4 Monate Suzhou in China
Campusleben: Ostern mit typischen Ostereiern
Ostern war für mich wenig spannend. Ich hatte meine erste dicke Erkältung, schnupfte am laufenden Band und es gab keine Ostereier, schon gar keine aus Schokolade. Ich habe sie vermisst, die lila Hasen, oder die goldenen mit dem Glöckchen. Und da es mit dem Wissen um christliche Feiertage natürlich in der buddhistischen/taoistischen Religionswelt nicht so weit her ist, hatte ich für den Unterricht eine Powerpointpräsentation zusammengestellt, warum wir Eier anmalen, dann suchen und das Haus dekorieren - und nicht arbeiten müssen.
Am Deutschen Abend zwei Tage später hatten die Studenten dann ca. 30 Eier organisiert, in der Küche einer Kantine Bescheid gesagt, dass es heute viel Rührei geben würde und ich hatte Nadel und Faden besorgt. Nur wie lange hatte ich keine Eier mehr ausgeblasen! Da sich leider Gesprächstermine wie so oft hier wieder verschoben hatten (einige kommen früher, andere später...), konnte ich eigentlich gar nicht dabei sein. Ich demonstrierte dem Klassensprecher, wie das Eier-Ausblasen geht, es ging auch mit Erkältung und wenig Übung sofort gut. Als ich dann eine halbe Stunde später in die Kantine kam, waren alle Eier perfekt ausgeblasen, das Rührei mit Tomate türmte sich über den Schüsselrand - und außer mir wollte keiner davon essen!
unser Klassenpärchen mit ihren Dracheneiern ("Long" auf Chinesisch und mit einer edlen Bedeutung, weniger feuerspuckend als in unserer Mythologie)
etwas improvisieren mussten wir bei der Präsentation am Osterstrauch und in der Vase. Doch alle Kollegen bewunderten diese Kunstwerke!
Die Malergebnisse waren einfach erstaunlich: auch wenn alle Eier eine braune Schale hatten, waren die fertigen Eier so schön, da die Studenten deckende Farbe gekauft hatten und mal deckend, mal sehr filigran auf braunem Hintergrund malten. Es gab Deutsch-Chinesische-Flaggen-Eier, Frohe Ostern-Eier, Cartoon-Eier oder Hello Kitty-Eier.
Die Studenten erzählten mir nachher, dass diese Aktion sie an ihre Kindheit erinnert hätte, in der sie noch hätten malen können. Heutzutage müssten sie nur noch studieren und könnten so schönen Hobbys nicht mehr nachgehen.
Aufbruch: | 07.02.2007 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | Juni 2007 |