Down Under - von Perth nach Darwin im Motorhome

Reisezeit: April / Mai 2013  |  von Franzi S.

Tag 36 - Rückflug nach Perth

Als wir heute morgen die Nachtvorhänge aufziehen ist die ganze breite Balkonscheibe angelaufen. Jürg öffnet die Scheibe und tritt auf den kleinen Balkon und auch seine Brille läuft sofort an. Willkommen 100 % Luftfeuchtigkeit! Zeit für uns wieder in gemässigtere Zonen zu wechseln.

Nach dem Frühstück begeben wir uns in den vor dem Hotel liegenden Bicentennial Park und spazieren südostwärts dem Wasser entlang. Der Park liegt erhöht auf Klippen und bietet uns immer wieder schöne Ausblicke auf die Bay. Unter den riesigen alten Bäumen hat es einen schlangenförmigen Weg, der für Spaziergänger und für Jogger ideal ist. Dazwischen sieht man immer wieder romantische Bänke, die unter einem Stahlgeflecht gebaut wurden und in der Zwischenzeit mit Rosenstöcken eingerahmt sind.

Über anderthalb Stunden spazieren wir bis zum Parliament House hinunter. Im Northern Territory zu leben wäre nicht unser Ding. Zwei Jahreszeiten zu haben, die entweder heiss und trocken oder heiss und nass sind, gefiele uns nicht sonderlich. Vorallem die Wetseason verlangt den Bewohnern viel ab. Sie sind von Zyklonen bedroht oder kämpfen des öftern mit überfluteten Strassen. Man darf wahrlich kein Weichei sein, wenn man hier leben möchte. Also gestehen wir doch lieber Weicheier zu sein und verlassen heute Darwin.

Zurück im Hotel packen wir unsere letzten sieben Sachen ein und machen unsere Reisetaschen flugtauglich. Um elf Uhr führt uns ein Taxi zum Airport. Das Einchecken und die Sicherheitskontrollen gehen so schnell, dass wir viel zu früh am Gate sind. Die Abflughalle ist in etwa so modern wie diejenige von Namibia und genau so viele Leute wollen auch weiterfliegen. Wir erobern uns zwei Plätze und teilen diese am Gate mit Leuten, die nach Adelaide fliegen wollen.

Die Zeit verläuft schleppend. Es hat wenig zu tun oder gibt wenig zu sehen. Immerhin hat es einen Shop mit australischen Souvenirs. Hungrig verdrücke ich am Mittag ein Schinkencroissant. Endlich können die "Adelaider" boarden und irgendwann dockt die Maschine aus Perth an. Wir erschrecken als wir sehen wie warm die Leute angezogen sind, die die Maschine verlassen.

Endlich können wir boarden und pünktlich startet unsere Maschine. Der Ausblick auf Darwin und die grosse Bucht an der die Stadt liegt, ist wunderschön. Doch schon bald verabschiedet sich das Meer und wir fliegen über die trockenen Kimberlys, welche von der Luft aus bei weitem nicht so malerisch aussehen wie am Boden. Interessant sind die riesigen Minen, die als gestufte Löcher echt eindrücklich aussehen.

Ich vertreibe mir die Zeit mit Lesen. Uns wird noch ein Essen serviert. Die Auswahl zwischen Fisch und Lamm reizt uns wenig, trotzdem bestellen wir je ein Menu. Wenigstens der Fisch schmeckt annehmbar. Mit Lamm können wir wenig anfangen. Für die vielen Menschen in dieser Boeing 757 hat es im hinteren Teil grad zwei Toiletten. Die Leute stehen den ganzen langen Gang an. Nicht toll!

Nach 3 Stunden und 50 Minuten geraten wir in die Schlechtwetterzone, die Perth zurzeit heimsucht. Eindrucksvolle Gewitterzellen bewegen sich über die City und umschliessen unseren Flieger. Beim Landanflug müssen wir mitten durch eine Sintflut fliegen. Turbulent gehts dem Boden zu. Doch unser Pilot landet die Maschine professionel und weich.

Müde verlassen wir die Maschine, erhalten schnell unser Gepäck und suchen Europcar. In diesem Terminal ist der Schalter geschlossen. Ein Schild verweist auf einen anderen Terminal. Dort finden wir einen offenen Schalter. Die Dame ist ein wenig nervig und will uns unbedingt eine Versicherung aufschwätzen, die wir nicht benötigen. Endlich kriegen wir den Vertrag, die Schlüssel und ein Navi. Zu Fuss begeben wir uns zum Parkplatz der Mietwagen und stehen vor einem schönen Subaru Outback. Keine Ahnung, warum wir einen 4x4 kriegen, aber es ist okay.

Es nachtet ein und rund um uns toben an verschiedenen Stellen Gewitter. Wir sind müde und genervt und müssen nun noch Perth durchqueren um nach Scarborough zu gelangen. Eine schlechte Kombination! Wir sind froh haben wir ein Navi. Dieses führt uns mitten durch den Abendverkehr. Unterwegs halten wir noch an einem Starmarkt und kaufen uns Getränke und Sandwiches ein. Nach einer halben Stunde erreichen wir den Westcoast Highway in Scarborough. Eine Seitenstrasse führt uns ans Meer und dort zu unserem wunderschönen B&B namens Beach Manor.

Es regnet in der Zwischenzeit in Strömen und wir sind froh endlich am Ziel zu sein. Herzlich werden wir von Andrew und LeAnn empfangen. Das Haus ist wunderschön. Und ein flauschiger grosser Kater, der aussieht als käme er frisch aus dem Tumbler, kreuzt auch unseren Weg um uns würdevoll zu begrüssen. Wir erhalten ein schönes Zimmer im Parterre mit einem Himmelbett. Als wir das Gepäck auf dem Zimmer haben, essen wir noch unseren kleinen Proviant, dann fallen wir müde ins Bett. Draussen rauscht das Meer und der strömende Regen. Was für ein schönes und einschläferndes Geräusch.

© Franzi S., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
7000 Kilometer im Motorhome an herrliche Strände, über einsame Highways durchs Outback bis in den Kakadu Nationalpark. Eine spannende Reise...
Details:
Aufbruch: 04.04.2013
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 16.05.2013
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Franzi S. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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