorzubeugen. Doch das nehmen wir locker: Improvisieren wird zu einem Hobby werden... Zudem ist der eine Campingstuhl schon defekt. Super...
Danach ist Sunset angesagt. Wir spazieren wieder zurück an den Strand, setzen uns auf ein halb in der Düne eingegrabenes Bänkli und schauen verträumt der australischen Sonne zu wie sie den Himmel immer röter färbt. Was für ein wunderschöner Ferienbeginn!
Um sechs Uhr ist es bereits stockdunkel. So probieren wir mal den TV aus, den unser Camper hat und kriegen tatsächlich ein Programm hinein. Doch schon bald fallen uns die Augen zu. So versuchen wir mal das Bett hinzukriegen. Man legt hinten Holzplatten zwischen die Sitzbänke und braucht zwei Rückenkissen als Matrazen und schon hat man eine grosse Liegefläche. Zur Ausstattung gehören zwei Daunendecken, die uns schon vom Anschauen her heiss geben und vier Leintüchter. Ein Leintuch als Unterlage zu montieren, entpuppt sich als körperliche Herausforderung und so legen wir irgendwann unsere Schlafsäcke offen hin und brauchen die Leintücher zum Decken. Geht auch so! Um acht liegen wir beiden todmüde im Bett, schlafen sofort ein und sind um elf Uhr wieder hellwach. Willkommen Jetlag! Wir nehmen uns vor, nicht mehr so früh zu Bett zu gehen...
Aufbruch: | 04.04.2013 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 16.05.2013 |