4 Monate Suzhou in China
Wochenendtrip ins schöne Hangzhou
Um kurz nach 9 Uhr fuhr unser Bus von einem Busbahnhof in der Nähe. Während ich versuchte noch Guthaben für mein Handy im Supermarkt zu bekommen, überließ Manuel seinen Koffergriff der Reparatur durch einen alten Chinesen mit "Eisenwaren" auf der Straßenecke. Auch seine Frau mischte sich noch ein und ich sah den Bus schon ohne uns fahren, denn der richtige Handgriff um einen Metallbügel wieder richtig zu biegen, wurde nicht angewandt, als Manuel dann endlich selbst die Zange ergriff und wir doch noch pünktlich am Bus ankamen.
Nach ca. 2 Stunden Busfahrt inklusive Stau und einigem Staunen über die riesigen Lastwagen und Schwertransporter auf der Autobahn, kamen wir endlich in Hangzhou an. Es war recht warm. Nachdem ich die Schlange vor der Busbahnhofstoilette gesehen hatte und mir auch vorstellen konnte, wie es darin aussehen und riechen würde, musste ich doch nicht mehr und auch Manuel musste sich zusammenreißen, da wir es dann doch vorzogen, so schnell wie möglich ins Hostel zu fahren. Am Busbahnhof waren sooooooo viele Chinesen, die alle durcheinander wuselten, im Weg stehen blieben und es gab tatsächlich ein Schlange-Stehen-System, damit wir irgendwann überhaupt ein Taxi bekamen. Sonst hätte wohl keiner eins bekommen, bei dem Chaos. Nach ca. 20 minütiger Fahrt durch Hochhäuser-Schluchten á la einer amerikanischen downtown-Stadt wurde es endlich grüner und die Entscheidung nicht mehr in die Stadt zurückzukehren, sondern den Tag im "Grünen" zu verbringen, fiel uns nicht schwer. Das Hostel war sehr niedlich, alle bemüht uns zu helfen, auch wenn es mal wieder an Englisch- bzw. Chinesischkenntnissen fehlte! Nur im Pulli saßen wir in der Sonne und aßen ein Hühnchen (mit Kopf und mindestens noch einer Kralle auf dem Teller), scharfes Gemüse und Reis. Wir liehen uns dann zwei Fahrräder, schraubten die Sättel auf Maximum hoch (immer noch zu niedrig für mich) und auf ging es Richtung Xihu (Westsee), entlang an blühenden und herrlich duftenden Magnolienbäumen.
Magnolienbäume hinter Trauerweiden - man kann die Blüten leider nicht riechen! Vielleicht liegt es am rauchenden Chinesen
Wir fühlten uns sichtlich wohl mit allem und ich gewann schnell an Geschwindigkeit - endlich wieder Radfahren Während Manuel eher die sich ergebenen Situationen auf der Wegstrecke genießen wollte: Männer, die ganz kleine bis sehr große Drachen steigen lassen, Pagoden am Ufer und Massen spazierender Chinesen.
Einmal ganz um den See sind wir geradelt, haben einen Teil nur noch in der Dämmerung gesehen und waren schon ziemlich fertig, als wir endlich wieder am Hostel ankamen. Ich habe bis heute keine Angaben gefunden, wie viele Kilometer eine Seeumrundung ungefähr hat. Zum Abendessen gingen wir noch mal zum See, wobei wir eine sehr eindrucksvolle Lichtinszenierung beobachten durften, die an jenem Samstagabend stattfand.
Am Sonntagmorgen wurden wir leider von heftigem Regen geweckt. Somit fiel meine Bötchentour auf dem See flach und wir entschieden uns, dass Nationale Teemuseum zu besuchen. Nun gut, die Museumspädagogik war nicht ganz so ausgereift, aber die deutschen und andere ausländische Touris trafen sich alle dort. Die Luft war das faszinierendste für uns - so frisch und klar, es roch sogar nach Natur!
Ich brauchte noch ein Rückfahrtticket für nachmittags und Manuel ein Ticket nach Nanjing. Also fuhren wir von einem Busbahnhof zum nächsten und wieder zurück, bezahlten teure Taxifahrten, und nach einer Portion Dumplings war schon Abschied nehmen angesagt. Ich hatte am nächsten Tag Unterricht und Manuel wollte noch 2 Wochen durch China reisen, bis nach Peking. Seine China-Eindrücke und letzten Reiseimpressionen könnt ihr unter http://manuinchina.blogg.de nachlesen. Ich empfehle es euch sehr, denn einige Sachen finden auch andere Deutsche in China unangenehm (siehe die verschiedenen Einträge zur Rotz-Kultur hier)!!!!
Am Sonntagabend war auch das Laternenfest - wieder ein Grund viel zu knallen und Feuerwerke zu zünden. Leider war ich zu ermattet und mit meinem Umzug ins Nachbarzimmer (einst Manuels - mit eigenem Bad!) beschäftigt. Und auch Sven war zu müde, um noch in die Stadt zu fahren, um sich Laternen und Umzüge anzugucken.
Aufbruch: | 07.02.2007 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | Juni 2007 |