4 Monate Suzhou in China
Ein Besuch im Krankenhaus
Nach meiner Rückkehr nach Suzhou tauschte ich mich mit meinen Mitbewohner über unsere Silvester-Nächste aus. Die beiden hatten das ganze Wochenende gut gefeiert und tief in viele Gläser geschaut.
Allerdings hatte Sven ein Piepen im Ohr seit dem lauten Feuerwerk - und es sollte auch nach einem Tag nicht aufhören. Von unserem Chef wurde ihm dann erstmal Ruhe verordnet, aber Dienstag sind wir sicherheitshalber zum Krankenhaus gefahren (es gibt keine frei praktizierenden Ärzte hier). Nur der Taxifahrer konnte uns nicht verstehen und auf der Stadtkarte war das Superkrankenhaus noch nicht eingezeichnet (es ist erst ein Jahr alt und soll das modernste im südlichen China sein), so dass wir die chinesische Frau von unserem Chef anriefen. Und auf ging´s mit wildem Gehupe und schnell überbrückten Kilometern zum "Kowloon Hospital". Da aber immer noch einer der 3 Feiertage war, wurden wir in die Notaufnahme gebeten, wo tatsächlich eine Chinesin Englisch sprach - flüsternd! Ein nicht-englisch sprechender Arzt guckte dann mit seinem Spiegel und einer "Schreibtischlampe" Sven in die Ohren und die Nase und konnte ihm nicht weiterhelfen. Wir sollten am nächsten Tag wiederkommen. Das taten wir dann auch, allerdings war diesmal das komplette Krankenhaus geöffnet und wir gingen in einen anderen Bereich, wurden englischsprachig in den "VIP and foreign patients"-Bereich begleitet. Dort saßen wir auf dicken Sesseln, Sven füllte einen detaillierten Fragebogen aus und wurde von einem indischen Arzt untersucht. Außerdem musste er einige (Hör)Tests machen und kam staunend wieder, wie modern die Geräte seien und dass es so was in Deutschland wohl nicht gäbe! Und mit einer ganzen Tüte Medikamente, 75€ weniger auf dem Konto und eine Stunde später fuhren wir wieder nach Hause. Es piepste auch eine Woche später noch in seinen Ohren, wurde aber langsam weniger, und die Ohren seien ja so weit in Ordnung!
Und auch 7 Tage nach dem Beginn der Frühlingsfestwoche wurde immer noch geknallt (von kleinen Jungen überwiegend - gerne auch um 8.30 Uhr am Sonntagmorgen. Am besten, wenn bei jedem Böller noch eine Autoalarmanlage anspringt. Das wird dann bis zu einer halben Stunde lang zelebriert!), aber Mittwochabend war das letzte Mal richtig groß Feuerwerk, einige vereinzelte Raketen flogen auch später noch in den Himmel über Suzhou!
Aber immerhin hatten ab da wenigstens die Supermärkte, Läden und Suppenküchen wieder "normalere" Öffnungszeiten als am Anfang der Woche, als wir nur noch Bier im Kühlschrank hatten!!!
Bezüglich Essen probieren wir immer mal andere Restaurants aus, weshalb uns die etwas schärfere koreanische Küche schon sympathisch ist, der Japaner letztens nicht so empfehlenswert war und die feurig-scharfe Suppe (die Chilischoten schwammen in flächendeckender Dichte drin herum!) mit Fleisch bzw. Gemüse aus der Region Hunan fast nicht essbar war und Bier und grüner Tee den brennenden Mund "kühlen" mussten. Erstaunlicherweise war aber die Schärfe schon kurze Zeit später verflogen. Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals so etwas aushalten könnte??!
Ein McDonalds-Supersparmenü mit mittlerer Pommes und Getränk kostet ungefähr 2€! Aber auch der Chickenburger ist schärfer gewürzt. Ich genieße das gut schmeckende und z.T. exotische Obst (z.B. frische Lychees, kleine Mangos oder der Hybrid aus Apfel und Birne) zum Frühstück und immer mal wieder Müsli mit Joghurt - ganz wie zu Hause.
der Brothunger lässt sich nicht ganz unterdrücken, aber die Suche ist nicht immer erfolgreich - entweder weißes Baguette, schön knusprig einen Tag lang oder schön kernig - aber noch nie "Voll"korn gewesen
Aufbruch: | 07.02.2007 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | Juni 2007 |