4 Monate Suzhou in China
Kurztrip nach Xi´an (Westlicher Friede): Frühlingsfest - oder Chinesisches Neujahr
Samstag war Silvester und mein Chef und ich waren zum Grillen im Studentenwohnheim eingeladen, wo eine Gruppe von Deutschen wohnt. Aber mittags sind wir erst einmal "Peking Ente" essen gegangen. Diese gibt es nicht überall in China, aber in Xi´an ist ein Restaurant mit einem berühmten Koch aus Peking - somit eine einmalige Chance für uns. Die goldbraun gebackene Ente wurde uns zunächst vom Koch vor unserem Tisch präsentiert und dann die knusprige Haut abgeschnitten. Wir waren damit beschäftigt diese Stücke in süße Bohnenpaste zu tunken und mit Frühlingszwiebel-Streifen in dünne Teigfladen einzuwickeln. Der Koch schnitt noch das restliche "wirkliche" Entenfleisch ab, wrang es vom triefenden Fett aus (man schmeckt es kaum!) und zog mit dem Rest ab in die Küche. Kurze Zeit später bekamen wir eine nach nichts schmeckende weißliche Suppe, die aus den ausgekochten Resten entsteht und die wir "Langnasen/Ausländer" stehen ließen, während die Chinesen diesen Gang wohl als unverzichtbar ansehen.
Nach dem Mittagessen machte ich mich zu Fuß auf den Weg zur kleinen Wildganspagode. Was auch immer in der Ente war, aber danach wurde ich von allen förmlich angestarrt, als ob ich von einem anderen Stern käme - es geradezu verwunderlich sei, dass ich mich wie die Chinesen auch auf zwei Beinen vorwärts bewege und Kleidung trage Schon etwas unangenehm, wenn man so angeglotzt wird, aber dann genauso zurück zu gucken stört sie überhaupt nicht! Im Park verstecke ich oftmals meine Haare unter meiner Mütze, damit ich einen Grund weniger zum Mich-Angucken gebe.
Wegen des Chinesischen Neujahrs waren die kleine und auch die große Wildganspagode leider nicht geöffnet, aber die ganze Anlage um die große Pagode herum war auch sehr sehenswert - eine blonde Langnase auf einem Foto zu haben, ist auch ein Versuch wert - nur dass ich noch schnell genug flüchten konnte, um dann Chinesen selbst auf Negativ einzufangen (z.B. kleine Rad fahrende Kinder, die einen Drachen hinter sich herziehen-leider ist auch das Foto verschwunden)
Ich machte noch einige Souvenirs-Besorgungen und nach einem Schläfchen ging es schon um 20 Uhr zum Grillen.
Männer werden nie erwachsen, wenn´s um Feuerwerk und besonders laute Böller geht. Ich lief irgendwann nur noch mit Ohrenstopfen rum und versuchte Salat mit Stäbchen zu essen. Das Brot als Beilage fand ich nach wie vor zu süß Aber bald waren wir satt, vom Ananasbier ("Vegetarier-Bier") allerdings nicht besoffen und das Feuerwerk für 50€!!! (eine Riesenbox mit 100 Schuss und noch mehr!) wurde schon vor 24 Uhr vom Wohnheimsdach abgeschossen. Die Studenten wollten sich mit Vodka abschießen und später tanzen gehen, während ich mit meinem Chef den Rückzug zum Hotel wählte, da wir am nächsten Morgen nach Shanghai zurückfliegen sollten.
Xin nián kuài lè! - Frohes neues Jahr des Schweins!
Und die hauptsächliche Knallerei erlebten wir dann im Stadtzentrum direkt vor unseren Hotels. Was die Chinesen alles so in die Luft schießen, ist in Europa bestimmt nicht erlaubt - vor meinem Hotel hatte jemand einen halben Meter Rohr an einem Pfosten befestigt und schoss darin seine Raketen hoch. Bei jeder Rakete machte es einen dumpfen Rückschlag-Sound und rauchte. Ich versuchte eine Stunde später mit Ohrstopfen ausgestattet nur noch einzuschlafen, gähn!
An Neujahr wurde ich beim Frühstücksbuffet im Hotel darauf hingewiesen, dass ich auch die traditionellen Dumplings essen sollte - also wurden extra 6 vegetarische aus der Küche geholt und um 8.15 Uhr morgens aß ich eine warme Gemüsebrühe mit würzig gefüllten Teigtaschen. Yummy und mal was anderes zum Frühstück
Wenn ihr mal auf folgender Seite nachschaut http://aufnachxian.blogspot.com/2007/02/china-live-neulich-beim-metzger.html , dann wisst ihr, was es noch "leckeres" in einigen Orten Chinas gibt. Hier in Suzhou hab ich das noch nicht gesehen - Gott sei Dank!
Aufbruch: | 07.02.2007 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | Juni 2007 |