Quer durch Südostasien statt nur drum rum

Reisezeit: März 2007 - Mai 2008  |  von Stefanie Kraus Markus Lattorff

08.09.07 Tibet: 11.09.07 Es geht doch nicht etwa los...?

Beim Fruehstueck hiess es, das es um elf Uhr endlich losginge...

Nach den Ereignissen der letzten Tage ueberwog aber eher die Skepsis anstatt der Freude ueber diese Nachricht.
Punkt elf fuhren wir bis zum Checkpoint, den man passieren muss, um auf die erdrutschgefaehrdete Strasse zu gelangen. Unser Guide ging zu den Beamten und fragte sie, wann sie wohl gedenken den Schlagbaum zu heben um die Strasse freizugeben. Er kam kurz darauf zu unseren Jeeps zurueckgelaufen und erklaerte uns, das wir erst zwischen sechs und acht Uhr Abends mit der Weiterfahrt rechnen koennten.
Wir gingen also zu Fuss zurueck ins Grenzdorf um dort Mittag zu Essen, sollten aber bis spaetestens 17 Uhr wieder oben sein, falls doch noch ein Wunder geschehe.
Nach einer Stunde erreichten wir "unser Restaurant", assen zu Mittag und spielten Karten. Fast vergassen wir die Zeit, und brachen erst um 16:15 auf. Im Stechschritt gings nach oben. Es sah sehr gut aus, da uns einige Lastwagen entgegenkamen, die nur von der gesperrten Strasse kommen konnten. Also nichts wie rauf!!

Um Punkt 17 Uhr erreichten wir unsere Jeeps... Die Leute, die mit uns auf die Oeffnung der Strass warteten, feierten jedes Fahrzeug das nun von der Passstrasse bergab rollte frenetisch! Ploetzlich preschten einige Jeeps die Strasse hinauf, rauschten an uns vorbei, und kamen mit quietschenden Reifen vor dem wieder herruntergelassenen Schlagbaum zu stehen. Die humorlosen Chinesen fanden das gar nicht komisch...
Die Tibeter sprangen aus ihren Jeeps, die Chinesen sprangen zu denselben, aus einer lautstarken Diskussion wurde ein Handgemaenge und die Roten drohten nun die Strasse auf unbestimmte Zeit zu sperren.

Na toll!

Als sich die Wogen geglaettet hatten hiess es das die Chinesen die Strecke aufgrund der Ereignisse fuer weitere 3 Stunden blockieren wollten. Wir waren soooo kurz davor... und wieder kam ein Rueckschlag!
Es war etwa eine halbe Stunde vergangen, da brach ploetzlich Hektik aus. Die Passstrasse war freigegeben worden! Jetzt hiess es schnell, schnell in den Wagen!
Die Taktik war einfach... die Chinesen zeigten den Touris mit ihrer grosszuegigen Geste ihr "grosses Herz"... Wir sind zwar nicht darauf reingefallen, aber egal!
Wir waren unterwegs! Unser Ziel: LHASA!

Mittlerweile war es dunkel geworden und unser Fahrer betete war das Zeug hielt...! Kein Wunder, die Strasse war in einem katastrophalem Zustand, gerade mal breit genug fuer ein Fahrzeug und die Erdrutschgefahr war noch immer nicht gebannt... Wir dachten uns nur: "Soll er nur beten, je mehr, je besser..." Ich (Markus) kam auf die glorreiche Idee im Jeep zu erzaehlen, das wir laut Lonley Planet jede nur erdenkliche Schwierigkeit hatten, die einem bei 'nem Ueberlandtrip von Nepal nach Lhasa geschehen kann... jede, bis auf eine... eine Panne mit unserem Verkehrsmittel...

Ploetzlich wurden wir von einem anderen Jeep an einer guenstigen Stelle ueberholt und aufgefordert stehen zu bleiben. Uns kam die Pinkelpause sehr recht...
Es stellte sich heraus, das unser Gelaendewagen sein Ersatzrad verloren hatte. Aber keine Sorge, ein anderes Fahrzeug hatte das Rad aufgegabelt und so wurde es zur Sicherheit nun in unserem Kofferraum verstaut. Also schnell weiter. Bloss weg von diesem verfluchten Ort... doch was war das?!
Der Jeep liess sich nicht mehr starten! Beim Umdrehen des Schluessels machte die Kiste keinen Mucks mehr...
Der Schuldige war schnell gefunden... ich hatte es fuenf Minuten voher ja erst ausgesprochen... Jetzt hatten wir den Salat!
Waren wir die letzten unserer Gruppe??? Wuerde uns irgendjemand helfen koennen???

Die Schlucht in der wir uns befanden, wirkte bedrohlich eng... Doch das Wunder geschah! Ein Jeep war hinter uns geblieben! War das die Rettung?
Der Jeep hielt und die beiden Fahrer fummelten unter dem Schein einer Tachenlampe am Motor rum...am Ende hiess es:
Anschieben!
Zu sechst schoben wir den Jeep auf ueber 3000 Meter Hoehe eine leichte Steigung bergauf! Und da... erst ein Stottern, dann ein Zucken... der Motor sprang wieder an! Es konnte weiter gehen!
Wir waren eben doch nicht aufzuhalten!
Die Fahrt durch die Schlucht zog sich ewig, da wir noch einige Zwangspausen durch entgegenkommende Fahrzeuge einlegen mussten.
Um 22 Uhr war es aber geschafft! Das schwierigste Stueck lag hinteruns! Die Nacht verbrachten wir in Nyallam.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Reise mit Open End..... Bald ist es soweit und wir lassen alles hinter uns Nach mehreren Monaten Planung brechen wir auf um unsere persönlichen Grenzen zu überschreiten
Details:
Aufbruch: 11.03.2007
Dauer: 14 Monate
Heimkehr: 16.05.2008
Reiseziele: Indien
Nepal
Tibet
Thailand
Kambodscha
Vietnam
Laos
Der Autor