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Brasilien: Pantanal
Nun sind wir wieder in der mehr oder weniger Zivilisation. Wir waren naemlich 4 Tage im Pantanal. Wir wollten Wildlife, wir bekamen Wildlife...
Info:
Das südamerikanische Pantanal (portugiesisch für Sumpf) ist eines der größten Binnenland-Feuchtgebiete der Erde. Obwohl das artenreiche Feuchtbiotop unter Naturschutz gestellt und seit 2000 zum Welterbe durch die UNESCO erklärt wurde, ist es durch Industrialisierung und Rodung akut gefährdet.
Das Pantanal befindet sich im mittleren Südwesten von Brasilien in den Bundesstaaten Mato Grosso und Mato Grosso do Sul sowie dem Mato-Grosso-Plateau - kleine Teile des Pantanals reichen noch in den Osten der sich jeweils westlich anschließenden Nachbarstaaten Paraguay und Bolivien.
Das Pantanal ist eine noch sehr wenig erschlossene und kaum bewohnte Flussniederung mit zahlreichen Süßwasserseen (im Süden auch isolierte Salzseen - Salinas genannt), das von zahlreichen Flüssen gespeist wird und vom Río Paraguay, der das Gebiet speisende und entwässernde Hauptfluss, durchflossen wird. Darin hat sich ein artenreiches Feuchtgebiet entwickelt.
In diesem einzigartigen Naturparadies gibt es mit geschätzten 665 Arten von Vögeln mehr als im gesamten Europa, und Ornithologen bezweifeln, dass schon alle entdeckt werden konnten. Das Pantanal hat das größte Vorkommen von Hyazintharas in Brasilien und es ist ein sehr wichtiges Rückzugsgebiet für den vom Aussterben bedrohten Riesenotter geworden. Unter den etwa 123 Säugetierarten befinden sich die Raubtiere Jaguar, Puma und Ozelot, und ihre Beutetiere wie Sumpfhirsche, Pekaris und Capybaras, die größten Nagetiere der Welt, die bis zu 70 Kilogramm schwer werden. Weiterhin gibt es mindestens 2000 Pflanzenarten, 269 Fischarten, unzählige Reptilien und Amphibien sowie eine Vielzahl von Insekten. Der Vogel Jabiru, der Riesenstorch, ist das Symbol des Pantanals, Kaimane bevölkern mit 35 Millionen Exemplaren dieses Gebiet.
Zur Regenzeit ueberschwemmt der Rio Paraguai und kleinere Fluesse des Pantanals einen grossen Teil der niedrig gelegenen Gebiete, was fast alles ist. Wir waren waehrend der Trockenzeit da. Ich fand es ein bisschen schade, denn wir haben leider keine Anaconda gesehen, die man in der Regenzeit zu 99% auf jeder Tour sieht. Allerdings muss man in der Regenzeit auch auf allen Touren die wir "an Land" gemacht haben, durchs mindestens kniehohe Wasser laufen oder sogar schwimmen... deshalb war Stefan heil froh, dass wir jetzt dort waren
Aber nun mal von Anfang an. Von Campo Grande aus buchten wir die 4 taegige Tour, die eigentlich nur 3 Tage hat, da sie den Anreisetag natuerlich dazuzaehlen, aber naja so ist das halt. Am 21.12.08 gings dann morgens mit dem Minibus los, der uns ca. 6 Stunden landeinwaerts bis an eine Art Bushaltestelle brachte, wo schon ein Pick Up auf uns wartete. Hinten auf der Ladeflaeche gab es Baenke wo wir dann sassen. Auf einer ungeteerten Staubpiste ging es dann nochmal ca. 40 Minuten ueber etliche kleinere Holzbrücken, die in einem abenteuerlichen Zustand sind, vorbei an faul in der Sonne liegenden Kaimanen bis zu unserer Posada Santa Clara.
Hier wimmelt es von Kaimanen, die aber eigentlich ungefaehrlich sind. Sie hauen ab sobald man sich ihnen naehert...
Bei der Posada angekommen, waren wir die einzigen, die dort ausstiegen, alle anderen hatten sich fuer noch mehr Abenteuer entschieden und fuhren weiter zum Haengemattencamp. Aber davon waren wir beide nicht ganz so begeister, denn ich konnte mir nicht vorstellen, 3 Naechte in einer Haengematte zu verbringen und Stefan fand die Vorstellung von dem ganzen Getier nachts nicht so toll. Deshalb hatten wir uns fuer ein Zimmer auf einer Posada entschieden. Wir dachten, das sei besser... Wir wissen aber nicht, ob das unbedingt besser war, denn schon bei unserer Ankunft gab es eine oder mehrere kleine Ueberraschungen in unserem Zimmer. Das Bett war uebersaeht mit sehr vielen kleinen Fliegetieren und auch etwas groesseren Fliegetieren die allerdings schon tot waren. Also fing ich erstmal an, dass Bett abzuklopfen und nachzuschauen, ob die nur obendrauf liegen oder auch unter dem Bettlaken sind. Als Stefan das jedoch sah, haettet ihr mal sein Gesicht sehen muessen, das war das pure Entsetzen und in dem Moment wollte er eigentlich nur noch weg. Er war so aufgebracht und hat sich so geekelt, dass er gleich jemanden holen wollte, der das weg macht oder er wollte ein anderes Zimmer. Ich ueberzeugte ihn aber dann davon, dass es eh keinen Sinn machen wuerde wenn er jetzt jemanden holen wuerde, denn die englisch sprechenden Fuehrer waren unterwegs und die Besitzer der Posada sprachen nur portugisisch. Ausserdem haetten die bestimmt gedacht, was sind das denn fuer doofe Touris, die buchen eine Tour in die Wildnis, wo Insekten und so ja normal sind und worauf man sich eigentlich einstellen sollte und stellen sich dann so an. Stefan hatte sich wohl nicht so ganz darauf eingestellt, obwohl es seine Idee war und er unbedingt gern so eine Tour machen wollte. Ich konnte ihn dann aber noch mehr beruhigen, da die Tierchen nur auf dem Bett lagen, da sie bestimmt was gesprueht haben, damit die Dinger alle sterben und dadruch runtergefallen sind. Nun ja, nachdem erstmal alle Leichen aus dem Bett entfernt waren, hingen wir als erstes unser Moskitonetz auf. Das erste mal auf unserer Reise und wir sind beide froh es doch noch gekauft zu haben. Da wir noch nicht ganz so geuebt sind, war das nun die naechste Herausforderung, da auch an der Decke der Ventilator hing. Aber wir sind ja erfinderisch und so befestigten wir eine Seite am Fenster, eine mit Kordel am Schrank, fuer die 3 Seite hing ich einfach mal das Bild an der Wand ab und da gab es natuerlich einen Nagel und fuer die vierte Seite, klopfte Stefan erstmal ein Loch in die Wand, doch unser Reiszwecken hielt troztdem nicht. Also zogen wir noch eine Kordel durch und so hing es nur an 3 von 4 Seiten zwar etwas schief, aber unsere Konstruktion hielt bis zum Schluss. Die erste Nacht war dann doch sehr unruhig, da Stefan vorm Schlafen gehen auch noch einen Minifrosch in unserem Zimmer entdeckte und Geckos gab es natuerlich auch. Abends im Bett meinte er dann zu mir: "Ich bin froh mit dir hier zi sein, stell dir mal vor, ich waer hier mit der Dani. Da wuerd ja der eine den anderen verrueckter machen. Da musste ich ja mal lachen, denn die Dani ist auch so ein Angsthase wie der Stefan und da wir ja schonmal gemeinsam im Urlaub waren, wissen wir das. Der Minifrosch zumindest wurde unser Freund der jeden Abend wieder in unserem Zimmer auf uns wartete
In der Tour waren natuerlich verschiedene Aktivitaeten enthalten, immer 2 mal taeglich. Also hiess es jeden Morgen um 6.30 Uhr aufstehen (ihr seht mal wieder, eine Weltreise ist echt anstrengend, Fruehstuecken und um 7.30 Uhr ging immer die erste Tour los: Horseriding, Hiking, Boattrip, Safari und Piranha fishing haben wir gemacht. Um 11.30 Uhr gabs dann immer Mittagessen, danach lagen wir faul in der Haengematte oder kuehlten uns im Pool ab und nachmittags zwischen 15-16 Uhr machten wir dann noch eine Tour. Um 20 Uhr war Abendessenzeit. Und die Zeiten dazwischen war natuerlich immer Haengematte oder Pool angesagt. Wie immer haben wir natuerlich alles ordentlich bildlich dokumentiert und hier sind nun die Bilder:
Auch 2 Tucane bewohnen die Baeume um die Posada, leider nicht zutraulich.
Viele bunte Voegel leben im Pantanal, leider bekommt man sie selten vor die Kamera, da sie entweder zu schnell fliegen, oder zu weit oben in den Baeumen sitzen.
Diese Lebewesen lassen sich dann erst bei Dunkelheit blicken bzw. man muss aufpassen nicht drauf zu treten, denn die Wege sind nicht wirklich gut beleuchtet, zumindest der zu unserem Zimmer. Leider gab unsere Taschenlampe den Geist auf, also musste der Blitz von unserer Kamera herhalten.
Tja und dieses niedliche Exemplar (sieht aus wie eine Tarantel, ist aber keine und auch angeblich ungefaehrlich) huscht gerne mal in die Mehrbettzimmer. Wir hatten zum Glueck keine im Zimmer, dafuer sass diese vor der Tuer der Maedels die wir kennengelernt haben.
Auf der Safari ging es erst mit dem Pick Up auf der Sandpiste entland und dann zu Fuss quer durchs Gestruepp. Wir hatten nur kurze Hose, T-Shirt und Flip Flops an, weil unser Guide Sandro vorher meinte, dass wuerde reichen. Tja, nach 2 Stunden querbeet ein sahen unsere Beine ein bisschen zerschrammt aus. Und Sandro haben wir nicht einmal mit Schuhen gesehen...
Jabirus sind Riesenstoerche und das Symbol des Pantanals. Sie werden 1,60m gross und haben eine Fluegelspannweite von 2m! Leider sind sie sehr scheu und wir konnten sie nur aus der Entfernung sehen.
Dieser Lizard flitzte auf Stefan zu, der wie versteinert da stand und gar nicht so schnell gucken konnte, so schnell wie der Lizard an ihm vorbeiraste.
Der Pick Up haelt auf einer der Bruecken, weil darunter immer Wasserloecher sind, an denen sich die Kaimane tummeln.
Das Capybara oder Wasserschwein ist eine Säugetierart und das größte lebende Nagetier der Erde und wird bis zu 70 Kilo schwer.
Hier zeigt uns Sandro, wie man sich einen Trinkbecher fuer Wasser in der Wildnis zaubert. Dieser filtert und reinigt zusaetzlich ganz natuerlich das Wasser, wie praktisch. Den Namen der Pflanze haben wir leider vergessen, aber es ist von einer Palme.
Nachdem es durchgeschnitten wurde und es auseinander gezogen hat, ist die eine Seite wie oben erklaert ein "Becher" und die andere war unser Weihnachtsbaeumchen
Hier ein Bruellaffenmaennchen. Man erkennt sie an dem dunklen Fell. Weibchen sind dementsprechend heller. Und bruellen tun sie wirklich, dass haben wir oft und laut gehoert.
Hier kam ein Nasenbaer aus dem Gebuesch gelaufen und ploetzlich...
...diese Babies...
Mit einer riesen Lampe laeuchtete Sandro in die Dunktelheit und es blitzten hunderte von Kaimanaugen.
Kingfisher oder auch Eisvogel genannt.
Ein gruener Leguan sonnt sich am Ufer.
Ein Komoran mit Fisch im Schnabel.
Ein Blau-Ara im Flug.
Stefan hat das Piranha fischen am meisten Spass gemacht und nun sucht er einen Freiwilligen, der mit ihm angeln geht. Er meint, dass wird sein neues Hobby zuhause
Ich bin lieber im ausgetrockneten Teil des Flusses rumgelaufen und hab nach Tieren Ausschau gehalten, aber den war es wohl auch zu heiss.
Einige hatten anstatt Piranhas, Katzenfische an der Angel, welche auch nicht ungefaehrlich sind, da sie einen Stachel haben.
Zum Schluss hab ich es dann auch endlich geschafft und einen an der Angel gehabt. Die Biester fressen einem das Fleisch vom Haken, so schnell kann man net gucken.
Und so sah unser fertiges Mittagessen dann aus. Geschmacklich sind sie eigentlich gut, nur an den kleinen Dingern ist nix dran.
Unser Weihnachtsabend:
morgens noch Piranhas gefischt und gegessen, danach mit dem Pick Up 40 Minuten ueber die Staubpiste gefahren, dann mussten wir noch 1,5 Stunden auf den Minibus warten bei 40 Grad Hitze, sodass wir aussahen wie die Schweine, dann 5 Stunden nach Campo Grande gefahren (eine haessliche Kleinstadt), wo an Heilig Abend um 20 Uhr abends natuerlich auch schon alles zu hatte. Wir sind dann mit den Maedels los und haben was Essbares gesucht und das einzige was wir gefunden haben, war eine Art schlechte Pizzaria. Gut ist zwar was anderes, aber man konnte es essen und wir haben das Beste daraus gemacht. Der Abend war trotzdem sehr lustig mit Maren uns Annika. So wirkliche Weihnachtsstimmung kam bei uns bei dieser Hitze eh nie auf.
Und den ersten Feiertag haben wir dann mal wieder komplett 16 Stunden im Bus verbracht, um nach Foz do Iguazu zu kommen, aber mehr dazu im naechsten Kapitel.
Aufbruch: | 23.11.2008 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 09.05.2009 |
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