Quer durch Südostasien statt nur drum rum
Back in Nepal: 27.10.07 - 07.11.07 Langtang Trek
27.10.07
Frueh am morgen gings mit dem Taxi los zum Busbahnhof, um nach Syaphru zu kommen. Dieses beschauliche Oertchen sollte unser Ausgangspunkt des nun beginnenden Treks sein...doch vorher fiel uns auf, das wir den Hotelschluessel noch einstecken hatten, also gings erstmal vom Busbahnhof mit nem Taxi, das mit einem ausgezeichnet getunten Taxameter ausgestattet war, zurueck zum Hotel und dann aber zackig zurueck zum Bus um den noch irgendwie zu erwischen... Zuviel bezahlt, aber noch rechtzeitig, bestiegen wir unser sehr vertrauenserweckendes Gefaehrt... die Fahrt in unserer Rumpelkiste sollte sieben Stunden dauern. Nach acht Stunden entledigte sich ein Kind seines Mageninhalts, und da es im Mittelgang auf dem Arm der Mutter getragen wurde, war der Radius der fliegenden Nudeln phaenomenal..! Zum Glueck hat es mich (Markus) diesmal nicht erwischt...ich hatte ja in Indien schon zweimal das Vergnuegen... Nach zehn Stunden hatte der gute Bus 'ne Reifenpanne! Tja, so ist das halt wenn man auf Schotterpisten Slicks aufzieht... Die Dunkelheit hatte mittlerweile einzug gehalten und wir waren immernoch nicht angekommen... Dem Busfahrer wurde es allmaehlich auch zu lang, weshalb er die letzte Etappe ein bisschen mehr Gas gab... Fuer weitere eineinhalb Stunden flogen wir durch das Wageninnere und kamen letztendlich nach nur 12 Stunden in Syaphru an... Ein neuer Rekord wurde aufgestellt: 12 Stunden fuer knapp 100 KM!
28.10.07
Syaphru ( ) - Chunama ( 2790m )
Endlich waren wir wieder auf unsere eigenen Fuesse angewiesen...auf die koennen wir uns schliesslich verlassen.
Heute am ersten Tag ging es bis Chunama, welches ein ganzes Stueck hinter dem eigentlichen Tagesziel (laut Reisefuehrer) liegt. Von den hohen Bergen gab es bisher nur ein paar Spitzen zu sehen, diese liessen aber auf "grosses" hoffen... Der Trek ist bisher bei weitem einfacher als die Annapurna Runde. Der Anstieg ist zwar stetig, aber nicht allzu steil, was das laufen sehr angenehm macht.
29.10.07
Chunama ( 2790m ) - Kyamjin Gompa ( 3730m )
Schon heute hatten wir das eigentliche Ende des Langtang Treks erreicht... Statt der vom Reisefuehrer angegebenen drei Tage waren wir das ganze Stueck bis Kamjin Gompa in nur zwei Tagen hochgelaufen, was aber ehrlich gesagt keine allzu schwierige Aufgabe war... Wir koennen auch nicht ganz nachvollziehen, warum wir jeden Tag nur 3-4 stunden laufen sollten, und den Trek damit unnoetig in die laenge ziehen, wenn es auch so geht und vor allem nicht sonderlich anstrengend ist... Irgendwie ist es hier seltsam... das komplette Dorf besteht nur aus Gaestehaeusern, doch Gaeste sind kaum zu sehen... Man fragt sich allmaehlich wovon die Leute hier leben... Jeder versucht einen zum Uebernachten in "der Besten, ruhigsten Lodge" zu ueberreden. Fuer uns ist es ganz angenehm...wir geniessen die Ruhe...
30.10.07
Aufi muass ma
Wir haben beschlossen ein paar Tage hier zu bleiben, da es von unserem Dorf ein paar lohnenswerte Tagesausfluege gibt, die eine herrliche Aussicht versprechen... Das Wetter spielt auch super mit, da wir bis zum fruehen Nachmittag blauen Himmel und Sonne pur haben. Ab zwei Uhr ziehen dann die Wolken vom Tal her hinauf und tauchen alles in dichten Nebel, der aber am naechsten Morgen wieder verschwunden ist.
Morgen soll der Tsergo - Ri erklommen werden, weshalb wir heute zum aklimatisieren nach oben stiegen. Auf dreivierteltem Weg zum Gipfel machten wir Rast und genossen die Aussicht. Von hier kann man schon ein paar tolle Berge sehen... wir koennen garnicht glauben, das das morgen auf dem Gipfel noch zu toppen ist. Alledings muss man auch dazu sagen, das der Tsego - Ri die Sicht in eine Richtung versperrt, deshalb sind wir schon gespannt was sich morgen hinter unserer Herausfoderung verbirgt...
Als wir wieder zurueck nach Kamjin gompa kamen, traf uns erstmal der Schlag! Nein, nicht die Hoehenkrankheit hatte Schuld daran, sondern die Massen an Menschen die im Laufe des Tages hier eingefallen sind!
Mitten im Hof unseres Gaestehauses und um das Gaestehaus herum stehen Zelte, die zu einer Schweizer Gruppe gehoeren... Die Teilnehmer gehoeren alle zur sogenannten "Generation gluecklich" welche so im Schnitt zwischen 55 und 65 Jahre alt ist...
Die Gruppe der Traeger und Bergfuehrer ist fast groesser in der Anzahl als die der eigentlichen Trekteilnehmer, was kein Wunder ist, da diese Leute auf ihrem "grossen Abenteuer" auf keinen Luxus verzichten...!
Da werden Sitzkissen, feuchte Tuecher und alle moeglichen (natuerlich Umverpackten) Leckereien mitgenommen die zum einen hochgeschleppt werden wollen, waehrend der ganze Muell natuerlich oben am Berg bleibt...
Die Einstellung der Leute scheint die zu sein, das sie sich mit dem Geld, das sie fuer ihren Urlaub ausgegeben haben auch von jeglicher Verantwortung freikaufen... Doch der Abschuss kommt ja eigentlich noch... Mitten im Hof unserer Unterkunft, der aus einer gruenen Wiese besteht, stehen jetzt zwei kleine Zelte...
Jetzt war unsere Fantasie gefragt...waren es Proviantzelte? Oder etwa Teleporter? Mobile Telefonzellen, oder etwa extra Duschen??? Nein! Ein neugieriger Blick brachte des Raetsels Loesung... die Zelte umschlossen ein Loch, das in die Wiese gegraben wurde... Obwohl also genug Toiletten zur Verfuegung standen, mussten diese Leute auch noch mitten in den Hof des Gaestehauses schei....! Toll! Sowas nennen wir mal verantwortungsvolles Trekking! Uns wuerde mal interessieren ob diese Leute es fuer gut heissen, wenn man ihre schoenen Alpen so "zumuellen" (um es mal freundlich auszudruecken) wuerde...?! Aber das ist uns schon oft aufgefallen... die grossen Gruppen sind echt arg... Die Porter schleppen manchmal pro Person 40 und mehr Kilo die Berge hinauf und an den ganzen Abfall der oben bleibt, wird kein Gedanke verschwendet... "Sind ja schliesslich nicht unsere Berge, oder?!" Traurig, traurig...
Ach ja, kleine Anmerkung noch am Rande... Bei all dem Zeug den die Gruppe, die vor unserer Tuer ihr Unwesen treibt, dabei hat koennte es ja auch sein das sie ueber den nicht ganz einfachen Ganja - La Pass gehen... doch weit gefehlt... das ganze Geraffel (fraenkisch fuer Zeug/Muell) haben die nur fuer ihren "Spaziergang" dabei...!
31.10.07
Der Tsergo - Ri ( 4984m )
Ueber eintausendzweihundert Meter mussten heute erklommen werden, weshalb wir schon sehr bald starteten und uns etwas zu essen (zwei Zimtrollen, zwei Brote und vier Eier) mit auf den Weg nahmen. Es ging nur hinauf...stetig und steil...! Wir erreichten nach etwa zweieinhalb Stunden die Stelle, die wir am Vortag zum aklimatisieren genutzt hatten. Eine franzoesische Gruppe, die etwa zwanzig Minuten vor uns losgegangen war, wurde von uns auf dem Weg nach oben ueberholt...! Ja, wir sind langsam schon echte Yetis!
Das letzte drittel des Weges gestaltete sich schwierig... zuerest musste ein Felshang ueberwunden werden und danach warteten auf den letzten 100m zum Gipfel Schnee und Eis! Der Weg, den schon vor uns einige Leute gegangen waren, war blankes Eis, weshalb wir uns entschlossen unseren eigenen Weg durch den tiefen schnee zum Gipfel zu finden... dies war aber nicht gerade einfach. Am Ende kombinierten wir den Eisweg mit einigen Tiefschneeabschnitten, was uns letztenendes nach insgesamt 4 stunden zum Gipfel fuehrte.
Was jetzt folgte ist schwer zu beschreiben... mit einem mal sind alle Anstrengungen vergessen! Man steht da oben und meint den Himmel beruehren zu koennen! Die Berge erstrecken sich rund um einen herum und einer ist gigantischer als der andere!
Aber hier mal ein paar Fotos...
Allein hier oben haben wir etwa 50 fotos geschossen... Wir setzten uns oben in den Windschatten, genossen zum einen die Aussicht und zum anderen unser Brot mit Ei... 40 Minuten hatten wir alles fuer uns allein, bevor die Franzosen ankamen und 24 Kehlen der Ruhe ein Ende setzten...
Nach einer Stunde auf dem 4984m hohen Gipfel machten wir uns wieder an den Abstieg. Das Schnee-/Eisfeld war wieder ein hartes Stueck und auch die 1200m Bergab brachten die Knie ganzschoen zum gluehen...doch das war es echt Wert! Diese Aussicht stellte alles, was wir auf der Annapurna Runde gesehen hatten in den Schatten!
Auf dem Weg nach unten freuten wir uns schon auf eine "heisse" Solardusche, doch ich warnte Steffi schon vor, das unsere "Generation Gluecklich" sicherlich nach ihrem anstrengenden Spaziegang laengst unter ebendieser standen und fuer uns das nachsehen bleiben wuerde... Steffi lachte darufhin nur...noch...
Nach insgesamt acht Stunden stolperten wir in unsere Unterkunft... und was erwartete uns? Natuerlich...! Die Schlange vor der Dusche war fast so lang wie der Weg zum Tserg - Ri... Ja, ja eigene Schei..haeuser dabeihaben, aber dann die Duschen der anderen Gaeste benutzen...! Auf die Frage wie lange es wohl dauern wuerde bis alle an der Reihe gewesen waeren, kam nur ein Recht unfreundliches :" Da muessen sie sich halt gedulden!" ...soviel zum Thema!
01.11.07
Kamjin Gompa ( 3730m ) - Rimche ( 2455m )
Es ging also wieder hinunter. Der Weg selbst war einfach und unspektakulaer...trotzdem gibt es was zu berichten.
Auf halben Weg trafen wir einen Schweizer der allein unterwegs war und sich auf dem Weg nach oben befand. Er erkundigte sich nach Steffi's Laufstecken, da er auch welche haben wollte. Zuerst dachten wir er haette Probleme mit seinen Knien, doch dann kam seine Geschichte...
Am Armeekontrollpunkt etwa eine Stunde nach Chunama wurde er von einem Soldaten angesprochen, er solle ihm doch mal das Messer zeigen, das aussen an seinem Rucksack befestigt war... Der Schweizer zeigte es ihm und gab es dem Soldaten in die Hand, worauf dieser ploetzlich meinte, das so ein Messer hier verboten waere und er es ihm ueberlassen muesse... Der Schweizer aber wollte sein Messer natuerlich zurueck haben und forderte den Mann auf es ihm wiederzugeben. Daraufhin bedrohte der Soldat den Schweizer mit dem Messer! Der Trekker konnte ihm das Messer jedoch entwenden, da er viele Jahre Kampfsport betrieben hatte...
Der Soldat fand das garnicht lustig und wurde noch aggressiver, woraufhin der Schweizer die Flucht ergriff und in Richtung Langtang loszog. Der Armeemann verfolgte ihm und als der Schweizer eine Pause machte um Tee zu trinken, machte der Soldat auch eine Pause...
Der Soldat zog dann mit den Worten "One Chance..." weiter Richtung Langtang waehrend der Schweizer sich nun Zeit liess... Genau an der stelle trafen wir aufeinander und er erzaehlte uns diese haarstraeubende Geschichte! Wir waren ziemlich geschockt, da die Armee hier wohl oefters negativ auffaellt... Erst vor zwei Jahren verschwanden in einem Waldstueck nahe Kathmandu zwei Touristinnen aus dem Westen... hinter vorgehaltener Hand meinen die Nepalis nur:" Ja, dort oben ist ein Armeecamp..."
Wir hoffen das es dem Schweizer gut geht und das er den Trek auch nach dieser unglaublichen Situation geniessen kann. Waere uns das passiert, haetten wir den Trek sofort abgebrochen und waeren zur Polizei in Kathmandu marschiert...und haetten die sich ein bisschen angestellt, waeren wir weiter zur Botschaft... Mit der Armee ist hier nicht zu spassen! Und dabei heisst es immer die Maoisten waeren hier das groesste Problem...
Die weiteren Ereignisse waren eher witziger Natur...
Angekommen in Rimche wollte ich erstmal waschen... zufaelligerweise hatte eine Kuh die gerade des Weges kam Durst... Okay, dann bin ich eben der Kuhbarkeeper... fuenf Minuten lang schluerfte die kleine Milchfabrik aus meiner Waschschuessel und ich musste immer schoen darauf achten das diese gut mit frischem Wasser gefuellte war, denn sonst wurde das liebe Vieh etwas ungeduldig und wollte mir die Schuessel aus der Hand reissen...! Am Ende war ihr Durst gestillt und ich konnte mich meinem verschwitzten Hemd widmen...
Als dann die Nacht hereinbrach, starrten uns draussen auf der Treppe zwei winzige Leuchtende Augen an... Im leichten Nebel sah das echt gespenstisch aus! Als wir die Augen naeher beleuchteten, stellte sich heraus das es sich um einen Wurm handelte...ein echter Gluehwurm! Ein Einheimischer erzaehlte uns, das sich dieser wohl verlaufen haben musste, da diese Wuermer normalerweise in den Reisfeldern zu finden seien.
Spaeter, als wir beide in unseren Schlafsaecken lagen, beobachteten wir an der linken Wand einen seltsamen kleinen Kaefer der sich geradewegs auf unseren Schlafsack zubewegte...wir beschlossen nicht einzugreifen, da das Tierchen so klein war, das es keine Gefahr darstellte.
Ploetzlich bewegte sich etwas die rechte Wand nach oben... eine Spinne! Nicht eine Spinne, sondern EINE SPINNE! Steffis Reaktion:"Schei...!"; Meine Reaktion:"Ach du Schei...! Steffi, zieh dich schnell an!"
Und so rannte Steffi raus um Hilfe zu holen, waehrend ich das Monster, das so gross wie meine Hand war, im Auge behielt...
Der kleine Sohn der Besitzer kam ganz cool mit seinem grossen Bruder an, um die "kleine" Spinne zu entfernen... Als der etwa zwoelfjaehrige das Vieh an der Wand haengen sah verliess ihn ziemlich schnell der Mut, und der Lumpen mit dem er das Tier fangen wollte flog schnell in die Haende des grossen Bruders... Gemeinsam, der Kleine und ich als Aufpasser, und der Grosse, dem die Heldenrolle aufgezwungen wurde, schafften wir es doch tatsaechlich das Monstrum aus dem Zimmer zu befoerdern! Die Nacht war gerettet...doch so fest geschlafen hatten wir nicht...!
02.11.07
Rimche ( 2455m ) - Thulo Syaphru ( 2210 m )
Thulo Syaphru lag nun schon auf dem Weg Richtung Sunderjal/Kathmandu. Es war eine recht kurze Etappe auf der es nichts grossartiges zu erwaehnen gab. Einzig die vielen Gruppen die uns entgegen kamen um nach Kamjin Gompa zu kommen verdienen einen kurzen Nachtrag, da wiedermal die Traeger dieser Gruppen mit unmenschlichen Gewicht bepackt waren... Unsere beiden grossen Rucksaecke (die in Kathmandu lagern) wiegen zusammen schon 40 Kg. Das was die Porter zu schleppen haben ist einiges mehr! Teilweise 50 Kg und das alles oftmals nur mit Badeschlappen an den Fuessen! Wir fragen uns echt immer wieder wie Trekker dies mit gutem Gewissen machen koennen...! Wenn ich schon jeden Firlefanz dort hochbugsieren lassen muss, dann nehm ich mir doch verdammt nochmal zwei, drei Traeger mehr mit auf den Weg, damit diese dann pro Person "nur" 25 Kg schleppen muessen...! Aber nein! Unsere aelteren Herrschaften haben schliesslich alles im vorraus bezahlt und desalb haben sie keine Verantwortung! Ist schon stark, wenn man sich mit Geld aus der Verantwortung herauskaufen kann... Wenn's die "Grossen" koennen, koennens die "Kleinen" allemal, oder was?! Verrueckte Welt!
03.11.07
Thulo Syaphru ( 2210m ) - Laurebina ( 3900m )
Heute stand eine harte Etappe bevor... wir hatten uns entschlossen die Abkuerzung nach Laurebina zu nehmen, welche 1700m steil bergauf fuehrt und duch seine vielen Weggabelungen nicht ganz einfach zu finden ist... Naja, um den Richtigen Weg zu finden konnten wir ja fragen, wobei uns die Einheimischen sehr behilflich waren. Wir hatten Laurebina erreicht ohne uns auch nur einmal zu verlaufen (was bei dieser Etappe echt von Vorteil war...).
Einziger Wermutstropfen war die Wegverpflegung die wir dabei hatten... 4 Chapatis (Fladenbrote), 4 Eier und ein stueck Yakbutter... Ja, Yakbutter schmeckt genauso wie es sich anhoert...! Es ist zwar auch eine Art Kuh, doch trotzdem irgendwie seltsam anders... Steffi war vom Geschmack TOTAL begeistert (baeh!!)...das Ganze noch mit einem Schluck Wasser heruntergespuelt war es ein echter Genuss...!
Frisch war's dann hier oben! Die Temperatur lag so um den Gefrierpunkt und wir beiden Helden kamen auf die Idee mit 'nem Eimer "heissen" Wasser zu duschen... leider lag die "Dusche" ausserhalb des Gaestehauses und war nur ein Bretterverschlag... Ui, ui, ui, war des kalt!!! Wir beschlossen daraufhin erstmal das duschen einzustellen...!
04.11.07
Laurebina ( 3900m ) - Gosainkund ( 4380m )
Zwei Stunden waren es nur von Larebina nach Gosainkund zu den gefrorenen Seen. Es ging ueber einen Pass ( 4100m )und da wir schon frueh unterwegs waren errreichten wir Gosainkund um halb neun.
Das schoene war, das uns hinter dem Pass blauer Himmel und Sonnenschein erwartete! Nach dem Fruehstueck beschlossen wir auf den Aussichtspunkt zu steigen um die Aussicht zu geniessen. Oben angekommen war es herrlich! Wir befanden uns ueber den Wolken, die sich durch das Tal zogen und sahen die weissen Spitzen der Berge! Zur anderen Seite konnten wir auf die fuer Hindus heiligen Seen schauen, die aber gerade nicht zugefroren waren, sondern nur gruenlich im Sonnenlicht schimmerten.
Eine Stunde spaeter war es soweit... der Nebel war bis zu uns gezogen und es gab nichts mehr zu sehen. Die Temperatur fiel schnell unter Null und als wir den einen See umrundeten, war das einzige was gefroren war wir! Die feuchte des Sees legte sich auf unsere Klamotten und ueberzog diese mit einer Eisschicht! Die Seen selbst waren nicht mehr zu sehen, obwohl sie nur etwa zwanzig Meter von den Lodges entfernt lagen...
05.11.07
Gosainkund ( 4380m ) - Tharepati ( 3510m )
Das Wetter wurde einfach nicht besser... Wir starteten wieder einmal frueh am morgen ohne Fruehstueck, da wir dieses in Phedi einnehmen wollten, welches etwa drei Stunden entfernt lag.
Angekommen in Phedi war uns das erste der beiden Gaestehaeuser zu voll, woraufhin wir zum zweiten weiter stapften... In diesem wollte man uns nicht bedienen...man schenkte uns einfach keine Beachtung und so entschieden wir weiter bis Ghopte zu laufen...
Auf schlechten Wegen ging es bergauf, bergab... Das Dorf das auf der Karte garnicht soweit entfernt schien, war erst nach weiteren dreieinhalb Stunden erreicht... Wir konnten uns gerade noch so ins Gaestehaus schleppen um dann endlich um kurz vor eins "Fruehstueck" zu essen... bis zu diesem Zeitpunkt lagen schon sechseinhalb Stunden staendigen laufens hinter uns...! Wir hatten uns einfach verschaetzt und das war nun die Quittung...
Der Rest der Etappe war eine Kleinigkeit...!
06.11.07
Tharepati ( 3510m ) - Golphu ( 2130m )
Es wurde langsam Zeit den Trek zu beenden... Das Wetter war weiterhin ziemlich mies und die Wege ebenfalls. Geroell wechselte sich mit rutschigem Lehm in schoener Regelmaessigkeit ab und so war der Absieg eine staendige Rutsch-/Rollpartie... Doch als wir in Golphu ankamen lagen eigentlich noch zwei Tage vor uns...
Gluecklicherweise trafen wir eine Malayin (ich hoff man sagt bzw. schreibt das so...) und ihren Guide in unserer Unterkunft in Ghulpo. Auch sie hatten eigentlich keine grosse Lust mehr sich die Haenge bei Nebel und Niesel herunterzuquaelen. Der nepalische Trekkingfuehrer kam mit der Besitzerin der Lodge ins Gespraech und es stellte sich heraus, das es eine Abkuerzung nach Gyalthung Maitar gebe, von wo aus auch Busse nach Kathmandu fahren wuerden. Er fragte uns ob wir nicht auch Lust haetten mit ihnen zu laufen und sich die Kosten fuer den Guide den wir fuer diesen Weg angeblich benoetigten zu teilen... Natuerlich wollten wir mit, schliesslich sparten wir uns damit einen vollen Tag und waeren damit schon eher wieder im kuscheligen Kathmandu...
07.11.07
Golphu ( 2130m ) - Gyalthung Maitar (keine Ahnung wie hoch das liegt, jedenfalls niedriger ) - Kathmandu
Nach einem kleinem Happen zum Fruehstueck machten wir uns an den dreistuendigen Abstieg. Dies sollten die letzten drei Stunden auf steilen, schlechten Wegen sein....
Schnell stellte sich heraus das der Guide, der extra angeheuert wurde, nicht unbedingt noetig gewesen waere da es im Dorf selbst nur einen Weg gab den wir staendig folgen mussten... Naja, egal... Hauptsache schnell zum Bus!
Angekommen in Gyalthung Maitar kam uns schon ein voellig ueberladener Bus entgegen... die Fahrt in die nepalische Hauptstadt versprach witzig zu werden...
Drei Busse fuhren die Strasse nach oben, die laut Trekkinkarte garnicht so weit hinauffuehrte, doch kein einziger kam wieder hinunter um uns aufzulesen... Gegen zwoelf kam endlich der erste wieder zurueck...
Das Fahrzeug war schon komplett voll als wir einstiegen, da jeder mitfahren wollte um nach Hause oder zu seinen Verwandten zu kommen, denn es stand Diwali vor der Tuer...das zweitwichtigste religioese Fest in Nepal...!
Im Bus gab es ca. 30 Sitzplaetze... im Inneren befanden sich etwa 60 Leute und auf dem Dach weitere 40!!! Keine Uebertreibung, kein Witz!!!
Die Menschen die an den Leitern hingen, die auf das Dach fuehrten waren hier noch nichtmal mitgezaehlt!
Voellig ueberladen ging die Fahrt los... Die Strasse war sehr schlecht und der Bus neigte sich ab und zu so stark zur Seite, das selbst die Einheimischen schrien und es mit der Angst zu tun bekamen...! Was machen Touris in so einer Situation?
Schreien hilft eh nicht mehr, also wird man ruhig und hofft das alles gutgeht...
Neben der laengsten Fahrt fuer knapp 100 KM hatte Nepal nun auch den Rekord fuer den ueberladenstens Bus in der Tasche! Das Nervenspiel ging ein paar Kilometer so weiter und auch das obligatorische Uebergeben fehlte diesmal nicht... Zum Glueck hatte sich das Maedel soweit unter Kontrolle, das es irgendwie aus dem Fenster "feuern" konnte...
Der Bus leerte sich etwas je weiter wir fuhren... er war jetzt nicht mehr voellig, sondern nur noch Ueberladen, doch das war schon echt angenehm!
Doch was waere eine nepalische Busfahrt ohne eine Panne?! Ein kleinerer Getriebeschaden Zwang uns eine Stunde vom Ziel entfernt zu einer Zwangspause... Ein weiterer Rekord! Sechsmal waren wir in Nepal mit dem Bus unterwegs... dreimal hatten wir eine Panne! Zweimal hatten wir einen platten Reifen und diesmal eben einen Getriebeschaden! Gluecklicherweise fahren die Fahrer immer bis zur naechsten Werkstatt und so konnte auch diesmal nach einer Stunde die Fahrt fortgesetzt werden.
Endlich nach sechs Stunden erreichten wir unsere Station in der Hauptstadt! Zur Belohnung gabs dann erstmal Pommes + Bier!
Und hier noch so ein paar schoene Aussichten...
Fazit:
Der Langtang Trek hat uns persoenlich besser gefallen als die Annapurna Runde. Es ist zwischen den Hauptstationen noch nicht ganz so touristisch. Auf Strom und Solarduschen muss in den kleinen Gaestehaeusern verzichtet werden, was uns sehr gut gefiel, da es etwas urspruenglicher war.
Die Aussicht, ganz besonders vom Tsergo - Ri, war PHAENOMENAL! Auf der ganzen Annapurna Runde hatten wir nie so ein geniales Panorama! Vielleicht ist es vergleichbar mit dem Annapurna Basecamp, vielleicht sogar besser, doch das koennen wir nicht beurteilen, da wir das Basecamp nicht gesehen haben.
Der Weg ueber Thulo Saphru zurueck bis Sunderjal, wo die Busse nach Kathmandu abfahren, ist ab Gosainkund abwaerts nicht mehr so toll... Es ist sehr anstrengend und zermuerbend auf Geroell und Lehm steil hinunter zu laufen, da man immer um einen festen Halt kaempfen muss...
Unserer Meinung ist es auch nicht zu empfehlen ueber Sunderjal nach oben zu laufen. Es geht meist nur bergauf und auf unserem Weg trafen wir einige Trekker die ganz schoen kaputt waren nach dem beschwerlichen Aufstieg.
Naja, wie man es auch dreht und wendet... Der Weg, die harten Busfahrten...irgendwas muss man immer in Kauf nehmen.
Auch wenn's jetzt irgendwie wiederspruechlich klingt, ist dieser Trek trotz allem sehr zu empfehlen! Uns hat er wahnsinnig gut gefallen und wir wuerden ihn, zwar nicht sofort, aber doch irgendwann wieder machen!!!
Aufbruch: | 11.03.2007 |
Dauer: | 14 Monate |
Heimkehr: | 16.05.2008 |
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