4 Monate Suzhou in China

Reisezeit: Februar - Juni 2007  |  von Sandra in China

wo tingbudong!

Ich verstehe nicht! Das war dann auch sehr bald ein wichtiger Satz, der mir geläufig wurde. Sie versuchen es doch immer wieder, mich etwas zu fragen auf Chinesisch oder mir etwas zu erklären. Nun gut, wenn ich natürlich erst grüße und noch zwei, drei Wörter Chinesisch spreche, dass sie dann vielleicht denke, ich könne mehr.
Beim Bahnhof resultiert dieser Satz dann auch darin, dass man durch die Scheibe bzw. das Mikrophon am Schalter erneut mit der gleichen Information angeschrien wird (hätte ja auch akustisch nicht verstanden sein können!) - bei der Fußmassage war der Satz aber immer erheiternd. Einmal hatte ich einen ganz redseligen Masseur, der sich echt Mühe gegeben hat, mir von ihm zu erzählen und von mir auch Informationen einzuholen. Aber immer wenn ich mal wieder nur Fragezeichen auf dem Gesicht hatte und den Satz wiederholte, musste er lachen. Als ich ihm dann sagte, ich spräche ja auch noch diverse andere Sprachen und irgendwann auch einfach Deutsch oder Englisch sprach, musste er auch mal "Wo ting bu dong!" sagen. Wir hatten trotzdem einen sehr unterhaltsame Zeit und wussten nachher vom anderen den Namen, das Alter, woher man kam und was ich hier machte, welche anderen Sprache ich sprach und wie wenig Chinesisch ich aber sprach "yidiandian" - mit dem geringen Abstand von einem Zentimeter zwischen Daumen und Zeigefinger war die Sache klar und deutlich ausgedrückt.
Mein Chinesisch reicht bis heute nur zum Taxifahren, Mensaessen (eher mit Fingerzeigen) und zum Handeln (Zahlen sagen). Aber ich höre Wortgrenzen und manchmal auch Töne. Meine jüngeren Studenten waren immer am lachen, wenn ich versuchte, wenigstens die Töne richtig auf ihre Namen anzuwenden

Wer als Chinese was an Touristen verkaufen will, spricht auf einmal English. Manchmal richtig bemüht, manchmal fast schon aggressiv - wenn es darum geht, ein "ausnehmendes" Geschäft zu machen. "Looke, looke, come into my shop!" Bag, watch? Einige reagierten geradezu verärgert, wenn ich ihnen meine Uhr und Tasche zeigte - ich hätte ja alles - aber das sei alles von !schlechter! Qualität. Ja, sicherlich! Habe ich doch oft aus deutschem Mund die Prozentzahl 80 gehört, wenn es um Qualität in China ging! Oft konnte ich das bestätigen.

© Sandra in China, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
DaF-Tours betreibe ich ja schon seit Beginn meines Deutsch-als-Fremdsprache-Studiums und diesmal ist halt China dran. Immer im Zeichen der deutschen Sprache :-) Suzhou gilt als das Venedig des Ostens und liegt 150km landeinwärts und westlich von Shanghai. Guckt mal unter Google-Earth. Mit DaF um die Welt...
Details:
Aufbruch: 07.02.2007
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: Juni 2007
Reiseziele: China
Der Autor
 
Sandra in China berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.